Laborwerte
Eiweiß-Mangelernährung, verminderter Nährstoffaufnahme aus dem Darm, Eiweißverlusten über die Niere oder den Magen-Darm-Trakt und akuten Blutungen; Antikörpermangelsyndrom
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Urin: ohne Krankheitswert
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Liquor: ohne Krankheitswert
Das beeinflusst die Werte
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In der Schwangerschaft ist die Eiweißkonzentration im Blutserum erniedrigt, nach Gabe von Kontrastmitteln und bei Anstieg des Bilirubinspiegels erhöht.
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Eine vermehrte Eiweißausscheidung im Urin kommt auch bei Stress, Fieber, Hohlkreuz und in großer Kälte vor.
GLDH (Glutamat-Dehydrogenase)
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Enzym, das v. a. in der Leber, in geringeren Konzentrationen aber auch in anderen Organen vorkommt
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Die GLDH wird immer gemeinsam mit anderen Leberenzymen (v.a. → GOT, → GPT) bestimmt. Weil die GLDH nur in den Zellorganellen (Mitochondrien) der Zellen vorhanden ist, steigt die GLDH-Konzentration im Blutserum erst an, wenn Leberzellen zugrunde gehen. Im Gegensatz dazu sind die Leberenzyme GOT und GPT schon bei leichteren Leberschäden erhöht. Deshalb eignet sich die Bestimmung des GLDH-Wertes nicht als alleiniger Parameter für Leber- und Gallenwegserkrankungen.
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Der GLDH-Wert ist ein wichtiges Beurteilungskriterium einer schweren Leberschädigung. So treten sehr hohe GLDH-Werte fast immer bei einer schweren Vergiftung oder einem akuten Rechtsherzversagen, nicht aber bei einer akuten Hepatitis auf. Generell gilt: Ist der GLDH-Wert nur mäßig erhöht (etwa 10- oder 20-fach, z.B. bei einer akuten Virushepatitis), liegt keine schwere Leberschädigung vor.
Wo messbar?
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Im Blutserum oder -plasma
Anlass der Untersuchung
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Zur Differenzialdiagnostik von Leber(zell)schäden
Norm-/Referenzwerte
(Bestimmung gemäß der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie, bei 37 °C)
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Frauen: bis 5,0 U/l
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Männer: bis 7,0 U/l
Was kann ein erhöhter Wert bedeuten?
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Leicht erhöhte Werte: akute Virushepatitis, Leberzirrhose, Fettleber, Leber, in der sich Metastasen abgesiedelt haben
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Stark erhöhte Werte (bis auf das Zweihundertfache und mehr): schwere Vergiftung z. B. durch Pilze, Lösungsmittel (v. a. Tetrachlorkohlenstoff) oder Narkosegas (Halothan)
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Plötzliche Blutunterversorgung mit Sauerstoffmangel der Leber, oft z.B. infolge eines Versagens der rechten Herzregion (Rechtsherzversagen) oder einer Lungenembolie; sie kann aber auch durch eine Verstopfung der Lebervenen (z.B. durch eine Thrombose) oder der Leberarterie bedingt sein.
Was kann ein niedriger Wert bedeuten?
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Ohne Krankheitswert
Das beeinflusst die Werte
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Keine Faktoren bekannt
Globuline (alpha-, beta-, gamma-)
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Die Bluteiweiße werden mithilfe der Eiweißelektrophorese in → Albumin, alpha-1-, alpha-2-, beta- und gamma-Globuline ( → Immunglobuline) aufgetrennt.
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Neben Erniedrigungen oder Erhöhungen des Gesamteiweißes bzw. einzelner Eiweißfraktionen kommt es bei verschiedenen Erkrankungen zu typischen Verschiebungen der einzelnen Eiweißfraktionen.
Wo messbar?
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Im Blutserum
Anlass der Untersuchung
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Zur Diagnose von Krankheiten, die mit typischen Veränderungen der einzelnen Eiweißfraktionen einhergehen
Norm-/Referenzwerte
→ Eiweißelektrophorese
Veränderungen von Albumin und Globulinen
Albumin
alpha-1
alpha-2
beta
gamma
Akute Entzündung
(↓)
↑
↑
(↑)
–
Chronische Entzündung
↓
–
–
–
↑
Leberzirrhose
↓
↑
–
–
↑*
Monoklonale Gammopathie
↓
–
–
–
↑↑
Nephrotisches Syndrom
↓↓
–
↑↑
↑↑
↓
Bösartiger Tumor
↓
↑
↑
↑
↑
Antikörper-mangelsyndrom
–
–
–
–
↓
↓erniedrigt; ↓↓stark erniedrigt; ↑erhöht; ↑↑stark erhöht; (↑) kann erhöht sein; (↓ ) kann erniedrigt sein; – keine wesentlichen Änderungen * oft beta- mit gamma-Globulinen verschmolzen
GOT (Glutamat-Oxalacetat-Transferase, Aspartat-Aminotransferase, ASAT)
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In größeren Mengen in Leber, Herz und Muskeln vorkommendes Enzym, am Eiweißabbau beteiligt (Transaminase)
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Tritt bei Schädigung dieser Organe vermehrt ins Blut über
Wo messbar?
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Im Blutserum oder -plasma
Anlass der Untersuchung
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Diagnose, Verlaufs- und Therapiekontrolle von Erkrankungen der Leber und Gallenwege, einem akuten Herzinfarkt und Krankheiten der Muskulatur
Norm-/Referenzwerte
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Frauen: < 31U/l (0,52 µkatal/l), Messung bei 37 °C
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Männer: < 35 U/l (0,58 µkatal/l), Messung bei 37 °C
Was kann ein erhöhter Wert bedeuten?
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Akute und chronische Lebererkrankungen, z. B. infektiöse Leberentzündungen,
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