Laborwerte verstehen leicht gemacht
der Schleimhaut und in Bauchlymphknoten nachgewiesen. Wenn eine derartige Störung der Darmflora nachgewiesen werden kann, besteht die Möglichkeit einer Behandlung mit »gesunden« Bakterien.
Hinweis : Der Test auf APC-Resistenz zeigt bei einem krankhaften Befund, dass die Patienten wenig oder gar nicht auf die Wirkung von aktiviertem Protein C (APC) reagieren. Sie sind also gegenüber aktiviertem Protein C resistent, das zu den gerinnungshemmenden Faktoren gehört. Das Gleichgewicht im Gerinnungssystem ist dadurch gestört und es kann zu Verstopfungen der Venen durch Blutgerinnsel kommen (Venenthrombosen).
Bei den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen müssen viele Werte rund um die Entzündung und ihre Folgen immer wieder kontrolliert werden. Auch sollen mögliche Mangelerscheinungen aufgrund des geschädigten Darms regelmäßig überprüft werden.
Chronisch myeloische Leukämie (CML)
L ABORUNTERSUCHUNGEN
Blutbild: Leukozyten und Thrombozyten erhöht; bei CML enorm hohe Leukozytenzahlen
Differenzialblutbild: Zählung und Einteilung der Leukozyten
LDH: wegen des hohen Zellumsatzes erhöht
Harnsäure: wegen des hohen Zellumsatzes erhöht
Bei der CML sind die weißen Blutkörperchen stark vermehrt, speziell die Granulozyten und ihre Vorstufen im Blut und im blutbildenden Knochenmark. Sie ist in der Anfangsphase häufig symptomlos. Die Stammzelltransplantation (SZT) ist die einzige Therapieform, die zu einer vollständigen Heilung führen kann (manchmal auch die Knochenmarkstransplatation; KMT). Da die Prognose am günstigsten ist, je früher die SZT/KMT durchgeführt wird, sollte nach Möglichkeit frühestmöglich damit begonnen werden. Das Problem dieser Transplantation sind die mitunter schweren und gefährlichen Infektionen während der Transplantationsprozedur und das mögliche Auftreten von schweren Autoaggressionskrankheiten nach der Transplantation. Dazu kommt es, weil sich aus den Stammzellen des Knochenmarkes sämtlich Blut- und Abwehrzellen des Körpers entwickeln. Es wird also nicht allein die Blutbildung ersetzt, sondern das gesamte Immunsystem transplantiert. Während bei herkömmlichen Transplantationen eine typische Abstoßungsreaktion zu beobachten ist, richtet sich hier das transplantierte Immunsystem gegen den neuen Körper. Aus diesem Grund muss der SZT/KMT auch eine äußerst aggressive Chemotherapie vorangehen, die das körpereigene Immunsystem möglichst vollständig zerstört. Die Etablierung der neuen Stammzellen könnte sonst durch ein verbleibendes Immunsystem empfindlich gestört werden.
INFO
Linksverschiebung
In der Regel werden die Reifungsschritte der Leukozyten in einem Diagramm von der Stammzelle ganz links bis zum reifen und ausdifferenzierten Leukozyten ganz rechts dargestellt. Man spricht deshalb bei solchen Veränderungen im Differenzialblutbild von einer »Linksverschiebung « (bezogen auf dieses Diagramm), wenn mehr unreife Zellen als üblich im Blut anzutreffen sind. Gleichzeitig kann auch eine Thrombozytose vorliegen.
Bei der Diagnose wird zunächst das Blutbild auffällig, bei dem besonders ein Typ der Leukozyten, die neutrophilen Granulozyten, vermehrt sind. Außerdem finden sich sehr viele junge Leukozyten. Die Leukozyten machen normalerweise einen Reifungsprozess durch, von ganz jungen und funktionsuntüchtigen Leukozytenvorstufen im Knochenmark bis zu den »erwachsenen« Leukozyten, welche ins Blut ausgeschwemmt werden und einen wesentlichen Teil des menschlichen Abwehrsystems ausmachen.
Durch den erhöhten Umsatz von Zellen können die Werte für LDH und Harnsäure (→ Gicht) erhöht sein.
Aufschluss gibt die Knochenmarkspunktion. Das gewonnene Material zeigt bei der CML eine übermäßige Leukozytenproduktion an. In den Zellen selbst kann dann in beinahe allen Fällen auch das sog. Philadelphia-Chromosom nachgewiesen werden.
Bei der CML treten die höchsten Leukozytenzahlen aller Leukämien auf. Sowohl durch diese Zelldichte im Blut als auch durch die häufige Thrombozytose können Thromben aus Leukozyten bzw. Thrombozyten entstehen, die z. B. zu Infarkten in der Milz oder in der Retina führen. Die Leukozytenmenge ist so groß, dass sie mitunter mit dem bloßen Auge als Leukozytenbande in einem Blutsenkungsröhrchen erkennbar ist.
Das Ziel der Behandlung ist die Normalisierung des Blutbildes unter der Behandlung mit einer Knochenmark- oder
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