Laborwerte
begünstigt.
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Bei der Bildung von Insulin aus seinen Vorstufen (Proinsulin) wird das sogenannte C-Peptid freigesetzt und zusammen mit Insulin ins Blut abgegeben. Proinsulin gelangt dagegen nur in sehr geringen Mengen ins Blut.
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Eine Zerstörung der B-Zellen in der Bauchspeicheldrüse durch Autoantikörper führt zum → Diabetes mellitus Typ I ( > ) mit absolutem Insulinmangel. Ein vermindertes Ansprechen auf Insulin (Insulinresistenz) bei entsprechender genetischer Disposition und Übergewicht ist die wesentliche Ursache des häufigeren Typ-2-Diabetes mellitus, der anfangs mit erhöhten Insulinkonzentrationen im Blut einhergeht und erst später in einen relativen bzw. nach langjähriger Krankheitsdauer schließlich in einen absoluten Insulinmangel mündet.
Wo messbar?
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Im Blutplasma (mit Heparin) und -serum
Anlass der Untersuchung
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Diagnose einer Vorstufe des Diabetes (Prädiabetes): hier ist die Insulinfreisetzung nach Glukosegabe vermindert
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Beurteilung der restlichen Insulinfreisetzung bei Patienten mit bereits (länger) bestehendem Diabetes
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Bei Verdacht auf einen Insulin produzierenden Tumor oder andere Ursachen von Unterzuckerung
Norm-/Referenzwerte
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Insulin, > 6 Stunden nach der letzten Nahrungsaufnahme: 2–23 mU/l (14–165 pmol/l)
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Insulin, ≥ 12 Stunden nach der letzten Nahrungsaufnahme: < 6 mU/l (43 pmol/l)
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Funktionstests, z. B. frühe Insulinfreisetzung nach intravenöser Gabe von Glukose: 50–200 mU/l (360–1430 pmol/l)
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C-Peptid, > 6 Stunden nach der letzten Nahrungsaufnahme: 1,0–2,1 µg/l (0,3–0,7 nmol/l)
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C-Peptid, ≥ 12 Stunden nach der letzten Nahrungsaufnahme: < 0,7 µg/l (0,2 nmol/l)
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C-Peptid, 90 Minuten nach einer Mahlzeit (600 Kilokalorien): 3,6–40 µg/l (0,5–5,5 nmol/l)
C-Peptid wird v. a. dann gemessen, wenn eine Insulinbehandlung oder auch Antikörper gegen Insulin die Insulinkonzentration im Blut verfälschen könnte.
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Proinsulin, > 6 Stunden nach der letzten Nahrungsaufnahme: 17–103 ng/l (1,8–11 pmol/l)
Was kann ein erhöhter Wert bedeuten?
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Erhöhtes Insulin, C-Peptid und Proinsulin: gestörte Glukosetoleranz, metabolisches Syndrom (Syndrom X), Prädiabetes, Typ-2-Diabetes (Anfangsphase); selten bei Insulinom (Insulin produzierender Tumor); bei übergewichtigen Kindern
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Erhöhtes Insulin, erniedrigtes C-Peptid und Proinsulin: Spritzen von Insulin bei Nichtdiabetikern, Bildung von Autoantikörpern gegen Insulin
Was kann ein niedriger Wert bedeuten?
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Typ-1-Diabetes mellitus und fortgeschrittenes Stadium des Typ-2-Diabetes mellitus
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Bereits vor dem echten Krankheitsbeginn kann man anhand einer erniedrigten Insulinfreisetzung nach Stimulation in einem Funktionstest einen Typ-1-Prädiabetes erkennen.
Das beeinflusst die Werte
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Hungern kann zu falsch niedrigen Werten von Insulin, C-Peptid und Proinsulin führen.
Kalium
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→ Elektrolyte ( > ), → Mineralstoffe ( > )
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Mineralstoff, der als Gegenspieler von → Natrium u. a. den Wasserhaushalt reguliert, das Säure-Basen-Gleichgewicht, die Muskelarbeit sowie die Nervenreizleitung steuert; befindet sich zu 98 % im Zellinneren und nur zu 2 % im Extrazellulärraum
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Zur weiteren Abklärung eines veränderten Kaliumwertes werden gleichzeitig meist die Spiegel anderer Elektrolyte ( → Chlorid, Natrium, Magnesium, Kalzium und Phosphat) bestimmt.
Wo messbar?
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Im Blutserum oder -plasma, 24-h-Sammelurin
Anlass der Untersuchung
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Verlaufskontrolle bei akuter und chronischer Niereninsuffizienz
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Kontrolle des Elektrolytverlustes bei Durchfall und Erbrechen
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Abklärung von Herzrhythmusstörungen
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Diagnose und Verlaufskontrolle von Störungen des Säure-Basen-Haushalts sowie einer Funktionsstörung der Nebennierenrinde
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Kontrolluntersuchung in der Intensivmedizin sowie bei Infusionstherapie
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Kontrolle einer Behandlung mit entwässernden Medikamenten und bei Verdacht auf Abführmittelmissbrauch
Norm-/Referenzwerte
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Blutserum: 3,6–4,8 mmol/l
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Urin: 50–100 mmol/Tag
Was kann ein erhöhter Wert bedeuten?
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Akutes oder chronisches Nierenversagen
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Addison-Krankheit (auch Bronzehaut-Krankheit; Funktionseinschränkung der Nebenniere)
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Kaliumfreisetzung durch massiven Zerfall von Zellen bei großflächigen Verletzungen, Verbrennungen, Hämolyse, Krebstherapie mit Zytostatika, nach Operationen, nach Transfusion kalten Blutes
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Azidose, z. B. bei diabetischer Ketoazidose
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Hyperkaliämische periodische Lähmung
Was kann
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