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Labyrinth 02 - Das Labyrinth jagt dich

Labyrinth 02 - Das Labyrinth jagt dich

Titel: Labyrinth 02 - Das Labyrinth jagt dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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dann forderten die Anstrengungen der letzten Tage ihren Tribut. Der Countdown und das, was auch immer ihn jetzt erwartete, es war ihm egal. Er schlief ein.
    Es war ein leichter Schlaf und so zuckte er zusammen, als ihn jemand an der Schulter berührte. Er schrak hoch und war sofort angriffsbereit.
    Zunächst konnte er im fahlen Licht nicht erkennen, wer da vor ihm stand.
    »Ich bin es.«
    »Kathy?«, fragte er leise. Seine Augen hatten sich an die Lichtverhältnisse gewöhnt und er nahm das Funkeln in ihren Augen wahr, sah ihr strahlendes Lächeln und das unverkennbar rote Haar, das ihr Gesicht umrahmte.
    »Alles ist gut, Mischa.«
    »Du lebst? Mary und Jenna haben erzählt, dass du es bis hierher geschafft hast. Aber … aber ich konnte es nicht glauben.«
    Sie lächelte noch breiter.
    »Sie sind weg, alle«, meinte Mischa. »Sie haben die Tore durchschritten, für uns ist keines mehr da.«
    »Alles wird gut.«
    Plötzlich erfüllte ein rotes Licht die Kuppel, schien von der Decke herab zu strahlen. Mischa legte den Kopf in den Nacken und starrte nach oben. Riesige Zahlen waren dort aufgetaucht. Der Countdown. Unerbittlich blinkten sie auf.
    00:04
00:03
00:02
    Ihnen blieben nur zwei Minuten.
    Als er den Blick senkte, entdeckte er Kathys Bauchwunde.
    »Du bist verletzt, Kathy. Hast du Schmerzen?«
    Sie lächelte. »Nein.«
    Eine mächtige Erschütterung ließ die Kuppel erzittern. Wellen durchliefen den Boden, ließen Mischas Körper erbeben. Doch sein Kopf blieb ganz klar.
    Das hier war also der Beginn vom Ende.
    Ein weiterer lauter Knall ertönte. Fast wie eine Bombenexplosion. Die Welt um ihn herum erzitterte. Weitere Erschütterungen ließen seinen Körper vibrieren. An den Wänden bildeten sich nun Risse, die schnell nach oben strebten. Feiner Staub rieselte herab und das Licht brach sich darin. Wäre es nicht so Furcht einflößend, es hätte ein schöner Anblick sein können.
    Mischa blickte auf seine Hände. Sie zitterten.
    »Ich habe Angst, Kathy.«
    »Das musst du nicht. Alles wird gut.«
    Die ersten Steinbrocken lösten sich aus dem Kuppeldach, Mischa umarmte Kathy. Ihre Wärme tröstete ihn.
    Nur das spürte er, als alles zu Ende ging.

J eb trat durch das Tor und das Erste, was er nach der Kühle des Labyrinths wahrnahm, war die unbarmherzige Hitze, die sich wie ein Tuch auf ihn legte und ihm für einen kurzen Moment fast den Atem nahm.
    Vor ihm ragte eine Backsteinmauer auf. Sein Blick folgte ihr in die Höhe und dann sah er etwas, was ihn innerlich jubeln ließ.
    Den Himmel. Strahlend blau breitete er sich über ihm aus. Es war helllichter Tag und nur wenige Wolken zogen langsam über ihn hinweg. Sofort wich aller Druck von seiner Brust und er konnte wieder unbeschwert atmen. Es war eine Befreiung und er schrie seine Freude laut heraus.
    Neben ihm erschien Jenna. Sie warf sich sofort in seine Arme. Sie sagte kein Wort und hielt ihn nur fest.
    »Sieh nur, Jenna«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Der Himmel.«
    Jenna legte den Kopf in den Nacken und lächelte. »Er ist wunderschön.«
    Ein dumpfes Knallen war aus der Ferne zu hören. Verwirrt schauten sie sich an. Jeb löste sich von ihr und schaute sich um. Ganz offensichtlich befanden sie sich in einer Stadt, denn sie standen in einem asphaltierten Hinterhof. Die Backsteinwände waren mit Graffiti verschmiert und gehörten zu Häusern, die den Hof umschlossen. Überall lag Müll herum. Abfälle, aber auch menschliche und tierische Fäkalien. Es stank fürchterlich. Nach der fast klinischen Reinheit des weißen Labyrinths waren diese vielen Sinneseindrücke fast zu viel für Jeb. Sie überwältigten ihn geradezu. Aber er konnte den Blick nicht von der Umgebung lösen. Alles war so neu, so bunt, so … voll. Aber auch irgendwie vertraut.
    An den Wänden waren metallene Leitern befestigt, die Jeb erst nach einigen Minuten als Feuerleitern identifizieren konnte, die den Menschen im Brandfall helfen sollten, aus dem Gebäude zu entkommen.
    Er drehte sich im Kreis und sah, dass der Hinterhof auf eine Straße führte.
    »Da ist niemand. Ich habe schon nachgesehen, die Straße und die ganze Gegend sind menschenleer. Seltsam, oder?« Jenna schüttelte den Kopf, als könne sie sich auf diese neue Welt keinen Reim machen. »Meinst du, Mischa und Mary kommen gleich nach?«, fragte sie nach einer kurzen Pause.
    »Bestimmt, Mary kann ja nicht weit gekommen sein.«
    »Hoffentlich haben sie es rechtzeitig geschafft.«
    Ja, das hoffe ich auch. Sein Blick wanderte zur

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