Laborwerte
sekretorische IgA und spielen eine wichtige Rolle im Abwehrkampf des Organismus gegen Mikroorganismen, die durch Schleimhäute (v. a. Nase, Auge, Lunge und Verdauungsorgane) eindringen. Sie zirkulieren im Blut und werden in der subakuten Phase von Infektionen sowie bei bestimmten Leber- und Autoimmunerkrankungen gebildet.
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IgD befinden sich zusammen mit IgM auf den B-Lymphozyten und sind vermutlich an deren Aktivierung zur Bildung von Antikörpern beteiligt. Ihre Verteilung im Körper entspricht der von IgM.
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IgE lagern auf der Oberfläche von Mastzellen und basophilen Leukozyten, die nach Kontakt mit einem Antigen Histamin ausschütten und so allergische Reaktionen hervorrufen. Zudem sind sie an der Bekämpfung von Parasiten beteiligt.
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IgG kommen v. a. im Blut und in den Körperflüssigkeiten vor und sind die am meisten verbreitete Antikörperart. Sie werden beim ersten Kontakt mit einem Antigen als Zweitantikörper erst nach IgM, bei erneutem Kontakt mit dem gleichen Antigen aber zuerst gebildet. IgG vermittelt z. B. die Aufnahme von mit IgG beladenen Bakterien sowie von IgG-haltigen Immunkomplexen in Fresszellen.
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IgM: Beim Kontakt mit Antigen gebildet (Frühantikörper), kommen v. a. im Blutserum vor. Auch Blutgruppenantikörper und Rheumafaktoren zählen zu den IgM-Antikörpern.
Wo messbar?
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Im Blutserum
Anlass der Untersuchung
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Ursachensuche für eine erhöhte Infektanfälligkeit, Anämie und Knochenschmerzen, Verdacht auf einen Immundefekt oder eine Allergie, Nachweis von chronischen Infektionen bzw. chronisch-entzündlichen Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen
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Abklärung einer unklaren Erhöhung oder Erniedrigung der beta- oder gamma-Globuline in der Elektrophorese
Norm-/Referenzwerte
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IgA: 0,70–5,0 g/l
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IgA sekretorisch: 0,08–0,20 g/l
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IgE: bis 20 U/ml
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IgG: 7,0–16,0 g/l
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IgM: 0,40–2,3 g/l (Frauen); 0,40–2,8 g/l (Männer)
Was kann ein erhöhter Wert bedeuten?
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Infektionen, chronische Lebererkrankungen, Kollagenosen
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Exzessive Vermehrung eines B-Lymphozyten-Klons mit Bildung von großen Mengen eines gleichförmigen Immunglobulins (monoklonale Gammopathie), beispielsweise bei Plasmozytom, Waldenström-Krankheit, Kryoglobulinämie, Schwerkettenkrankheit
Was kann ein niedriger Wert bedeuten?
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Angeborener (primärer) Immunmangel, z. B. Agammaglobulinämie, variables Antikörpermangelsyndrom, Hyper-IgM-Syndrom und vieles mehr
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Sekundärer Immunmangel: bösartige Tumoren, lymphatische Leukämie; Behandlung mit Zytostatika, Immunsupressiva oder Kortisonpräparaten, Bestrahlungstherapie; bestimmte Infektionen wie z. B. Masern, Röteln, Ebstein-Barr-Viren, Zytomegalie, HIV, Tuberkulose; entzündliche Erkrankungen wie systemischer Lupus erythematodes, rheumatoide Arthritis oder Sarkoidose; Eiweißverlust bei Nierenkrankheiten, Verdauungsstörungen und Verbrennungen; Mangelernährung
Das beeinflusst die Werte
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Falsch niedrige Immunglobulinwerte durch Kälteantikörper sind möglich.
Impftiter/Antikörpertiter
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Nach einer Impfung mit abgetöteten oder abgeschwächten Krankheitserregern bzw. Teilen davon produziert der Körper spezifische Antikörper gegen diese Krankheitserreger ( → Antigene/Antikörper, > ).
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Anhand des Impftiters bestimmt man die Menge an Antikörpern gegen einen bestimmten Krankheitserreger, um zu beurteilen, ob ein ausreichender Impfschutz besteht.
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Auch unbemerkt gebliebene Infektionskrankheiten oder Impfungen, an die sich der Patient nicht mehr erinnert, können durch die Impftiterbestimmung abgeklärt werden.
Wo messbar?
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Im Blutserum
Anlass der Untersuchung
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Geplante Erst- oder Auffrischimpfung
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Beurteilung des Impferfolges
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Überprüfung der Immunität – insbesondere gegen Röteln – vor einer Schwangerschaft
Norm-/Referenzwerte
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Je nach Antikörper verschieden
Was kann ein erhöhter Wert bedeuten?
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Ausreichende Immunität gegen die jeweilige Infektion, und zwar entweder, weil die Infektionskrankheit bereits durchgemacht wurde oder weil ausreichender Impfschutz besteht
Was kann ein niedriger Wert bedeuten?
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Impfschutz ist nicht mehr vollständig gewährleistet.
Das beeinflusst die Werte
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Bestimmte Medikamente
INR → Quick
Insulin, C-Peptid, Proinsulin
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In den B-Zellen der Bauchspeicheldrüse gebildetes Hormon, das den Transport von Blutzucker (Glukose) in die Zellen von Muskeln und Fettgewebe fördert und die Bildung von Speicherzucker, Fetten und Eiweißen
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