Laborwerte verstehen leicht gemacht
Herzkrankheit, die den Boden für einen Herzinfarkt bereitet, besitzen die Laborwerte die Funktion der Aufdeckung und Kontrolle einiger Risikofaktoren. In einem schweren Stadium mit instabiler Angina pectoris kann die Bestimmung der Herzenzyme und vor allem des Troponin T anzeigen, ob Herzmuskelzellen untergegangen sind, ohne dass es bereits zum Vollbild eines Herzinfarktes gekommen sein muss.
Die KHK kennt zahlreiche Risikofaktoren. Neben Faktoren wie z. B. der familiären Belastung, Bewegungsarmut, Rauchen und Hypertonie gibt es einige Faktoren, die über Laboruntersuchungen erfasst werden können. So gilt die Hypercholesterinämie mit einer Erhöhung des LDL-Cholesterins und des Gesamtcholesterins sowie einer Verminderung des »guten« HDL-Cholesterins als wichtiger Risikofaktor, ebenso ein häufig erhöhter Glukosespiegel bei Diabetes mellitus, erhöhte Triglyceride , das erhöhte C-reaktive Protein , das erhöhte Homocystin und das erhöhte Fibrinogen . Alle diese Faktoren werden mit einer Schädigung der Arterienwände in Verbindung gebracht, was eben am Herzen – und im Gehirn – die bekannten lebensbedrohlichen Folgen haben kann. Das Infarktrisiko steigt und sinkt mit der Zahl der Risikofaktoren.
Zur Behandlung einer KHK steht ein ganzes Arsenal von Medikamenten zur Verfügung, die den Kreislauf und die Herzleistung beeinflussen. Oft gelingtes,durch eine sorgfältige medikamentöse Abstimmung die Beschwerden zu lindern, das Herz zu kräftigen und die Risikofaktoren zu verringern. Doch haben diese hochwirksamen Medikamente auch ein Nebenwirkungsspektrum, das weitere Laboruntersuchungen erforderlich macht:
ß-Blocker können eine Hypoglykämie gefährlich verstärken. Deshalb muss der Glukosespiegel beim Diabetiker weiterhin engmaschig unter dieser Behandlung kontrolliert werden.
Kalziumantagonisten führen zu einer Erhöhung der ALT . Außerdem beeinflussen sie die Wirkung verschiedener anderer Medikamente, was ebenfalls Kontrollen der Blutspiegel dieser Substanzen nach sich zieht: Lithium, Carbamazepin, Ciclosporin, Theophyllin, Digoxin.
ACE-Hemmer: Diese Wirkstoffe erhöhen den Kaliumspiegel und belasten die Niere. Auch das Blutbild kann betroffen sein. Deshalb schließen sich besonders zu Beginn der Behandlung häufige Kontrollen des Kalium- und des Kreatininspiegels an.
Acetylsalicylsäure: Bekannter als »Aspirin« hat auch dieser Stoff eine große Bedeutung bei der KHK-Behandlung, weil er die gefährliche Verklumpung der Thrombozyten in den Gefäßen bremst. Dafür ist aber eine Erhöhung der ALT möglich und die Kontrolle der Kreatininwerte mit Blick auf die Funktion der Niere notwendig. Zudem muss gelegentlich ein seltener Mangel an Leukozyten und Thrombozyten ausgeschlossen werden.
Das relative Risiko für eine KHK ist in Abhängigkeit von der Cholesterinkonzentration bei 40–65-jährigen Männern mit einem Wert von > 220 mg/dl um das 2,2-fache erhöht, bei > 260 mg/dl um das 3,2-fache. Aber auch bei Werten über 200 mg/dl kann bereits ein erhöhtes Risiko vorliegen. Die genauere Abschätzung des Risikos erfolgt dann über die anderen Fettwerte.
INFO
Schnelle Hilfe beim Herzinfarkt
Wenn es doch zu einem Herzinfarkt gekommen ist, werden in der Anfangsphase in der Klinik immer wieder die Troponinwerte, die sog. Herzenzyme (Gesamt-CK, GOT, LDH, CK-MB), die Myoglobin- und C-reaktive Proteinwerte sowie das Verhältnis von HDL- und LDL-Cholesterin bestimmt. Bei der Behandlung nach der akuten Phase kommen viele Medikamente zum Einsatz, die auch bei der KHK gegeben werden (die durch den Infarkt ja nicht beseitigt ist). Hinzu kommt für einige Tage oft noch eine therapeutische Heparinisierung, was durch 1–2-mal tägliche PTT-Kontrolle überwacht wird. Eine Therapie mit CSE-Hemmern zur Senkung des LDL-Cholesterin-Spiegels erfordert natürlich die regelmäßige LDL-Cholesterin-Bestimmung, wegen der Nebenwirkungen jedoch auch die Kontrolle der ALT, des CK-Wertes und des Blutbildes.
Mukoviszidose
L ABORUNTERSUCHUNGEN
Trypsin: Früherkennung der Mukoviszidose zwischen dem 3. und 5. Lebenstag
Blutbild: jährliche Kontrolle zur Routineüberwachung
Vitamin A, D und E: jährliche Kontrolle zur Routineüberwachung
Albumin: jährliche Kontrolle zur Routineüberwachung
Vitamin B 12 : nach Entfernung eines Dünndarmabschnittes (Ileum)
Elektrolyte in Blut und Urin: bei Gewichtsverlust oder Gedeihstörung, sommerliche Hitze
Blutgasanalyse: bei Gewichtsverlust oder
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