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L.A. Woman

L.A. Woman

Titel: L.A. Woman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Yardley
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sich.
    Roger: Dann lass uns noch ungezogener werden. Was hast du an?
    Sie verbiss sich ein Lachen. „Oh, das Übliche. Kleiner rosafarbener Body, der hervorragend zu meinem Nagellack passt. Sonst nichts. Und du?“
    Roger: In Atlanta ist es heiß. Ich trage überhaupt nichts.
    Sie schnappte nach Luft und brach dann in Lachen aus. „Klar. Im übrigen bin ich blass und wiege zweihundert Kilo.
    Nachdem ich nackt bin, hättest du sehen sollen, wie ich auf deine letzte Bemerkung reagiert habe.
    Sie musste noch lauter lachen. „Igitt! Das ist ja ekelhaft!“
    Roger: Und das sagt ein zweihundert Kilo wiegendes Victoria-Secret-Modell!
    Sie stellte sich vor, wie sie beide in einem Zimmer wären und wie alte Freunde miteinander lachten. „Ich wünschte, ich könnte dich sehen“, schrieb sie zurück. „Du scheinst richtig nett zu sein.“
    Roger: Warte eine Sekunde. Ich schicke dir ein Foto.
    Fast hätte sie ihm geschrieben, das nicht zu tun. Aufzuhören. Sie wollte nicht, dass ihre Fantasie plötzlich ein Gesicht bekäme. Sie wollte nicht, dass er Wirklichkeit wurde. Aber sie tat es nicht, weil sie neugierig war. Vielleicht war er hässlich. Oder einfach nicht ihr Typ. Sie fühlte sich wirklich ziemlich angezogen von dem Fantasie-Mann, den sie sich erschaffen hatte, während ihr Ehemann arbeiten war. Vielleicht war das ja ein gutes Gegenmittel.
    Sie haben Post!
    Schnell schaute sie in ihre Mailbox. Da war sie … eine E-Mail von Roger mit Anhang.
Würde mir recht geschehen, wenn ich mir einen Virus einfange.
Wer hätte das gedacht, überlegte sie, während sie sein Bild herunterlud, dass ich mal eine cybersexuell übertragbare Krankheit bekomme. Das Foto baute sich langsam auf und zeigte einen Mann mit dunkelbraunem Haar. Er war nicht gerade George Clooney, aber sein Gesicht war schrecklich ansprechend. Sie wusste, dass er siebenunddreißig war, doch er sah um einiges jünger aus. Und er wirkte, so wie sie vermutete hatte, verschmitzt. Er hat auch schön ausgeprägte Brustmuskeln, bemerkte sie, als das Bild wich weiter aufbaute. Und …
Oh mein Gott!
So wie es schien, war er nackt! Sie starrte das Bild fasziniert und halb entsetzt an, während sie darauf wartete, dass der Rest des Fotos auftauchte. Seine Brust war wirklich herrlich, leicht gebräunt. Jetzt war ihr klar, warum er so spitzbübisch grinste.
    Roger: Hast du es schon bekommen?
    „Sei ruhig. Es lädt noch.“ Sie wartete ungeduldig. Jetzt zeigten sich seine nackten Hüften und dann … Ein großer weißer Balken mit verschnörkelten Satz:
Wenn dir das gefällt, solltest du es erst mal in echt sehen!
Sie warf den Kopf zurück und brach in schallendes Gelächter aus, lauter, als sie sich seit langem erinnern konnte. Sie mailte ihm schnell zurück: „Du spinnst. Ich kann nicht glauben, dass du so ein Foto auf Lager hast!“
    Roger: All diese Frauen haben mir geschrieben und mich gebeten, ein Bild zu schicken. Das ging mir auf die Nerven. Sie haben sich nur für Sex interessiert und wollten sehen, ob man der richtige Kandidat dafür war. Eine Freundin von mir hat mich genötigt, das zu machen.
    Judith war plötzlich wütend. „Dann hast du dieses Foto also vielen Frauen …“ Sie unterbrach und löschte die Worte wieder. „Dann hast du dieses Foto also vielen Leuten gemailt?“
    Roger: Nein, ich hatte zu viel Schiss. Du bist die Erste!
    Ihre Wut verrauchte und machte einem sehr warmen Gefühl Platz. „Oh. Nun ja, es ist süß.“
    Roger: Du solltest das wirklich in echt sehen. Hypothetisch gesprochen.
    „Ich bin sicher, es ist alles da, was da sein sollte – und mehr!“
    „Judith?“
    Sie drehte sich erschrocken um. David stand in der Tür. „Liebling, ich habe dich von unten gerufen. Du hast gelacht wie verrückt. Was ist denn so lustig?“
    Er betrat das Büro, und sie versuchte hastig, die Fenster auf dem Monitor zu schließen, klickte dabei aus Versehen Rogers Bild an, das jetzt mit seinem Grinsen und der unverschämten Botschaft vergrößert wurde. „Oh, nichts. Sarah hat mir ein paar Witze geschickt.“
    Er betrachtete das Bild, schüttelte den Kopf und lächelte wehmütig. „Diese Singles! Wie geht sie denn mit der Trennung von Benjamin um?“
    „Nicht so gut.“
    Schnell klickte sie das Bild weg, doch bevor sie sich aus dem Internet auswählen konnte, tauchte eine weitere Mail von Roger auf.
    Roger: Du müsstest es ausprobieren. Es fühlt sich übrigens noch besser an, als es aussieht … so sagt man mir.
Sie zog in ihrer Eile beinahe den

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