Laborwerte
bekannten Symptome auf, gilt die Ermittlung des Allergens als gesichert.
Nieren(körperchen)entzündung (Glomerulonephritis)
Unter dem Begriff Glomerulonephritis fasst man unterschiedliche entzündliche Erkrankungen der Niere zusammen, die sich primär am Nierenkörperchen (Glomerulus) abspielen. Sie können als alleinige Erkrankungen der Nierenkörperchen auftreten oder in Form einer Nierenbeteiligung bei generalisierten Krankheiten wie z. B. entzündlichen Bindegewebserkrankungen (Kollagenosen), entzündlichen Gefäßerkrankungen und vielen mehr.
Als Glomerula bezeichnet man die zu kleinen Knäueln verklebten haarfeinen Blutgefäße in der Niere, die von einer Kapsel umgeben sind. In diesen Glomerula wird das Blut durch dünne Membranen gefiltert, wobei der Primärharn entsteht. Beim Gesunden gelangen nur Flüssigkeit und kleinere darin gelöste Bestandteile in den Harn, während Blutzellen und große Moleküle (z. B. Eiweißstoffe) in den Haargefäßen zurückbleiben.
Bei der Glomerulonephritis lagern sich an der Filtermembran entweder spezielle Antikörper oder Komplexe aus Antigenen und Antikörpern ab, die bei einem vorangehenden Infekt entstanden sind. Sie lösen eine Entzündung aus, die zu einer vermehrten Durchlässigkeit der Filtermembran führt, wodurch vermehrt rote Blutkörperchen und Eiweiße in den Urin ausgeschieden werden.
Formen
Eine der häufigsten Glomerulonephritiden ist die IgA-Nephropathie , die oft nach einem Atemwegsinfekt auftritt und sich meist wieder zurückbildet, bei einem Viertel der Patienten aber in ein chronisches Nierenversagen übergeht.
Nach einem Infekt der Atemwege oder der Haut mit Streptokokken kann eine akute Immunkomplexnephritis auftreten, die in den meisten Fällen, insbesondere bei Kindern, wieder völlig ausheilt. Manchmal kann sie aber auch in ein chronisches Nierenversagen übergehen.
Die rapid progressive Glomerulonephritis führt ohne Behandlung innerhalb von Wochen bis Monaten zum Nierenversagen.
Bei der chronisch-progredienten Glomerulonephritis verschlechtert sich die Nierenfunktion langsam schleichend bis zum endgültigen Nierenversagen.
Laboruntersuchungen
Leitsymptom aller Glomerulonephritiden ist die vermehrte Ausscheidung von roten Blutkörperchen (Hämaturie, insbesondere in Form von Erythrozytenzylindern ) und oft auch Eiweiß (Proteinurie) mit dem Urin.
Bei einigen Formen der Glomerulonephritis ist die Eiweißausscheidung so stark, dass der → Gesamteiweißgehalt im Blut sinkt, v. a. → Albumin und gamma-Globuline nehmen ab. Relativ dazu steigen alpha-2- und beta-Globuline an, was zu einer Erhöhung von → Cholesterin und → Triglyzeriden führt.
Verursacht die Glomerulonephritis ein akutes oder chronisches Nierenversagen, steigen → Kreatinin- und → Harnstoffspiegel im Blut entsprechend der Einschränkung der Nierenfunktion an ( → Nierenversagen, chronisches).
Bei der IgA-Nephropathie findet man in 40 % der Fälle erhöhte IgA-Spiegel ( → Immunglobuline) im Blut, bei der akuten postinfektiösen Immunkomplexglomerulonephritis ist bei 50 % der Patienten der → Antistreptolysin-Titer erhöht. Bei der rapid progressiven Glomerulonephritis findet man eine → BSG-Beschleunigung und einen → CRP-Anstieg sowie gelegentlich → Autoantikörper im Blut.
Nierenversagen, chronisches
Die chronische Niereninsuffizienz (oder das chronische Nierenversagen) ist eine langsam fortschreitende, nicht mehr rückgängig zu machende Einschränkung der Nierenfunktion, die früher oder später in ein endgültiges Nierenversagen mit Harnvergiftung (Urämie) mündet.
Ursachen der chronischen Niereninsuffizienz sind in Westeuropa in erster Linie die diabetische Nierenerkrankung (35 %), gefolgt von der Nierenschädigung durch Bluthochdruck (25 %) und chroni schen Glomerulonephritiden (10 %, → Nierenentzündung, > ) sowie anderen selteneren Nierenkrankheiten.
Zu einem Anstieg der harnpflichtigen Substanzen (Stoffwechselprodukte, die, wie z. B. → Kreatinin oder → Harnstoff, über die Nieren ausgeschieden werden) im Blut kommt es erst bei einem Ausfall von mehr als 60 % der Nierenfunktion.
Laboruntersuchungen
Veränderte Urinbefunde
Das spezifische Uringewicht ist vermindert, da die Niere nicht mehr in der Lage ist, den Urin zu konzentrieren. Bei zunehmender Ausscheidung von Eiweiß im Urin bzw. bei bereits durch die Grundkrankheit erhöhter Eiweißausscheidung (oder Zuckerausscheidung) ist das spezifische Gewicht normal bzw. erhöht.
Weiterhin ist die
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