Laborwerte
Maßnahmen dienen zum einen dem Nachweis eines HP-Befalls, zum anderen können auf diese Weise aber auch evtl. bösartige Zellveränderungen (Magenkarzinom) ausgeschlossen werden.
Zur Therapiekontrolle einer Infektion mit HP-Bakterien mit Antibiotika wird ein → 13 C-Harnstoff-Atemtest ( > ) oder der Antigennachweis aus einer Stuhlprobe ( → Helicobacterpylori-Antigen) durchgeführt – auf diese Weise kann eine erneute Magenspiegelung vermieden werden.
Bei der Entstehung eines Magen-Darm-Geschwürs spielen auch genetische Faktoren eine Rolle: So findet man die → Blutgruppe 0 und das Leukozytenantigen HLA B5 ( → HL-Antigene) bei diesen Patienten häufiger als in der Normalbevölkerung.
Hat die Magenspiegelung einen negativen Befund bezüglich eines Befalls mit HP-Bakterien ergeben, bestimmt man v. a. bei therapieresistenten oder wiederkehrenden Magengeschwüren den Gastrinspiegel im Blutserum, um einen Gastrin produzierenden Tumor (Gastrinom) auszuschließen bzw. zu diagnostizieren. Um eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen als mögliche Ursache der Geschwüre zu entdecken, bestimmt man den → Kalzium- und → Parathormonspiegel im Blut. Erhöhte Kalzium- und Parathormonwerte sind typisch für diese Funktionsstörung.
Da ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür nicht selten zu chronischen und häufig unbemerkten Blutungen führt, untersucht man das Blutbild und bestimmt evtl. den Eisen- und Ferritinspiegel im Blut. Eine akute bzw. chronische Blutung aus einem Magengeschwür kann man meist auch mithilfe eines Haemoccult-Tests® nachweisen.
Mandelentzündung
Als Mandelentzündung wird eine durch Viren oder Bakterien hervorgerufene Infektion der Gaumen-, mitunter auch der Rachenmandeln bezeichnet; ebenso können Zungengrund und/oder die Seitenstränge (Lymphstränge im Rachen) betroffen sein.
Ursachen
Eine akute Entzündung der Mandeln kommt oft als Begleiterscheinung eines banalen, meist durch Viren hervorgerufenen Atemweginfekts vor. Kinder sind sehr häufig von einer akuten bakteriellen Mandelentzündung infolge einer Streptokokkeninfektion (der Gruppe A) betroffen. Tritt bei ihnen zusätzlich ein charakteristischer Hautausschlag auf, handelt es sich um Scharlach.
Eine akute Mandelentzündung kann aber auch im Rahmen des Pfeifferschen Drüsenfiebers (Mononukleose) und anderer Viruserkrankungen auftreten oder das Leitsymptom einer schweren bakteriellen Infektionskrankheit (z. B. Diphtherie) sein.
In seltenen Fällen kann eine besonders heftig verlaufende Form auf Leukämie oder eine Schädigung der Blutbildung im Knochenmark z. B. durch Medikamente oder Chemikalien (Granulozytopenie/Agranulozytose) hinweisen. Weitere, allerdings sehr seltene Ursachen können auch eine Tuberkulose- oder Syphilisinfektion (bei Erwachsenen) sein.
Symptome
Je nach Ursache kann eine Mandelentzündung auf die Gaumenmandeln beschränkt bleiben, aber auch auf Rachendachmandeln, den Zungengrund und/oder die Seitenstränge übergreifen. Dabei können die betroffenen Mandeln gerötet und mäßig bis stark vergrößert sein, zudem können sich auf ihnen weißliche oder eitrige Beläge bzw. Stippchen entwickeln. Typische Symptome sind Halsschmerzen, die sich durch Schlucken oder Sprechen verstärken, auch kann Fieber auftreten und die Lymphknoten am Hals können geschwollen und auf Druck schmerzhaft sein. Hinzu kommen Krankheitszeichen, die für eine bestimmte Erregerart charakteristisch sind, so z. B. ein Azetongeruch aus dem Mund (Geruch nach vergärenden Äpfeln) bei einer Diphtherie, oder Lymphknotenschwellungen an Nacken, Hals, Achselhöhlen oder am ganzen Körper bei Pfeifferschem Drüsenfieber. Für die seltene bakterielle Plaut-Vincent-Angina ist eine meist einseitig auftretende, geschwürig-eitrige Entzündung der Gaumenmandeln mit schmierig grünlichen Belägen charakteristisch.
Vor allem bei bakteriellen Mandelentzündungen besteht die Gefahr von Komplikationen und Folgeerkrankungen. Dazu gehört die Bildung eines Abszesses (Peritonsillar- oder Tonsillenabszess) im Bereich der Halsweichteile, rheumatisches Fieber, Glomerulonephritis oder eine Herzinnenhautentzündung. Komplikationen als Folge von Diphtherie können praktisch alle Organe betreffen und einen lebensbedrohlichen Verlauf nehmen.
Laboruntersuchungen
Insbesondere wenn die Beschwerden besonders stark ausgeprägt sind, aber auch wenn sie länger als sieben Tage bestehen bzw. sich auch durch eine Behandlung mit Antibiotika nicht bessern, ist es
Weitere Kostenlose Bücher