Laborwerte
Komplementsystem ist Bestandteil des Abwehrsystems in den Körperflüssigkeiten und besteht aus mehr als 20 Bluteiweißen, so z. B. den Komplementfaktoren C1–C9, die direkt an den Signalwegen des Komplementsystems beteiligt sind.
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Es wird durch Immunkomplexe oder direkt durch bakterielle Antigene aktiviert, führt zur Zerstörung von mit Antikörpern beladenen Zellen und ist an der Vermittlung von Entzündungsreaktionen beteiligt.
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Hauptaufgaben des Komplementsystems sind die Abwehr von Krankheitserregern und die Verhütung von Autoimmunkrankheiten.
Wo messbar?
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Im Blutplasma
Anlass der Untersuchung
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Verdacht auf einen Komplementmangel oder -defekte
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Diagnose und Verlaufskontrolle von Krankheiten, die durch Immunkomplexe ausgelöst werden, wie z. B. systemischer Lupus erythematodes, Glomerulonephritis und generalisierte Vaskulitis
Norm-/Referenzwerte
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C3-Komplement: 0,82–1,60 g/l
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C4-Komplement: 0,16–0,46 g/l
Was kann ein erhöhter Wert bedeuten?
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Infektionskrankheiten
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Chronische Entzündungen, z. B. rheumatoide Arthritis
Was kann ein niedriger Wert bedeuten?
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Durch Immunkomplexe ausgelöste Erkrankungen: systemischer Lupus erythematodes, Glomerulonephritis, Kryoglobulinämie, Basedow-Krankheit, immunologisch bedingte Schilddrüsenunterfunktion, HIV-Infektion
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Angeborener Komplementmangel, schwere Lebererkrankungen, Mangelernährung, nephrotisches Syndrom, akute Bauchspeicheldrüsenentzündung, ausgedehnte Verbrennungen und vieles mehr
Das beeinflusst die Werte
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In der Schwangerschaft sind die Komplement-Eiweiße erhöht.
Kreatinin/Kreatininclearance
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Abbauprodukt des Muskelstoffwechsels, z. T. auch mit der Nahrung aufgenommen
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Fast vollständig über die Niere ausgeschieden, daher guter Parameter zu Überprüfung der Nierenfunktion
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Mithilfe der Kreatininclearance wird das Plasmavolumen gemessen, das innerhalb einer Zeiteinheit durch Harnbildung vom harnpflichtigen Stoff Kreatinin gereinigt wird. Dazu werden die Konzentrationen von Kreatinin im Blutserum und im Sammelurin bestimmt und die Ausscheidung von Kreatinin pro Minute berechnet. Durch diese Untersuchung kann eine Funktionseinschränkung der Niere sehr früh erkannt werden.
Wo messbar?
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Im Blutserum oder -plasma, 24-h-Urin
Anlass der Untersuchung
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Überprüfung der Nierenfunktion
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Diagnose und Verlaufskontrolle einer eingeschränkten Nierenfunktion
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Kontrolle der Nierenfunktion unter längerer Behandlung mit nierenschädigenden Medikamenten
Norm-/Referenzwerte
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Kreatinin im Blutserum (abhängig von der Methode):
• Frauen: 0,56–0,91mg/dl
• Männer: 0,64–1,05 mg/dl
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Kreatininclearance bis zum 30. Lebensjahr:
• Frauen: 71–121 ml/min
• Männer: 74–120 ml/min
Danach fällt die Kreatininclearance mit jedem Lebensjahrzehnt um ca. 10 ml/min.
Was kann ein erhöhter Wert bedeuten?
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Kreatininkonzentration im Serum: akutes Nierenversagen, chronische Niereninsuffizienz (z. B. bei Glomerulonephritis, Zystennieren, diabetischer Nierenerkrankung)
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Kreatininclearance: Anfangsstadium einer Zuckerkrankheit, Schwangerschaft
Was kann ein niedriger Wert bedeuten?
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Niedrige Kreatininkonzentration im Serum: Beginn der Schwangerschaft, jugendliche Diabetiker
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Erniedrigte Kreatininclearance: akutes Nierenversagen, chronische Niereninsuffizienz (siehe oben), langfristige Behandlung mit nierenschädigenden Medikamenten (z. B. Indometacin, Gentamicin, Cimetidin, verschiedene Entwässerungsmittel)
Das beeinflusst die Werte
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Die Kreatininkonzentration im Serum ist abhängig von der Muskelmasse, dem Verzehr von Fleisch und dem Alter. Exzessiver Verzehr von Fleisch und ausgedehnte Muskelverletzungen können zu einem Anstieg der Kreatininkonzentration im Serum führen.
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In der Frühschwangerschaft ist die Kreatininclearance meist erhöht, der Kreatininwert im Serum erniedrigt.
Kreatinkinase → CK
Kupfer
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→ Spurenelement, das mit der Nahrung aufgenommen wird, im Blut zu 90 % an › Coeruloplasmin gebunden
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Bestandteil verschiedener metallhaltiger Eiweiße, die an der Bildung von Bindegewebe, der Blutbildung und der Funktion des zentralen Nervensystems beteiligt sind
Wo messbar?
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Im Blutserum, 24-h-Sammelurin
Anlass der Untersuchung
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Verdacht auf Wilson-Krankheit, Menkes-Krankheit
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Abklärung einer Anämie, die sich durch Eisengabe nicht bessert
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Kontrolle des Kupferspiegels nach längerer künstlicher Ernährung
Norm-/Referenzwerte
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Kupfer im
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