Laborwerte
ein niedriger Wert bedeuten?
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Durchfälle und Erbrechen, Missbrauch von Abführmitteln und harntreibenden Mitteln, schleimbildende Adenome des Dickdarms
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Kaliumverlust bei bestimmten Nierenerkrankungen; renale tubuläre Azidose
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Hyperaldosteronismus
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Magnesiummangel
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Hypokaliämische periodische Lähmung (selten auftretende Erbkrankheit)
Das beeinflusst die Werte
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Erhöhte Konzentration: häufig durch Freisetzung von Kalium aus roten Blutkörperchen in der Blutprobe durch zu lange Stauung oder zu späte Verarbeitung; durch eine einseitige kaliumhaltige Kost; durch Einnahme bestimmter Medikamente (z. B. Kaliumpräparate, ACE-Hemmer)
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Erniedrigte Konzentration: exzessiver Lakritze-Verzehr; Behandlung mit Kortisonpräparaten, Amphotericin B
Kalzium
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→ Elektrolyte ( > ), → Mineralstoffe ( > )
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Der Mineralstoff Kalzium befindet sich zu 99 % im Knochen und in den Zähnen, die restlichen 1 % sind an der Aktivierung der Blutgerinnung, der normalen Erregbarkeit von Muskel- und Nervengewebe, der Muskelkontraktion, der Aktivierung verschiedener Enzyme und Hormone beteiligt.
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Zur weiteren Abklärung eines veränderten Kalziumwertes werden gleichzeitig meist die Spiegel anderer › Elektrolyte, insbesondere von › Phosphat, bestimmt.
Wo messbar?
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Im Blutserum und -plasma, 24-h-Urin
Anlass der Untersuchung
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Abklärung einer Tetanie (Starrkrampf), Müdigkeit, Muskelschwäche, Ursachensuche bei Harnsteinen, Magen-Darm-Erkrankungen, Nieren-, Lungen- und Knochenkrankheiten
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Bei Verdacht auf eine Funktionsstörung der Nebenschilddrüse, nach Schilddrüsenoperationen
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Bei bösartigen Tumoren, bes. unter Zytostatikatherapie
Norm-/Referenzwerte
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Gesamtkalzium im Serum (Photometrie): 8,6–10,3 mg/dl (2,15–2,58 mmol/l)
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Im 24-h-Urin: Frauen < 7,5 mmol (< 300 mg)
Männer < 6,2 mmol (< 250 mg)
Was kann ein erhöhter Wert bedeuten?
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Blutserum:
• Sarkoidose, bösartige Tumoren und Metastasen
• Hyperparathyreoidismus (vermehrte Bildung von Parathormon), Schilddrüsenüberfunkton, Funktionseinschränkung der Nebennierenrinde
• Überdosierung von Vitamin D oder A
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Urin:
• Harnsteine, bösartige Tumoren, Hyperparathyreoidismus, renal-tubuläre Azidose, Sarkoidose
Was kann ein niedriger Wert bedeuten?
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Blutserum:
• Vitamin-D-Mangel, verminderte Kalziumaufnahme über den Darm bei Verdauungsstörungen, kalziumarme Ernährung
• Hypoparathyreoidismus, autoimmun bedingt bzw. durch versehentliche Entfernung oder Schädigung der Nebenschilddrüsen bei Schilddrüsenoperation
• Chronisches Nierenversagen
• Alkoholmissbrauch, Bauchspeicheldrüsenentzündung
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Urin:
• Vitamin-D-Mangel, familiäre hypokalziurische Hyperkalzämie
Das beeinflusst die Werte
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Lange Bettlägrigkeit und die Behandlung mit bestimmten harntreibenden Medikamenten, Tamoxifen und anderen Mitteln führt zu einem Kalziumanstieg; hohe Eiweißkonzentrationen im Blut führen zu einem niedrigen, niedrige zu einem hohen Gesamtkalzium.
Ketone
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Trotz hoher Zuckerspiegel im Blut besteht bei Diabetes mellitus in den Zellen ein Glukosemangel, was u. a. dazu führt, dass freie Fettsäuren ins Blut gelangen und in der Leber zu Ketonen wie z. B. Acetessigsäure und beta-Hydroxybuttersäure abgebaut werden.
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Die Überflutung des Körpers mit Ketonen führt zur Übersäuerung (metabolische Azidose) mit Bauchschmerzen, Atemstörung und Bewusstseinstrübung bis hin zum Koma.
Wo messbar?
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Im Blutserum und -plasma, im Urin
Anlass der Untersuchung
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Differenzierung zwischen verschiedenen Formen von metabolischer Azidose (Übersäuerung)
Norm-/Referenzwerte
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beta-Hydroxybuttersäure im Blut nach nächtlichem Fasten < 3,5 mg/dl (340 µmol/l)
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Ketonkörper im Urin nach nächtlichem Fasten: < 50 mg/dl (4,9 mmol/l)
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Ketonkörperschnelltest beim bewusstlosen Patienten (Streifentest): positiver Nachweis
Was kann ein erhöhter Wert bedeuten?
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Diabetische Ketoazidose, v. a. beim Typ-1-Diabetes
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Alkoholische Ketoazidose bei langjährigem Alkoholmissbrauch und Nahrungskarenz bzw. Erbrechen
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Laktatazidose bei Blutvergiftung, Schock, Vergiftungen, hochgradigem Sauerstoffmangel etc.
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Harnvergiftung (Urämie) bei Nierenversagen
Was kann ein niedriger Wert bedeuten?
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Ohne Krankheitswert
Das beeinflusst die Werte
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Bei starker körperlicher Belastung sowie bei Hungerzuständen werden vermehrt Ketone gebildet.
Komplementsystem
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Das
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