Laborwerte verstehen leicht gemacht
sind.
Das Behandlungsziel ist die Normalisierung der Werte für T 3 und T 4 und die Stabilisierung des TSH-Wertes auf einen Bereich zwischen 0,5 und 1 mU/l. Die Behandlung mit sog. Thyreostatika kann u. a. als Nebenwirkung die Produktion von Blutplättchen (Thrombozyten) und weißen Blutkörperchen (Granulozyten) beeinträchtigen und auch eine Gallenstauung (Cholestase) bewirken.
Bei der Basedow-Krankheit richten sich Antikörper gegen die Rezeptoren der Schilddrüse für das TSH. Die Schilddrüse wird dadurch anhaltend stimuliert und schüttet mehr und mehr T 3 und T 4 aus. Wegen des Rückkopplungseffektes ist auch hier der TSH-Wert im Blut niedrig. Die Diagnose wird durch direkten Nachweis des TSH-Rezeptor-Antikörpers gestellt.
Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion)
R EGELMÄSSIGE U NTERSUCHUNGEN :
thyreoideastimulierendes Hormon (TSH): erhöht
Trijodthyronin (T 3 ): erniedrigt
Thyroxin (T 4 ): erniedrigt; bei Therapie Bestimmung zunächst alle 4 Wochen mit Dosiserhöhung bis zum Erreichen des angestrebten Wertes
Quick-Wert: bei gleichzeitiger Antikoagulationstherapie erniedrigt
Glucose: bei gleichzeitiger Insulintherapie erhöht
TPO-Antikörper: in 95 % bei Hashimoto-Thyreoiditis positiv
Bei der Schilddrüsenunterfunktion produziert der Körper zu wenig Schilddrüsenhormon. Die häufigsten Ursachen sind die angeborene Neugeborenen-Schilddrüsenunterfunktion, die Hashimoto-Thyreoiditis sowie die Folgen einer Schilddrüsenoperation oder -bestrahlung nach einem Schilddrüsenkarzinom.
Die Ursachen der Neugeborenen-Schilddrüsenunterfunktion sind Fehlbildungen oder Enzymmangel. Zur Diagnose werden TSH, T 3 und T 4 bestimmt (→ Hyperthyreose). Der TSH-Wert ist erhöht, weil der Hypophyse fortgesetzt gemeldet wird, dass nicht genügend Hormone im Blut vorhanden sind, T 3 und T 4 sind folglich erniedrigt. Der Erfolg der Substitutionsbehandlung, bei der die fehlenden Hormone medikamentös ersetzt werden, wird durch regelmäßige Laborkontrollen überprüft.
Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine Autoimmunerkrankung, bei der sich im Rahmen einer Schilddrüsenentzündung Antikörper gegen das körpereigene Schilddrüsengewebe richten. Es treten lange Zeit keine Symptome auf. Wenn der Verdacht auf diese Erkrankung besteht, können die TPO-Antikörper (Antikörper gegen Schilddrüsenperoxidase) direkt bestimmt werden. Das Behandlungsziel ist die Normalisierung der Werte für T 3 , T 4 und des TSH durch medikamentöse Substitution des fehlenden Hormons Thyroxin (T 4 ), wozu engmaschige Laborkontrollen erforderlich sind. Zunächst wird alle 4 Wochen der T 4 -Wert bestimmt und die Dosis bis zum Erreichen des angestrebten Wertes schrittweise erhöht.
Außerdem kann es zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen, die durch Laboruntersuchungen kontrolliert werden müssen. So wird die Wirkung von Antikoagulanzien (z. B. Marcumar) verstärkt, was eine regelmäßige Kontrolle des Quick-Wertes notwendig macht, während die Wirkung von Insulin vermindert wird, was sich auf den Glukosespiegel auswirkt.
Der Verdacht auf eine Entzündung der Schilddrüse als Ursache der Schilddrüsenunterfunktion lässt die Untersuchung von Entzündungsparametern wie Blutsenkung, C-reaktives Protein oder der Leukozyten als sinnvoll erscheinen, doch erfordert der hohe TSH-Wert ohnehin die Bestimmung des TPO-Antikörpers, dessen Wert – zusammen mit der Sonografie der Schilddrüse – ausschlaggebend für die Diagnose ist. Die Werte der Entzündungsparameter liefern dann keine neuen Erkenntnisse und müssen nicht bestimmt werden.
Koronare Herzkrankheit (KHK)
L ABORUNTERSUCHUNGEN
Troponin T: zeigt Untergang von Herzmuskelzellen an
Untersuchungen wegen Risikofaktoren
LDL-Cholesterin: als Risikofaktor erhöht; Kontrolle bei CSE-Hemmer-Behandlung
HDL-Cholesterin: als Risikofaktor erniedrigt
Gesamt-Cholesterin: als Risikofaktor erhöht
Triglyzeride: als Risikofaktor erhöht
Glucose: als Risikofaktor erhöht; Kontrolle bei ß-Blocker-Behandlung
C-reaktives Protein: als Risikofaktor erhöht
Homocystein: als Risikofaktor erhöht
Fibrinogen: als Risikofaktor erhöht
Untersuchungen wegen möglicher Neben- und Wechselwirkungen der Medikamente
Lithium, Carbamazepin, Ciclosporin, Theophyllin, Digoxin im Blut: bei Kalziumantagonistenbehandlung und gleichzeitiger Einnahme dieser Substanzen
Blutbild: bei CSE-Hemmer- und ACE-Hemmer-Behandlung
Bei der koronaren
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