Laborwerte
Urin): durch Überdosierung von Allopurinol (Medikament zur Behandlung einer Hyperurikämie); schwere Lebererkrankungen; seltene vererbte Stoffwechselstörungen (v. a. Xanthinoxidasemangel)
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Erniedrigte Werte im Blut, erhöhte Werte im Urin: Fanconi-Syndrom, Wilson-Krankheit, Schwermetallvergiftungen
Das beeinflusst die Werte
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Alter und Geschlecht beeinflussen den Harnsäurespiegel. Purinreiche Kost wie Innereien, Sardinen, Fleischextrakte, aber auch Alkoholgenuss und Fasten lassen den Harnsäurespiegel ansteigen.
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Medikamente: harntreibende Mittel, Zytostatika, L-Dopa und Schmerzmittel in niedriger Dosierung erhöhen den Harnsäurespiegel; Kortisonpräparate, gerinnungshemmende Mittel und Schmerzmittel in hoher Dosierung erniedrigen ihn.
Auf purinarme ernährung achten
Drei Tage vor der Blutuntersuchung sollte die Ernährung purinarm sein (keine Innereien, Hülsenfrüchte, Heringe, Ölsardinen, Makrelen). Auf Alkohol sollte verzichtet werden. Wenn möglich sollten in dieser Zeit auch alle Medikamente abgesetzt werden.
Harnstoff
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Harnstoff ist das Endprodukt des Eiweißstoffwechsels und wird in der Leber aus › Ammoniak gebildet, ins Blut abgegeben und über die Nieren ausgeschieden.
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Die Harnstoffkonzentration hängt von der täglichen Eiweißzufuhr über die Nahrung, dem Eiweißabbau im Körper und von der Harnstoff-Ausscheidung im Urin ab.
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Die Bestimmung des Harnstoffes im Blut gibt nur bedingt Aufschluss über die Filterfunktion der Nieren (zur Beurteilung der Nierenfunktion: → Kreatininkonzentration bestimmen).
Wo messbar?
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Im Blutserum, Blutplasma, 24-h-Sammelurin
Anlass der Untersuchung
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Verlaufskontrolle einer stark eingeschränkten Nierenfunktion, insbesondere bei drohendem Nierenversagen sowie bei Dialysepatienten
Norm-/Referenzwerte
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Blut: 17–43 mg/dl (2,8–7,2 mmol/l)
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Urin: 20–35 g/Tag
Was kann ein erhöhter Wert bedeuten?
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Schwere chronische Niereninsuffizienz (mindestens 50 % eingeschränkte Nierenfunktion), akutes Nierenversagen
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Verminderte Nierendurchblutung als Folge eines Schocks, Austrocknung (z. B. durch Erbrechen, Durchfall), Fieber, schwere Verletzungen oder Verbrennungen, aber auch Herzinsuffizienz oder ausgeprägter niedriger Blutdruck
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Blockierung des Harnabflusses in den Harnwegen bei Harnsteinen, Tumoren oder einer Prostataentzündung
Was kann ein niedriger Wert bedeuten?
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Seltene angeborene Enzymdefekte, die schon bei Neugeborenen zu bedrohlichen Symptomen führen
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Schwere Lebererkrankungen
Das beeinflusst die Werte
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Erhöhte Werte: bei ausgeprägtem Flüssigkeitsmangel, Durst und Fieber, unter sehr eiweißreicher Kost
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Die Einnahme von Vitamin C, bestimmten blutzuckersenkenden oder harntreibenden Medikamenten, Sulfonamiden und anderen Mitteln kann erhöhte Werte vortäuschen.
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Erniedrigte Werte sind normal bei Kindern und Schwangeren sowie unter eiweißarmer Ernährung.
HbA1, HbA1c
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Zuckerhämoglobine, die zur Langzeitkontrolle des Kohlenhydratstoffwechsels bei → Diabetes mellitus ( > ) bestimmt werden. Gemessen wird, wie viel Prozent des roten Blutfarbstoffes ( → Hämoglobin) sich mit Glukose verbunden haben. Die Messergebnisse des Zuckerhämoglobins werden in Prozent des Gesamthämoglobins angegeben.
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Zucker lagert sich auch bei normalen Blutzuckerspiegeln an das Hämoglobin an. Dabei nimmt mit jedem Anstieg der Blutzuckerwerte die »Verzuckerung« des Hämoglobins zu. Für die Verlaufskontrolle eines Diabetes kann anhand der Bestimmung des HbA1- und HbA1c-Wertes der Grad der »Verzuckerung« des Hämoglobins in den letzten 6–8 Wochen dokumentiert werden (»Blutzuckergedächtnis«).
Wo messbar?
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Im Vollblut
Anlass der Untersuchung
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Kontrolle der Blutzuckereinstellung bei Diabetes mellitus
Norm-/Referenzwerte
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HbA1: 5,4–7,5 %
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HbA1c: 4–6 %
(ungefähre Richtwerte, da der Referenzbereich von der verwendeten Analysemethode abhängig ist)
Bewertung der Blutzuckereinstellung (anhand HbA1c-Wert):
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< 6,5 %: gut
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6,5–7,5 %: grenzwertig
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> 7,5 %: schlecht
Was kann ein erhöhter Wert bedeuten?
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Schlecht eingestellte Blutzuckerstoffwechsellage in den letzten 6–8 Wochen
Was kann ein niedriger Wert bedeuten?
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Möglicher Hinweis auf häufige Unterzuckerungen (Hypoglykämien)
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Anämie mit verkürzter Lebensdauer der Erythrozyten
Das beeinflusst die Werte
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Falsch niedrige Werte bei verkürzter Lebenszeit der roten Blutkörperchen, insbesondere bei hämolytischer
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