Laborwerte verstehen leicht gemacht
angepasst werden muss. Kontrolliert man dann noch einmal nach 4 Wochen, lässt sich eine mögliche Überdosierung erkennen. Weitere Gründe für eine Kontrolle sind das Ausbleiben der Wirkung, der Verdacht auf zu starke Nebenwirkungen und andere Krankheiten, die selbst oder deren Behandlung sich auf den Wirkstoffspiegel auswirken kann. Außerdem ist eine Überprüfung sinnvoll, wenn möglicherweise die Medikamente nicht wie vorgesehen eingenommen werden. Das kann z. B. Jugendliche oder auch ältere Patienten betreffen.
Erwünschte und unerwünschte Spiegel trizyklischer Antidepressiva
Wirkstoff
therapeutischer Bereich in ng/ml
toxischer Bereich in ng/ml
Amitryptilin (z. B. Saroten)
50–250
> 400
wirksames Stoffwechselprodukt Nortryptilin
50–250
> 500
Clomipramin (z. B. Anafranil)
20–140
> 300
wirksames Stoffwechselprodukt Desmethylclomipramin
20–100
Desipramin (z. B. Pertrofran)
30–300
> 1000
Dibenzepin (z. B. Noveril)
50–250
> 3000
Doxepin (z. B. Aponal)
10–200
> 500
Imipramin (z. B. Tofranil)
50–150
> 1000
wirksames Stoffwechselprodukt Desipramin
30–300
> 1000
Maprotilin (z. B. Aneural)
50–250
> 1000
Nortryptilin (z. B. Nortrilen)
50–250
> 500
Trimipramin
20–200
> 500
Krankheiten und ihre Laborkontrollen
Viele Erkrankungen werden mithilfe von Laborwerten diagnostiziert, auch wenn der Einfluss der Werte für die Diagnose einer Krankheit gerne überschätzt wird. Oft ist es dann nach der Diagnose und der Therapie allenfalls zur Kontrolle eines zuvor erhöhten Wertes erforderlich, ihn erneut zu kontrollieren. Für wichtige Krankheiten finden Sie hier dazu Beispiele.
Anders bei vielen chronischen Krankheiten: Hier sind regelmäßige Laborkontrollen sehr häufig. Dadurch wird z. B. immer wieder geprüft, ob die Krankheit weiterhin »im Griff« ist oder ob der Körper droht, zu großen Schaden zu nehmen. Eine wichtige Rolle bei chronischen Erkrankungen spielt auch die oft damit verbundene Einnahme starker Medikamente, die ihrerseits wieder Laborkontrollen erforderlich machen kann (→ Laborkontrollen bei ausgewählten Medikamentengruppen). Auch wenn viele Dinge im Rahmen einer chronischen Erkrankung individuell sehr unterschiedlich sind, ist es doch oft möglich, Angaben über den Zeitraum zu machen, zu dem bei einer bestimmten Krankheit bestimmte Laborwerte wieder geprüft werden sollten. Die Angaben dazu in diesem Buch versetzen Sie zumindest in die Lage, den Arzt darauf eventuell aufmerksam zu machen und sich erklären zu lassen, warum ein Wert jetzt vielleicht nicht noch einmal untersucht wird.
AIDS
L ABORUNTERSUCHUNGEN
Untersuchungen im Hinblick auf eine Infektion
Blutsenkung und C-reaktives Protein: akute Entzündung; unter Behandlungen eventuell monatliche Kontrolle
Blutbild: akute Entzündung, Zustand des Immunsystems; unter Behandlungen eventuell monatliche Kontrolle
Urinsediment und Teststreifenuntersuchung auf Erythrozyten, Leukozyten, Eiweiß und Nitrit im Urin: Hinweise auf Infektionen; unter Behandlungen eventuell monatliche Kontrolle
Untersuchungen im Hinblick auf die medikamentöse Behandlung
alkalische Phosphatase, ALT, Gamma-GT: Funktion der Leber; unter Behandlungen eventuell monatliche Kontrolle
Lactatdehydrogenase, Elektrolyte, Lipide, Glucose, Hämoglobin A1c: Stoffwechsellage; unter Behandlungen eventuell monatliche Kontrolle
Kreatinin, Harnstoff, Harnsäure, Cholinesterase: Funktion der Nieren; unter Behandlungen eventuell monatliche Kontrolle
Amylase: Funktion der Bauchspeicheldrüse; unter Behandlungen eventuell monatliche Kontrolle
partielle Thromboplastinzeit und Plasmathrombinzeit: Funktion des Gerinnungssystems; unter Behandlungen eventuell monatliche Kontrolle
Untersuchungen im Hinblick auf das Immunsystem
Gesamteiweiß mit Immunglobulinen: Zustand des Immunsystems; bei Beschwerdefreiheit vierteljährlich
Lymphozyten (bes. T-Zellen, T-Helferzellen): Zustand des Immunsystems; bei Beschwerdefreiheit vierteljährlich
HIV-RNA quantitativ, Konzentration der Viren: Bestimmung der sog. Viruslast, zu Anfang und bei Therapieumstellungen
Antikörper gegen Hepatitis A, B, C; ggf. HCV-RNA, HBV-DNA: Risiko einer Verschlechterung der eventuell bestehenden Infektion
Syphilis-Serologie: Risiko der Verschlechterung einer eventuell bestehenden Infektion
Zytomegalie-,
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