Laborwerte
> ) und abnormen Vermehrungen von roten Blutkörperchen (Polyglobulien/Polyzythämien).
Norm-/Referenzwerte
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Frauen: 12,0–16,0 g/dl
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Männer: 13,5–17,5 g/dl
Was kann ein erhöhter Wert bedeuten?
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Vermehrung der roten Blutkörperchen bei schweren Lungen-, Herz- und einigen Nierenerkrankungen (Polyglobulie), autonome Produktion von roten Blutzellen im Knochenmark (Polyzythämie)
Was kann ein niedriger Wert bedeuten?
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Blutverlust und andere Formen einer Anämie
Das beeinflusst die Werte
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Erhöhte Werte: Rauchen, Aufenthalt in höheren Lagen
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Erniedrigte Werte: in der Schwangerschaft
Haptoglobin (Hp)
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In der Leber gebildetes Transporteiweiß, das ins Blut übertretendes → Hämoglobin aus abgestorbenen roten Blutkörperchen bei krankhaft erhöhtem Zellabbau aufnimmt und zu Milz, Leber und Knochenmark transportiert, wo es weiter zu → Bilirubin abgebaut wird
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Die Bindung von freiem Hämoglobin im Blutplasma an einen großen Eiweißstoff verhindert den Verlust von Eisen über die Niere.
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Gehört zu den Akute-Phase-Proteinen, die bei Entzündungen, Infektionen und auch bei Tumoren in größeren Mengen gebildet werden.
Wo messbar?
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Im Blutserum
Anlass der Untersuchung
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Diagnose und Verlaufskontrolle von hämolytischen Anämien, d. h. von Erkrankungen, die mit einem vermehrten Abbau von roten Blutkörperchen einhergehen
Norm-/Referenzwerte
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25 Jahre: Frauen 0,49–2,18 g/l, Männer 0,34–2,27 g/l
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50 Jahre: Frauen 0,59–2,37 g/l, Männer 0,47–2,46 g/l
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70 Jahre: Frauen 0,65–2,60 g/l, Männer 0,46–2,66 g/l
Was kann ein erhöhter Wert bedeuten?
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Akute und chronische Entzündungen und Infektionen, Gewebszerfall, bösartige Tumoren
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Gallenstauung, Hodgkin-Lymphom, nephrotisches Syndrom, Eisenmangelanämie, Plasmozytom, Amyloidose
Was kann ein niedriger Wert bedeuten?
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Vermehrter Abbau von roten Blutkörperchen (Hämolyse), z. B. bei immunhämolytischer Anämie, Zerstörung der roten Blutkörperchen durch künstliche Herzklappen, Malaria u. a.
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Lebererkrankungen mit verminderter Eiweißproduktion, Krankheiten mit verringerter Eiweißaufnahme aus dem Darm
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Angeborener Haptoglobinmangel
Das beeinflusst die Werte
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Bei Hämolyse und gleichzeitiger entzündlicher Erkrankung kann Haptoglobin im Serum normal sein. Ein Hinweis darauf sind andere Zeichen der Hämolyse und ein erhöhtes → CRP.
Harnsäure
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Abbauprodukt der Purine (Bestandteile von Nukleinsäu-ren), wird vorwiegend über die Nieren ausgeschieden
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Der Harnsäuregehalt im Körper setzt sich aus der Purinzufuhr über die Nahrung und der körpereigenen Harnsäuresynthese zusammen.
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Eine erhöhte Harnsäurekonzentration im Blut (Hyperurikä-mie) kann zur Ausfällung von Harnsäurekristallen und damit zu → Gicht ( > ) sowie zu Harnsteinen führen.
Wo messbar?
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Im Blutserum oder -plasma, 24-h-Sammelurin
Anlass der Untersuchung
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Blutserum:
• Abklärung von akuten Gelenkschmerzen (v. a. in einem Großzehengrundgelenk) oder der Neigung zu Harnsteinen
• Bei Erkrankungen und Situationen, die mit einem vermehrten Harnsäureanfall einhergehen, wie z. B. Fasten, Alkoholismus, Polyzythämie
• Kontrolle einer medikamentösen Tumortherapie oder einer Bestrahlung
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Urin:
• Weitere Abklärung einer unklaren Erhöhung oder Erniedrigung der Harnsäure im Blut
Norm-/Referenzwerte
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Blut:
• Frauen: 2,3–6,1 mg/dl (137–363 µmol/l)
• Männer: 3,6–8,2 mg/dl (214–488 µmol/l)
Eine Hyperurikämie besteht bei Werten über 6,5 mg/dl, bei darüber liegenden Harnsäurekonzentrationen können Harnsäurekristalle ausfallen.
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Urin (normale Kost):
• Bis 800 mg (4,76 mmol)
Was kann ein erhöhter Wert bedeuten?
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Erhöhte Harnsäurekonzentration im Blut (und im Urin) bei primärer Hyperurikämie und Gicht, im Kindesalter bei genetisch bedingter Stoffwechselkrankheit (Lesch-Nyhan-Syndrom), die jedoch nur bei purinreicher Ernährung und Übergewicht in Erscheinung tritt
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Vermehrter Anfall von Harnsäure bei Knochenmarkserkrankungen, Leukämien, Tumoren, insbesondere während einer Strahlen- oder Chemotherapie
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Erhöhter Harnsäurespiegel im Blut bei gleichzeitig verminderter Harnsäureausscheidung über die Nieren bei Schwangerschaftsgestose, Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenüberfunktion, Glykogenspeicherkrankheiten, Akromegalie, Vergiftungen mit Blei, Cadmium und Beryllium
Was kann ein niedriger Wert bedeuten?
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Erniedrigte Werte im Blut (und im
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