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L.A. Woman

L.A. Woman

Titel: L.A. Woman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Yardley
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tiefe Abdrücke im Teppich. „Oh Gott. Es geht immer nur um dich.
Du
weißt, was richtig ist. Du weißt
immer
, was richtig ist. Und du sagst mir immer, was ich zu tun habe. Wenn es dann nicht funktioniert, darf ich mich nicht einmal beklagen. Und warum nicht? Weil deine Probleme ja
so
viel wichtiger sind als meine. Weil sich immer alles nur um dich dreht!“
    „In diesem speziellen Fall scheint mir das Gejammer einer Fünfundzwanzigjährigen darüber, dass sie nicht das perfekte Leben hat, wirklich nicht allzu lebenswichtig“, rief Martika kalt. „Als ich dich kennen gelernt habe, warst du so verunsichert von dem Arsch, den du Verlobten genannt hast, dass du sofort losgerannt bist, wenn er nur gepfiffen hat. Und genauso war es mit deinen Jobs, Sarah, du hast alles getan, was man von dir verlangte. Jesus, du solltest mir
dankbar
sein!“
    „Dir dankbar sein? Dir dankbar sein?“ Aus Sarahs Augen schienen Flammen zu schießen. So hatte Martika sie noch niemals erlebt. „Warum sollte ich? Alles, was ich vorher getan habe, hat einen Sinn ergeben. Ich wusste, was ich wollte.“
    „Du wolltest eine kleine Ehefrau sein, die kein eigenes Leben hat, weil man das so eben macht!“ Martika spuckt die Worte geradezu aus. „Willst du wissen, was ein Problem ist? Lass mich dir sagen, was ein wirkliches Problem ist …“
    „Nein, das wirst du nicht“, schrie Sarah. „Jetzt hörst du mir zu. Du bist nicht so cool, wie du immer denkst. Du bist nicht hip, du bist nicht toll, und du bist
keine zwanzig mehr
!“
    So etwas hatte Martika nun wirklich nicht erwartet. „Was zum Teufel sagst du da?“
    „Ich sage, dass es nicht schlimm ist, dreißig zu sein“, antwortete Sarah jetzt in mildem Ton. „Es sei denn, jemand versucht so zu tun, als ob er achtzehn wäre. Dann ist es verdammt
tragisch
.“
    Martika fühlte einen tiefen Stich im Herzen, Tränen stiegen ihr in die Augen. Ich habe Sarah beigebracht, so herzlos zu sein, dachte sie. Ich habe ihr gezeigt, wie man boshaft ist, den wunden Punkt findet und darin herumbohrt.
    Und ich will ein Kind aufziehen können?
    Der Schmerz wurde immer schlimmer.
    „Martika, du bist ein Relikt. Du hast eine ahnungslose Provinzlerin in zweitklassige Clubs gezerrt und ihr gesagt, wie toll das sei, wohingegen ein guter Job ja so unwichtig wäre. Und sie hat dir geglaubt. Nun, endlich weiß ich, was du wirklich bist. Du bist nur eine unsichere, unreife Frau mittleren Alters, die sich selbst so sehr hasst, dass sie jedem, mit dem sie etwas zu tun hat, etwas beweisen muss. Du bist nicht die Frau, die du gerne wärst, Martika.“
    „Jesus Christus.“ Martikas Stimme klang hohl. „Ich wollte dir etwas erzählen. Ich dachte, du wärst meine Freundin. Aber wenn ich in meinem eigenen Wohnzimmer so beschimpft werde …“
    „Es ist meins“, sagte Sarah kalt.
    Martika stand auf, schnappte ihre Handtasche und ihr Handy. „Behalte doch das verdammte Apartment. Ich bin in einer Woche ausgezogen.“
    Sarah riss erschrocken die Augen auf. Sie atmete ein paar Mal tief ein und aus. „Wir sind beide … es tut mir Leid, Martika. Ich habe nur einen wirklich schrecklichen Tag hinter mir, und ich bin … ich glaube, ich bin einfach richtig mies drauf.“
    „Nein, du hast nur gesagt, was du wirklich denkst“, entgegnete Martika ruhig. „Deswegen wird es Zeit, dass ich mich ebenfalls äußere. Vielleicht bin ich eine dreißigjährige Frau, die noch lernen muss, sich selbst zu lieben und die noch eine Menge Therapiestunden braucht, damit sie endlich aufhört, mit jedem Typ zu schlafen, der ihr über den Weg läuft. Vielleicht habe ich ein paar Probleme. Aber wenn du wirklich glaubst, dass du auf dem richtigen Weg warst, bevor du mich getroffen hast, dann machst du dir etwas vor. Du willst dein Leben einfach nicht selbst in die Hand nehmen! Du brauchst jemanden, der dir sagt, wie es geht, weil du nicht glaubst, dass du es selbst richtig machen kannst!“
    „Vielleicht“, sagte Sarah sanft. „Ich habe jedoch beschlossen, dass damit jetzt Schluss ist.“
    Martika sah sie an und hätte am liebsten schon wieder losgeheult. Sie biss sich auf die Lippen. „Du kannst mich mal, Sarah.“ Sie machte auf dem Absatz kehrt und lief aus dem Zimmer.
    „Das ist der schlimmste Tag in meinem Leben“, murmelte Sarah traurig.
    „Wo ist denn deine Mentorin?“ fragte Taylor, der ihr gegenüber neben Pink auf der Couch saß. Pink hörte nicht zu, sie beobachtete einen hübschen Jungen auf der Tanzfläche.
    „Das ist

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