Laborwerte
Krankheitswert
Das beeinflusst die Werte
•
Patienten mit Niereninsuffizienz haben höhere basale Calcitonin-Werte.
Kein HINWEIS auf schilddrüsenkrebs
Die Bestimmung der Schilddrüsenhormonwerte ( → Thyroxin, → TSH, → Trijodthyronin, T3) liefert keine Anhaltspunkte für ein eventuell vorhandenes Schilddrüsenkarzinom, sondern gibt ausschließlich Informationen über die Funktion der Schilddrüse.
CEA (Carcino-embryonales Antigen)
•
Normaler Bestandteil der Schleimhaut von Dick- und Mastdarm; dient als › Tumormarker von Brust- und Darmkrebs
Wo messbar?
•
Im Blutserum oder -plasma
Anlass der Untersuchung
•
Therapiekontrolle nach operativer Entfernung von Karzinomen des Dick- und Mastdarms, nicht sinnvoll als diagnostische Methode
•
Eventuell Differenzierung von gut- und bösartigen Lebertumoren
Norm-/Referenzwerte
•
Je nach Methode < 1,5–5,0 µg/l
Was kann ein erhöhter Wert bedeuten?
•
Bösartiger Tumor des Dick- oder Mastdarms, insbesondere erneutes Wachstum eines bereits entfernten Tumors oder Bildung von Metastasen
•
Medulläres Schilddrüsenkarzinom
•
Fortgeschrittenes Stadium eines Mammakarzinoms bzw. eines Magen-, Bauchspeicheldrüsen-, Bronchial-, Ovarial- und Gebärmutterhalskarzinoms
Was kann ein niedriger Wert bedeuten?
•
Ohne Krankheitswert
Das beeinflusst die Werte
•
Erhöhte Werte treten auch bei entzündlichen Lebererkrankungen, alkoholischer Leberzirrhose, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Colitis ulcerosa, Divertikulitis und entzündlichen Lungenkrankheiten auf.
Wann ist von einem bösartigen Tumor auszugehen?
Vierfacher Anstieg über die Obergrenze: Ein bösartiger Tumor ist wahrscheinlich.
Achtfacher Anstieg über die Obergrenze oder Zunahme des Wertes: Ein bösartiger Tumor ist nahezu sicher.
ChE (Cholinesterase)
•
In der Leber gebildetes Enzym, das an Nervenendigungen den Botenstoff Acetylcholin spaltet und dadurch den Nervenimpuls auf das Organ weiterleitet
Wo messbar?
•
Im Blutserum oder -plasma; Fruchtwasser
Anlass der Untersuchung
•
Lebererkrankungen mit eingeschränkter Leberfunktion
•
Pestizidvergiftung; arbeitsmedizinische Überwachung Pestizid-exponierter Landarbeiter
•
Vor Narkosen bei Verdacht auf einen genetisch bedingten verzögerten Abbau eines muskelentspannenden Narkosemittels
•
In der Pränataldiagnostik zum Ausschluss/Nachweis eines Neuralrohrdefektes
Norm-/Referenzwerte
•
Kinder ab 6 Jahren, Frauen ab 40 Jahren, Männer: 4,62–11,5 kU/l
•
Junge Frauen (16–39 Jahre): 3,93–10,8 kU/l
•
Schwangere Frauen bzw. während Einnahme der Anti-Baby-Pille: Abfall der ChE-Aktivität um 20–30 %.
Was kann ein erhöhter Wert bedeuten?
•
Diabetes mellitus, koronare Herzkrankheit, Fettstoffwechselstörungen, Fettleber, nephrotisches Syndrom
•
Erhöhte Aktivität im Fruchtwasser: Verdacht auf einen Neuralrohrdefekt
Was kann ein niedriger Wert bedeuten?
•
Leberzirrhose, akute Hepatitis mit schwerem Verlauf, chronische Hepatitis, ausgedehnte Lebertumoren und -metastasen
•
Schwere Vergiftungen (Verdacht auf eine Knollenblätterpilzvergiftung), Belastung/Vergiftung mit Pestiziden
•
Genetisch bedingte ChE-Aktivität
Das beeinflusst die Werte
•
Verschiedene Medikamente senken die ChE-Aktivität, z. B. Penicilline, Hormone, Anti-Baby-Pille, einige Psychopharmaka und Mittel zur Erweiterung der Bronchien.
Chlorid
•
→ Mineralstoffe ( > )
•
Elektrolyt (negativ geladenes Anion), Chlorid ist der Gegenspieler der positiv geladenen Kationen → Natrium und → Kalium, befindet sich zu 88 % im Extrazellulärraum, zu 12 % im Zellinneren
•
Die Chloridkonzentration verläuft meist parallel zur Natriumkonzentration.
•
Große Mengen Chlorid finden sich im Magensaft.
•
Im Dünndarm aufgenommen; von der Niere ausgeschieden
Wo messbar?
•
Im Blutserum und -plasma; 24-h-Urin
Anlass der Untersuchung
•
Störungen des Säure-Basen-Haushaltes
•
Störungen des Natrium- und Wasserhaushaltes
•
Kontrolluntersuchung in der Intensivmedizin
Norm-/Referenzwerte
•
Blut: 95–105 mmol/l
•
24-h-Urin: 110–250 mmol/l
Was kann ein erhöhter Wert bedeuten?
•
Blutserum: renal tubuläre Azidose und andere Formen der Azidosen (Abfall des Blut-pH)
•
Urin: Bartter-Syndrom ( > )
Was kann ein niedriger Wert bedeuten?
•
Blutserum: Verlust von chloridhaltiger Magensäure durch heftiges Erbrechen, Magenfisteln, Magensaftableitung etc., Krankheiten, die zu einem Anstieg des Blut-pH führen (Alkalosen), Bartter-Syndrom
•
Urin: ohne
Weitere Kostenlose Bücher