Laborwerte verstehen leicht gemacht
Stuhluntersuchung wird der Kot auf mögliche Krankheitserreger, Blutbeimengungen und eventuell auch einige weitere Substanzen untersucht. Diese Untersuchungen erfolgen im Rahmen der Krebsvorsorge, bei Verdacht auf Funktionsstörungen der Bauchspeicheldrüse oder auch bei Darminfektionen. Der gesunde Stuhl besteht zu jeweils 30 % (!) aus Bakterien, abgeschilferten Darmepithelien und unverdauten Nahrungsresten. Die vor allem im Dickdarm gewaltige Bakterienmenge kann aber auch aus dem Gleichgewicht geraten, und unerwünschte Bakterien oder Parasiten gewinnen aus unterschiedlichen Gründen die Oberhand. Blutbeimengungen sind immer krankheitsbedingt und müssen ärztlich abgeklärt werden. Für die Stuhlprobe erhalten Sie vom Arzt ein Plastikröhrchen, an dessen Verschlusskappe ein Plastiklöffel angebracht ist. Entnehmen Sie mit diesem Löffel an drei verschiedenen Stellen des Stuhls kleine Proben und geben Sie sie in das Plastikgefäß. (Keinesfalls muss das Röhrchen mit Stuhl aufgefüllt werden!) Zur Untersuchung auf → Blut im Stuhl erhalten Sie ein Testbriefchen. Verteilen Sie wie darin beschrieben eine kleine Stuhlprobe auf dem Testfeld. Bei Verdacht auf Darmkrebs oder eine Darmentzündung schließt sich dann meist eine Darmspiegelung (Koloskopie) mit Entnahme von Gewebeproben (Biopsie) an.
Beurteilung einer frischen Stuhlprobe
Untersuchungen
Verdachtsdiagnose
Elastase im Stuhl
Pankreasinsuffizienz (Unterfunktion der Bauchspeicheldrüse)
Stuhluntersuchung auf enteropathogene Erreger
Dyspepsie (Verdauungsstörung)
Blut im Stuhl
Tumor, Entzündung
Stuhluntersuchung auf enteropathogene Erreger
Gastroenteritis (Magen-Darm-Infekt)
Stuhluntersuchung auf Parasiten und Wurmeier
Parasiten oder Wurmerkrankung
Stuhluntersuchung auf Pilze
Candida- oder Pilzsyndrom
Calprotectin
Crohn-Krankheit oder Colitis ulcerosa
T 3 → Trijodthyronin
T 4 → Thyroxin
Testosteron
Patient
Gesamttestosteron
freies Testosteron
Jungen, pubertär
2,6–3,8 mmol/l (0,8–1,8 µg/l)
–
Männer, < 40 Jahre
14,0–34,7 mmol/l (4,0–10,0 µg/l)
277–971 pmol/l (80–280 ng/l)
Männer, > 40 Jahre
10,4–24,3 mmol/l (3,0–7,0 µg/l)
–
Frauen, ab Pubertät (zyklusabhängig)
0,347–2,0 mmol/l (0,1–0,6 µg/l)
10–45 pmol/l (3–13 ng/l)
B EDEUTUNG DES L ABORWERTES
Testosteron ist das männliche Geschlechtshormon, das u. a. für die Entwicklung der primären und sekundären männlichen Geschlechtsmerkmale (v. a. in der Pubertät) und für die Steuerung der männlichen Libido und Aktivität verantwortlich ist. 1,5–2,5 % des Gesamttestosterons liegen als freies Testosteron vor, das die biologisch wirksame Form darstellt.
G EMESSEN IM …
Venenblut; Blutabnahme morgens zwischen 8 und 10 Uhr, wegen pulsatorischer Schwankungen werden 3 Blutentnahmen innerhalb von 20–30 Minuten empfohlen
G RUND DER M ESSUNG
Verdacht auf Hypogonadismus (des Mannes)
Substitutionsüberwachung
Verdacht auf Hodentumor
Zyklusstörungen der Frau
Ausbildung männlicher Kennzeichen bei der Frau
B EEINFLUSSENDE F AKTOREN
Dauerstress, schwere Erkrankungen sowie manche Drogen und Medikamente führen zu einem geringeren Testosteronspiegel. Kurzfristige körperliche Belastung erhöht den Testosteronspiegel.
Z U HOHE W ERTE BEIM M ANN
exogene Testosteronzufuhr (von außen zugeführt)
endokrin aktive Hodentumoren (im Körper gebildet)
Androgenresistenz
Androgenrezeptordefekte
androgenproduzierender Nebennierenkrebs
erhöhtes sexualhormonbindendes Globulin, z. B. bei Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion), Leberzirrhose
Z U HOHE W ERTE BEI DER F RAU
Hyperandrogenämie (erhöhte Androgenproduktion) adrenalen oder ovariellen Ursprungs
Nebennierenvergrößerung
adrenogenitales Syndrom
Cushing-Krankheit
polyzystische Ovarien (PCO)
Ovarialtumoren
androgenproduzierender Nebennierenkrebs
Pubertas praecox (vorzeitig einsetzende Geschlechtsreife)
erhöhtes sexualhormonbindendes Globulin (z. B. bei Hyperthyreose, Leberzirrhose)
Testosteronwerte > 1,2 ng/ml bei Frauen sind hochgradig verdächtig auf einen testosteronproduzierenden Tumor oder ein adrenogenitales Syndrom.
Z U NIEDRIGE W ERTE BEIM M ANN
primärer (hypergonadotroper) Hypogonadismus : z. B. Klinefelter-Syndrom
sekundärer (hypogonadotroper) Hypogonadismus
vor der Pubertät
Anabolikaeinnahme
Leberzirrhose
Drogenabusus
schwere Unterernährung,
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