Laborwerte
gelöst vorkommen.
Wo messbar?
•
Im Vollblut
Anlass der Untersuchung
•
Ermittlung der wichtigsten Blutgruppenantigene zur Vermeidung einer Blutgruppenunverträglichkeit (Transfusionszwischenfall), z. B. vor einer Bluttransfusion
Blutkörperchen, rote (Erythrozyten)
•
Runde, scheibenförmige
Gebilde ohne Zellkern, die den größten Anteil an den zellulären
Blutbestandteilen stellen
•
Vorläuferzellen der
reifen Erythrozyten sind die Normoblasten, die einen Zellkern besitzen,
und die kernlosen → Retikulozyten.
•
Werden beim Embryo in
Leber und Milz, bei Kindern und Erwachsenen im Knochenmark von
Brustbein, Hüftknochen und den großen Röhrenknochen aus den Stammzellen
gebildet
•
Wichtigster
funktioneller Bestandteil ist der rote Blutfarbstoff ( → Hämoglobin), an den
gebunden die Erythrozyten Sauerstoff aus der Lunge zu den Geweben und
Organen und Kohlendioxid zurück zur Lunge transportieren.
•
Rote Blutkörperchen
können nicht nur aufgrund ihrer Anzahl im Blut, sondern auch in Bezug
auf ihre Größe, ihren Gehalt an Hämoglobin und ihr Erscheinungsbild von
der Norm abweichen. Deshalb werden üblicherweise auch Hämoglobin, → Hämatokrit, → RDW und die Erythrozytenindizes → MCV, → MCH und → MCHC
bestimmt.
Wo
messbar?
•
Im Vollblut aus der
Vene (oder Kapillarblut aus der Fingerbeere)
Anlass der
Untersuchung
•
Diagnose, Verlaufs- und
Therapiekontrolle von Anämien und Polyglobulien (Vermehrung der roten
Blutkörperchen)
Norm-/Referenzwerte
•
Frauen: 4,1–5,1 Mio.
Erythrozyten/µl
•
Männer: 4,5–5,9 Mio.
Erythrozyten/µl
Was kann ein
erhöhter Wert bedeuten?
•
Schwere chronische
Lungen- oder Herzleiden
•
Einige
Nierenerkrankungen, insbesondere Zystennieren
•
Tumoren (z. B.
Hypernephrom, Ovarialkarzinom, Kleinhirntumoren und
Leberzellkarzinom)
•
Cushing-Syndrom
(krankhaft erhöhte Bildung von Cortisol in einer der beiden
Nebennieren), Bartter-Syndrom
•
Autonom vermehrte
Produktion von roten (und anderen) Blutkörperchen im Knochenmark
(Polyzythämie)
Was kann ein
niedriger Wert bedeuten?
•
Alle Formen der ›
Anämie ( > )
Das
beeinflusst die Werte
•
Erhöhte Werte:
kurzzeitiger Sauerstoffmangel z. B. infolge eines Aufenthalts im
Hochgebirge, Therapie mit Androgenen, starker Flüssigkeitsmangel (z. B.
durch Erbrechen, Durchfall), Einnahme von harntreibenden Medikamenten
(Diuretika), Fettsucht, regelmäßiger Nikotin- und/oder
Alkoholkonsum
•
Erniedrigte Werte:
Überwässerung
Blutkörperchen, weiße (Leukozyten)
•
Gruppe unterschiedlicher weißer Blutzellen (z. B. → Granulozyten, → Lymphozyten, Monozyten, → Differenzialblutbild), die zusammen mit den im Blut gelösten Abwehrstoffen und den lymphatischen Organen (z. B. Milz, Lymphknoten, Thymus) das Immunsystem bilden
•
Haben die Aufgabe, Krankheitserreger oder andere fremde Stoffe abzuwehren und überalterte oder kranke Körperzellen zu eliminieren
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Bei erhöhter oder erniedrigter Leukozytenanzahl im kleinen › Blutbild meist zusätzliche Durchführung eines Differenzialblutbildes. Eine erhöhte Leukozytenzahl ist fast immer durch eine Erhöhung der Granulozyten oder Lymphozyten bedingt.
Wo messbar?
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Im Vollblut, Urin, Liquor
Anlass der Untersuchung
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Blut: Diagnose, Verlaufs- und Therapiekontrolle von Infektionen, Entzündungen, Gewebezerstörungen, Vergiftungen, Blut- bzw. Knochenmark- oder Tumorerkrankungen, Kollagenosen, schweren Stoffwechselstörungen, Verbrennungen
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Urin: Bei Verdacht auf Erkrankungen der Nieren oder der Harnwege
•
Liquor: v. a. Diagnose und Differenzierung einer Hirnhautentzündung; Diagnose und Verlaufskontrolle von Tumoren, Hirnblutungen
Norm-/Referenzwerte
•
Vollblut: 4000–10 000/µl
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Urin: im → Urin-Streifen-Schnelltest ( > ) negativer Befund, Urinsediment bis 10 Leukozyten/µl
•
Liquor: Neugeborene bis 15 Leukozyten/µl, ältere Kinder und Erwachsene bis 5 Leukozyten/µl
Was kann ein erhöhter Wert bedeuten?
•
Blut: Infektionen, v. a. bakterieller Natur, entzündliche Erkrankungen, wie z. B. rheumatoide Arthritis, rheumatisches Fieber, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Kollagenosen, chronische Leukämien, Myelofibrose, Herzinfarkt, Lungeninfarkt, Verbrennungen, fortgeschrittenes Stadium einer Tumorerkrankung, akuter Blutverlust, schwere Verletzungen, schwere Stoffwechselentgleisungen, wie z. B. Zuckerkoma, Zustand nach Milzentfernung
•
Urin: entzündliche, infektiöse oder bösartige Erkrankungen der Niere oder Harnwege
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