L.A. Woman
Teil meines Problems. Wir haben uns total zerstritten.“
Taylor kicherte. „Keine Sorge. Sie ist nie länger als zwei Tage sauer.“
„Da hatte sich ziemlich viel aufgestaut.“ Sarah stellte ihr Getränk auf den Tisch. „Ich meine, sie war seit dieser Party und der Nacht mit Raoul genervt.“
Taylor kniff die Augen zusammen und beugte sich zu ihr. Pink ergriff die Gelegenheit, um sich dem Typ auf der Tanzfläche zu nähern. „Worüber habt ihr denn gestritten?“
„Na ja, sie hat gesagt, ich sollte mir keine Gedanken darüber machen, dass ich meinen Job verloren habe, dass ich einen anderen finden würde. Ich müsse mich nur betrinken und Spaß haben und alles andere vergessen.“
„Woraufhin du sagtest?“
Sarah seufzte und blickte einen Moment zur Seite. Der Club war wie immer, mit den blinkenden Lichtern und dem dumpfen Beat, der die Sitze durchschüttelte. Seit Monaten schon war dieser Club eine Art Therapie für sie. Hoffentlich würde es heute Abend auch helfen. „Ich sagte, nun, ich sagte, dass ihr das offenbar nicht sehr geholfen hat.“
Taylor gab ein kurzes, bellendes Lachen von sich. „Mist. Ich wette, sie ist gleich explodiert.“
„Ich habe ihr auch vorgeworfen, dass sie mich bemuttert.“
Taylor riss die Augen auf. „Das hast du nicht!“
„Aber sie legt doch dieses zwanghafte Muttergehabe uns allen gegenüber an den Tag“, murrte Sarah und nahm noch einen Schluck. „Du musst doch zugeben, dass dir das manchmal auch auf die Nerven geht.“
„Ja, natürlich, aber das musst du
ihr
doch nicht ins Gesicht sagen!“ Taylor schnaubte amüsiert. „Sarah, wir sind Martikas Familie.
Anstatt durchzudrehen oder zusammenzubrechen, wie wir das tun, erzählt sie uns, wie wir unser Leben leben sollen. So ist sie eben. Sie ist die Übermutter des Santa Monica Boulevards.“ Er schüttelte den Kopf. „Also, was ist dann passiert?“
„Sie ist aus dem Zimmer gestürmt. Ich hatte keine Lust, mich zu entschuldigen, deswegen bin ich hierher gekommen.“
Taylor seufzte. „Alarm! Hübscher Kerl an der Bar.“
Sarah drehte sich lustlos um. Sie merkte, dass sie schon beschwipst war. Dabei war es noch so früh. Der Club lag recht weit von ihrer Wohnung entfernt, aber wenn sie sich richtig betrinken wollte, konnte sie ja auch jederzeit ein Taxi nehmen. Also schüttete sie den Rest ihres Drinks in sich hinein.
Taylor richtete sich auf und starrte sie an. „Oje. Er schaut
mich
an“, rief er und benahm sich wie ein Schulmädchen, das cool wirken will. „Ich glaube, es wird höchste Zeit, dass ich mir was zu trinken hole. Willst du auch noch was?“
„Na klar.“
Sie beobachtete ihn, wie er beiläufig zur Bar schlenderte, die Drinks bestellte und dann ein Gespräch mit dem Typ begann, der ihm einen fast schon achtlosen Blick zuwarf. Sie wusste nicht, wie Taylor das anstellte, aber sie war von seinem schauspielerischen Talent immer wieder beeindruckt. Es war nichts davon zu spüren, dass er nur zwei Minuten zuvor wegen desselben Mannes ganz aufgeregt gewesen war.
Zu ihrer Überraschung setzte Kit sich neben sie. „Alles in Ordnung?“
Es ging ihr auf die Nerven, dass er ihre Launen erraten konnte, vor allem, weil er selbst immer in der gleichen Stimmung zu sein schien. Er war ein Meine-Laune-passtimmer-Typ. Bei dem Gedanken musste sie kichern. Ja, sie war auf dem besten Wege, betrunken zu werden.
Er runzelte die Stirn. „Ich habe gefragt, ob alles in Ordnung ist.“
„Wieso, sehe ich nicht so aus?“
Sie sah ein kurzes Flackern in seinen ironisch blickenden Augen. „Was willst du hören, ein Kompliment?“
„Hau ab, Kit.“
Taylor kam mit einem Drink in der einen und seinen neuen Schwarm an der anderen Hand zurück. „So, bitte schön, Sarah, Darling“, sagte Taylor übertrieben und stellte ein Glas vor sie. „Oh! Wie ich sehe, ist Kit hier. Dann bist du ja in guten Händen. Ich glaube, wir gehen jetzt in einen anderen Club. Das macht dir doch nichts aus, oder?“
Sarah verdrehte die Augen. Ein anderer Club? Sehr witzig. Sie musste nur das Glitzern in Taylors Augen sehen, um zu wissen, dass er nicht in einen Club gehen würde. „Na klar. Macht gar nichts.“
„Großartig. Bis bald!“ Die beiden hasteten davon.
„Was meint er mit ‚du bist in guten Händen‘?“
„Frag mich was Leichteres.“
„Wo ist Tika?“
Sie sah ihn finster an. „Ich brauche keinen Aufpasser, Kit.“
„Offenbar nicht. Was ist los? Hast du Streit mit deiner Amazone, oder ist sie auch
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