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Laborwerte

Laborwerte

Titel: Laborwerte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GU
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Blasenentleerung Dimercaptopropansulfonsäure (DMPS) als Injektion verabreicht oder in Kapselform geschluckt. (Dieser Wirkstoff wird normalerweise thera peutisch zur Ausleitung bestimmter Schwermetalle, v. a. von Quecksilber und Blei, bei Schwermetallvergiftungen eingesetzt.) Für die eigentliche Laboruntersuchung wird entweder eine zweite Spontanurinprobe untersucht oder die Probe eines 24-h-Sammelurins herangezogen. Dabei wird der Quecksilberanteil im Urin bestimmt, der durch DMPS aus dem Organismus gelöst und dann über den Urin ausgeschieden wurde. Je höher der zweite Wert von Quecksilber im Urin über dem Ausgangswert der ersten Urinpobe liegt, desto größer ist entsprechend die Quecksilberbelastung des Organismus.
Kaugummitest: Die Quecksilberanalyse erfolgt im Speichel. Hierfür gibt der Patient zwei Speichelproben ab, und zwar eine vor und eine nach dem 10-minütigen Kauen eines zuckerfreien Kaugummis. Aus der Differenz der beiden Quecksilberwerte wird ermittelt, in welchem Ausmaß Quecksilber während des Kauens aus einer Amalgamfüllung herausgelöst wurde. Dieser Test ist zur Abschätzung der Quecksilberfreisetzung aus Amalgamfüllungen geeignet, nicht jedoch für die Feststellung der Quecksilberbelastung von Organen.
Quantitative Quecksilberbestimmung: In einer Urinprobe, einer Haarprobe oder im Blut wird der Quecksilbergehalt bestimmt. Während die so ermittelten Quecksilberwerte z. B. bei einer akuten oder chronischen Vergiftung infolge eines direkten Kontakts mit Quecksilber (z. B. durch Einatmen) als aussagekräftig gelten, kann eine vermutete Quecksilberbelastung durch eine Amalgamfüllung nicht nachgewiesen werden, weil die Werte in der Regel deutlich unter den Grenzwerten liegen.
Epikutantest: Bei Verdacht auf eine allergische Reaktion auf einen oder mehrere Amalgambestandteile in Zahnfüllungen wird der Epikutantest ( > ) durchgeführt. Eine Amalgamallergie ist allerdings äußerst selten.

Anämie (Blutarmut)
    Als Anämie bezeichnet man die Verminderung des roten Blutfarbstoffes ( → Hämoglobin), des → Hämatokrits und der Zahl der roten → Blutkörperchen unter den Normbereich. Insbesondere der Hämoglobin- und Hämatokritwert sind entscheidend für die Diagnose einer Anämie, während die Zahl der roten Blutkörperchen in einigen Fällen auch normal sein kann.
    Ursachen
    Hauptursache einer Anämie ist ein Eisenmangel. Aber auch ein Mangel an Vitamin B 12 , Folsäure, Kupfer und Vitamin B 6 kann eine Anämie verursachen. Weitere Ursachen für eine Anämie sind Blutungen, angeborene Defekte der roten Blutkörperchen oder des Hämoglobins, die zu einer frühen Zerstörung der roten Blutkörperchen (Hämolyse) führen. Außerdem kommt es zu hämolytischen Anämien durch Antikörper, Knochenmarkserkrankungen, Nierenkrankheiten, Tumoren, chronische Entzündungen und Infekte.
    Laboruntersuchungen
    • Die Erstellung des kleinen → Blutbildes ist die Grundlage für die Diagnose einer Blutarmut. Zum kleinen Blutbild gehören neben der Zählung von roten und weißen Blutkörperchen sowie der Bestimmung des roten Blutfarbstoffes in der Regel auch die Bestimmung des Hämatokritwertes und der Erythrozytenindizes → MCV, → MCH und → MCHC sowie die Zählung der Blutplättchen. Vor allem der MCV-Wert, der das mittlere Volumen der roten Blutkörperchen beschreibt, und der MCH-Wert, der den durchschnittlichen Hämoglobingehalt des einzelnen Erythrozyten widerspiegelt, helfen dabei, die Art der Anämie näher zu definieren, und liefern erste Hinweise auf deren mögliche Ursache. Mithilfe dieser Indizes lassen sich Anämien in die folgenden drei Formen einteilen:
    1. Hypochrome mikrozytäre Anämien, also Anämien mit kleinen Zellen, die wenig Hämoglobin enthalten. Ein typischer Vertreter dieser Form von Blutarmut ist die Eisenmangelanämie.
    2. Normochrome, normozytäre Anämien, d. h. Anämien mit normal großen roten Blutkörperchen, die eine normale Menge Hämoglobin enthalten. Vor allem hämolytische Anämien, Blutungsanämien, Anämien bei Nierenkrankheiten, (bösartigen) Tumorerkrankungen, Entzündungen und chronischen Infekten weisen diese Eigenschaften auf.
    3. Hyperchrome, makrozytäre Anämien, das sind Anämien mit großen roten Blutkörperchen, die einen hohen Hämoglobingehalt aufweisen. Hauptursache dieser Anämien sind ein Vitamin-B 12 - oder Folsäuremangel.
Weitere Hinweise auf die Art und Ursache einer Anämie liefern die Bestimmung der Erythrozyten-Durchmesser-Streuung ( →

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