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Labyrinth 02 - Das Labyrinth jagt dich

Labyrinth 02 - Das Labyrinth jagt dich

Titel: Labyrinth 02 - Das Labyrinth jagt dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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solltet die Tore durchschreiten.«
    Jeb sah ihn entsetzt an. »Das schaffst du nicht, Mischa. Dir bleibt nicht genug Zeit.«
    »Ich pack das schon.«
    Ohne ein weiteres Wort drehte Mischa sich um und lief davon. Jeb sah, dass er humpelte, dennoch kam er überraschend schnell voran. Er musste sich eingestehen, dass er nicht die Kraft hatte, ihm zu folgen. Nicht noch einmal wollte er sich der Enge der leeren Räume ausliefern. Er wusste, er würde es nicht überleben.
    »Jenna?«
    Tränen liefen über ihr Gesicht. »Wir können sie nicht zurücklassen. Nicht Mary.«
    Das blaue Licht war in ein wildes Stakkato übergegangen. Jeb fasste nach Jennas Hand und zog sie mit sich. Seine Beine fühlten sich wie Gummi an und der Raum tanzte schwindelerregend vor seinen Augen, aber darauf konnte er jetzt keine Rücksicht nehmen. Sie mussten die Tore erreichen. Jenna musste das Tor erreichen.
    Wenigstens Jenna.
    Immer wieder warf Jenna einen Blick zurück, obwohl Mischa und Mary längst im Gang verschwunden waren. Mehrfach stolperte sie, aber Jeb ließ nicht zu, dass sie hinfiel, sondern zog sie wieder auf die Füße. Es kostete ihn all seine Energie.
    Es waren vier Portale. Darin war das Labyrinth immerhin zuverlässig. Das Blau war inzwischen so grell, dass Jeb seine Augen mit der Hand abdecken musste. Neben ihm schluchzte Jenna. Schon wieder blickte sie zurück.
    Das blaue Licht zuckte, erhellte für einen Sekundenbruchteil den weiten Kuppelraum und verschwand dann wieder.
    »Jenna!«
    Sie hörte ihn nicht. Entschlossen packte er sie und küsste sie lange und intensiv. Ein Zucken lief über Jennas Gesicht, dann gab sie seinem Kuss für einen Moment nach, bevor sie ihn von sich stieß. Jeb stolperte.
    »Bitte, versprich mir, dass du überlebst. Egal, was passiert. Tu es für uns!«, flüsterte Jenna heiser und nahm seine Hand.
    Jeb umklammerte ihre Finger und diese Berührung löste endlich den Panzer um seinen Brustkorb. »Nur wenn du versprichst, auch alles dafür zu tun, dass du überlebst. Ich will nicht ohne dich sein.«
    »Ich verspreche es«, sagte Jenna, dann, beinahe unmerklich, machte Jenna einen Schritt rückwärts und verschwand augenblicklich. Jeb schaute erstaunt ins Nichts und griff mit der Hand ins Leere. Das Portal war mit Jenna verschwunden.
    Eine Last fiel von ihm ab und zum ersten Mal seit Langem konnte er frei atmen. Jeb spürte einen Hauch von Hoffnung.
    Noch einmal sah Jeb zum Ausgang des Tunnels, hoffte, dass Mary und Mischa darin auftauchten, aber sie blieben verschwunden.
    Ich sollte hierbleiben. Auf sie warten. Aber ich kann nicht. Jenna ist bereits durch das Tor und vielleicht droht ihr in der neuen Welt augenblicklich Gefahr. Ich muss ihr nach. Bei ihr sein.
    Er hatte es ihr versprochen. Und so fasste Jeb einen schweren Entschluss.
    Jeb holte tief Luft. Das Licht erfüllte nun alles um ihn herum. Dann ging er zum nächsten Tor, warf einen letzten Blick zurück und schritt hindurch.

M ischa erreichte Mary, packte sie grob und zog sie, ohne ein Wort zu verlieren, mit sich, zurück zur Kuppel. Mary strampelte, kreischte und kämpfte wie eine Besessene, aber davon ließ er sich nicht beeindrucken.
    »Hör auf damit, Mary!« Zu seiner Überraschung tat sie es tatsächlich, aber er traute ihr nicht, noch einmal würde er nicht auf den gleichen Trick hereinfallen.
    Er schaute auf sie herab. Mary ließ die Arme und Beine hängen. Sie wirkte wie eine Marionettenpuppe, die keine Kontrolle über ihren Körper hatte, nur ihre Augen standen weit offen. Sie blickten ins Leere.
    Das blaue Licht flackerte und blendete Mischa, sodass er den Schemen vor sich zu spät erkannte und ins Stolpern geriet.
    Vor ihm stand León.
    Im Pulsieren der Tore wirkte sein Gesicht wie aufgemalt. Wie eine schaurige Maske aus einem Gruselkabinett. Mischa sah die aufgeplatzte Lippe, die Platzwunde über dem linken Auge. Hals und Gesicht waren angeschwollen, ließen León kräftiger aussehen, als er in Wirklichkeit war. Wirklich furchterregend aber war der Blick in seinen Augen. Wut loderte darin, Zorn ließ sie brennen und Mischa spürte, dass sie vor dem letzten Kampf standen. Es war noch nicht vorbei. Diesmal würde einer von ihnen sterben.
    »León, du lebst«, hauchte Mary. »Mischa sagte, du wärst tot.«
    »Wundert mich nicht, dass er das gesagt hat.« Leóns Blick wanderte einmal kurz zu Mary, aber dann fixierte er wieder Mischa. »Mary, ich glaube, Mischa und ich haben hier was zu klären, geh zu den Toren.«
    »Aber

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