Laborwerte
notwendig, verschiedene Laboruntersuchungen zur Suche nach der Ursache durchzuführen. Im Folgenden werden die wichtigsten diagnostischen Maßnahmen vor dem Hintergrund der jeweils möglichen Ursache einer Mandelentzündung aufgeführt:
Bei Verdacht auf eine Infektion mit Streptokokken der Gruppe A wird ein Rachenabstrich zur Gewinnung von Material ( → Abstrich, > ) für die Durchführung eines Streptokokken-A-Schnelltests zum Antigennachweis sowie evtl. für das Anlegen einer Bakterienkultur vorgenommen.
Bei der Blutuntersuchung finden sich in den meisten Fällen eine erhöhte Leukozytenanzahl ( → Blutkörperchen, weiße), eine beschleunigte Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit ( → BSG) sowie ein erhöhter → CRP-Wert.
Zur Verlaufskontrolle (nicht in der Akutphase!) einer Streptokokkeninfektion, insbesondere bei Komplikationen, wird der → Antistreptolysin-(ASL)-Titer bestimmt, der deutlich erhöht sein bzw. im Verlauf ansteigen kann.
Die Plaut-Vincent-Angina – hervorgerufen durch Fusobakterien in Kombination mit Treponema vincentii – wird durch das Anzüchten der Bakterien auf speziellen Nährböden nachgewiesen. Hierfür wird ein Rachenabstrich gemacht.
Beim Pfeifferschen Drüsenfieber findet man im → Differenzialblutbild eine große Zahl spezifisch veränderter Lymphozyten (Virozyten, mononukleäre Zellen, Pfeiffer-Zellen). Bei der Bestimmung von spezifischen Antikörpern gegen Antigene des auslösenden Epstein-Barr-Virus kann zwischen einer frischen und einer früheren Infektion unterschieden werden. Besteht zusätzlich eine Leberentzündung, sind auch die Leberwerte → GOT, → GPT und evtl. das → Bilirubin erhöht.
Bei Verdacht auf Diphtherie wird ein Rachen- oder Nasenabstrich (Nasendiphtherie) zur Bestimmung des Erregers mittels einer Bakterienkultur vorgenommen. Im → Blutbild zeigt sich eine starke Vermehrung der Leukozytenzahl ( → Blutkörperchen, weiße) mit einer Linksverschiebung bei einer gleichzeitig verminderten Lymphozytenanzahl.
Eine schwere fieberhafte und oft geschwürige Mandelentzündung kann gelegentlich durch eine verminderte Zahl weißer Blutkörperchen (z. B. als Folge einer Chemotherapie) ausgelöst werden. Dabei findet sich im kleinen Blutbild eine erniedrigte Zahl weißer Blutkörperchen und im › Differenzialblutbild sind nur wenige oder gar keine → Granulozyten mehr nachweisbar (Agranulozytose).
Nahrungsmittelallergie
Bei einer Nahrungsmittelallergie löst bereits eine geringe Menge des allergieauslösenden Nahrungsmittels (Allergen) heftige Beschwerden wie z. B. Bauchschmerzen, Durchfall und Erbrechen, häufiger aber Hautausschläge, Juckreiz oder Nesselsucht sowie Atemnot und Kreislaufsymptome aus. Oft leiden die Betroffenen schon an einer Pollenallergie, bevor sich eine Nahrungsmittelallergie entwickelt.
Die häufigsten allergieauslösenden Nahrungsmittel sind Äpfel, Haselnüsse und andere Nüsse, Kuhmilch (v. a. bei Kleinkindern), Hühnerei, Fisch, Schalentiere, Soja, Obst sowie bestimmte Gewürze. Die beste Behandlung einer Nahrungsmittelallergie besteht in der konsequenten Vermeidung der auslösenden Nahrungsmittel.
Laboruntersuchungen
Anders als bei einer nicht allergischen Nahrungsmittelunverträglichkeit findet man bei einer Nahrungsmittelallergie häufig erhöhte IgE-Spiegel im Blut. Weiterhin kann man mithilfe des RAST-Tests ( > ) spezifische, d. h. gegen ein bestimmtes Antigen gerichtete Antikörper der Klasse IgE ( → Immunglobuline) nachweisen.
Hauttests (v. a. Pricktest, > , oder Epikutantest, > ) sind im Allgemeinen noch weniger aussagekräftig und führen nicht zur Sicherung der Diagnose.
Die Eliminations- und die Provokationsdiät sind die einzigen Methoden, mit denen eine Nahrungsmittelallergie sicher nachgewiesen werden kann. Selbst wenn durch den RAST- oder Hauttest ein mögliches Allergen gefunden werden konnte, wird zur Bestätigung anschließend eine Eliminations- oder Provokationsdiät durchgeführt.
Bei der Eliminationsdiät erhält der Patient über sieben Tage eine allergenarme Basiskost (z. B. Reis-Kartoffel-Wasser-Diät). Ist der Betroffene danach nicht beschwerdefrei, ist eine Nahrungsmittelallergie als Ursache der Beschwerden unwahrscheinlich. Sind dagegen alle Symptome verschwunden, werden schrittweise einzelne Nahrungsmittel hinzugefügt, bis erneut Beschwerden auftreten.
Bei der Provokationsdiät wird das verdächtige Nahrungsmittel (meist nach der Eliminationsdiät) unter ärztlicher Aufsicht verzehrt. Treten die
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