Laborwerte verstehen leicht gemacht
Viruslast und den T-Lymphozyten und T-Helferzellen sinnvoll, um die Ausgangswerte zu erhalten, mit denen man später Vergleiche anstellen kann. Bei der Entwicklung von Resistenzen und Therapieumstellungen sind kurzfristige Erfolgskontrollen mit Bestimmung der Viruslast notwendig.
Aszites (Bauchwassersucht)
L ABORUNTERSUCHUNGEN
Kreatinin: Überwachung der Nierenfunktion unter Gabe von harntreibenden Mitteln (Diuretika)
Natrium und Kalium: häufige Kontrolle unter Diuretikagabe (im Extremfall auch täglich)
Aszitespunktat: Untersuchung der Punktionsflüssigkeit auf Bakterien, Pilze, Parasiten
Der Aszites ist die häufigste Komplikation der Leberzirrhose. Die Leber produziert nicht mehr genügend Eiweiße, die im Blut zirkulieren und das Wasser in den Blutgefäßen wie ein Schwamm binden. Somit tritt Wasser aus den Gefäßen in das Gewebe und eben auch in den Bauchraum über. Weil die Leber verändert ist und immer mehr Bindegewebe statt Lebergewebe aufweist, fließt auch das Blut aus der Pfortader, die das Blut aus den Bauchorganen zur Leber transportiert, nicht mehr so leicht hindurch. Dadurch staut es sich in der Pfortader, wodurch Wasser aus den Gefäßen abgepresst wird. Das Blut sucht sich dann andere Abflusswege abseits der Leber, sodass auch toxische Stoffe, die aus dem Darm aufgenommen wurden, nicht mehr von den Leberzellen aus dem Pfortaderblut entfernt werden, sondern u. a. ins Gehirn gelangen, wo sich eine sog. hepatische Enzephalopathie entwickeln kann, d. h. das Gehirn (Enzephalon) wird durch die Zirrhose der Leber (Hepar) krank. Schließlich scheidet die Niere auch weniger Wasser und Natrium aus, sodass mehr Flüssigkeit in den Gefäßen verbleibt, deren Binnendruck sich erhöht, wodurch auch hier mehr Wasser in den Bauchraum abgepresst wird.
Neben der Leberzirrhose können auch andere Erkrankungen über einen oder all diese Mechanismen zum Aszites führen, für die verschiedene Laborwerte bedeutsam sind. Der Aszites selbst muss jedoch nicht über Laborwerte diagnostiziert werden. Ein Aszites wird aber oft punktiert, um eine Probe zu gewinnen, die dann auf mögliche Erreger hin untersucht wird. Bei 10–20% der Patienten kann dies eine schwere und auch lebensbedrohliche Komplikation bedeuten.
Der Aszites wird u. a. mit → Diuretika behandelt. Dabei werden Natrium, Kalium und Wasser ausgeschwemmt. Werden jedoch zu viele dieser Elektrolyte ausgeschwemmt, kann es, wenn Kalium betroffen ist, zu schweren Herzrhythmusstörungen und zur Muskelschwäche kommen, und wenn Natrium betroffen ist, zu Bewusstseinsstörungen, Übelkeit, Muskelschmerzen und Krampfanfällen. Aus diesen Gründen müssen das Kreatinin und die Elektrolyte Natrium und Kalium im Urin und im Blut engmaschig kontrolliert werden.
Alzheimer-Krankheit
L ABORUNTERSUCHUNGEN
Glucose : wegen Diabetes mellitus als möglichem Risikofaktor
TSH, T 3 und T 4 : wegen Hypothyreose als möglichem Risikofaktor und möglicher anderer Ursache für demenzartige Symptome
Leberwerte, Nierenwerte: gelegentlich zum Ausschluss anderer Ursachen
Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Demenzform. Bei einer Demenz sind das Gedächtnis und das Denkvermögen beeinträchtigt. Wichtigster Risikofaktor ist das zunehmende Alter. Bei den über 90-jährigen Menschen ist mindestens jeder Dritte betroffen, vorwiegend Frauen. Die Erkrankung verläuft meistens kontinuierlich schleichend bis zur völligen Pflegebedürftigkeit. Die Ursache ist unklar, aber es wird intensiv geforscht. Ein Schädel-Hirn-Trauma oder über die Nahrung aufgenommene Fette oder Aluminium konnten bisher nicht sicher als Risikofaktoren bestimmt werden. Nikotin und Alkohol scheinen sich hingegen negativ auszuwirken. Auch Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus, Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) oder Bluthochdruck erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer Alzheimer-Demenz.
Etwa 10 % aller Alzheimer-Fälle sind genetisch bedingt. Sie beginnen meist schon vor dem 60. Lebensjahr. Diesen Fällen liegen sog. Punktmutationen auf verschiedenen Chromosomen zugrunde, die auf die Nachkommen übertragen werden.
Frühsymptom der Alzheimer-Krankheit ist die Unfähigkeit, Neuinformationen zu speichern: Der Betroffene hat Schwierigkeiten, sich in fremdenSituationen zurechtzufinden. Nach und nach geht dies auch auf vertraute Situationen über. Vor allem das Kurzzeitgedächtnis lässt schnell nach. Hinzu kommen Wortfindungsstörungen und
Weitere Kostenlose Bücher