Laborwerte
Asthma versucht man, mit verschiedenen → Allergietests ( > ) die auslösenden allergisierenden Stoffe zu finden, in der Hoffnung, dass der Betroffene sie meiden und damit Anfällen von Atemnot vorbeugen kann. Durchgeführt werden ein Prick- und/oder ein Intrakutan-Test.
Weiterhin bestimmt man den Eiweißstoff → Immunglobulin E (IgE). Dieser IgE-Wert ist jedoch in der Regel nur dann erhöht, wenn ein Asthma-Patient auf mehrere Stoffe allergisch reagiert. Ist er nur auf einen oder wenige Substanzen allergisch, bleibt der IgE-Spiegel meist normal. Auch bei Patienten mit (vorwiegend) nicht allergischem Asthma findet man im Blutserum häufig einen normal hohen IgE-Spiegel.
Größere Bedeutung hat die Bestimmung spezifischer IgE-Antikörper. Eine solche Bestimmung, den sogenannten Radio-Allergo-Sorbent-Test (RAST) setzt man ein, wenn man zuvor im Allergietest an der Haut einen oder mehrere Stoffe identifiziert hat, auf die der Betroffene allergisch reagiert. Aber auch diese Untersuchung beweist eine Allergie nicht sicher: Erst wenn der Patient im Provokationstest, der immer unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden muss, nach Einatmen kleiner Mengen dieser Substanz mit einem Asthma-Anfall oder einer in der Lungenfunktion messbaren Verengung der Atemwege reagiert, ist dieser Stoff als auslösendes Allergen bestätigt.
Bei Patienten, bei denen das Asthma durch eine Infektion ausgelöst wird, findet man typische Infektionszeichen im Blut, wie z. B. einen Anstieg der weißen → Blutkörperchen (Leukozytose) mit Linksverschiebung. Auch kommt es zu einer Erhöhung der Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit ( → BSG) und des C-reaktiven Proteins ( → CRP).
Im akuten Asthmaanfall gibt neben der körperlichen Untersuchung und Bestimmung der Atemfrequenz auch eine → Blutgasanalyse Auskunft über den Schweregrad der Atemnot.
Autoimmunkrankheiten
Als Autoimmun- oder Autoaggressionskrankheiten werden Erkrankungen bezeichnet, die durch eine Fehlsteuerung des Abwehrsystems entstehen. Dabei bildet das Immunsystem Abwehrstoffe (Antikörper) oder Abwehrzellen gegen körpereigenes Gewebe, was zu einer chronischen Entzündung der betroffenen Organe und Gewebe und letztlich zu deren Zerstörung führt.
Autoimmunerkrankungen kommen familiär gehäuft vor, sodass man eine erbliche Veranlagung für diese Erkrankungen vermutet.
Sie benötigen jedoch noch einen weiteren äußeren Auslöser, um in Erscheinung zu treten, wie etwa Krankheitserreger, gegen die das Abwehrsystem auch bei Gesunden Antikörper und spezifische Abwehrzellen bildet. In manchen Fällen scheinen sich diese Abwehrmechanismen jedoch nicht allein gegen einen Krankheitserreger zu richten, sondern auch gegen körpereigene Strukturen, und zwar dann, wenn bestimmte Strukturen der Krankheitserreger körpereigenen Teilen sehr ähnlich sind.
Unterschieden werden Autoimmunerkrankungen, bei denen die Autoantikörper nur gegen ein bestimmtes Organ gerichtet sind, und solche, bei denen die Autoantikörper zahlreiche Gewebe und somit mehrere Organe zugleich angreifen.
Zu den organspezifischen Autoimmunkrankheiten zählen z. B. die chronische Schilddrüsenentzündung (Hashimoto-Thyreoiditis), bei der die Antikörper langsam und anfangs oft unbemerkt das Schilddrüsengewebe zerstören und eine Schilddrüsenunterfunktion verursachen. Diese Antikörper, die sich gegen einen bestimmten Eiweißstoff in der Schilddrüse, nämlich die thyreoidale Peroxidase, richten, können im Blut nachgewiesen werden (TPO-Antikörper, → Schilddrüsenantikörper).
Auch der Typ-1-Diabetes mellitus, also jene Form der Zuckerkrankheit, die v.a. bei Kindern und Jugendlichen auftritt und durch einen absoluten, d. h. vollständigen Mangel an Insulin gekennzeichnet ist, gehört zu den organspezifischen Autoimmunkrankheiten. Beim Typ-1-Diabetes kann man bei über 75 % der Betroffenen – neben anderen Antikörpern – Autoantikörper gegen Inselzellen der Bauchspeicheldrüse nachweisen, also diejenigen Zellen, die Insulin produzieren.
Weitere organspezifische Autoimmunerkrankungen sind eine Form der chronischen Magenschleimhautentzündung (Typ-A-Gastritis) und die Unterfunktion der Nebennierenrinde (Addison-Krankheit).
Zu den nicht organspezifischen Autoimmunkrankheiten zählen die → rheumatoide Arthritis ( > ) und andere chronisch entzündliche rheumatische Erkrankungen wie z.B. die → Kollagenosen ( > ). Hier zerstören die Autoantikörper verschiedene Gewebe im Körper bzw. bestimmte
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