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Labyrinth 02 - Das Labyrinth jagt dich

Labyrinth 02 - Das Labyrinth jagt dich

Titel: Labyrinth 02 - Das Labyrinth jagt dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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entgegen.
    Schau doch, ich bin unbewaffnet, ich werde dir bestimmt nichts tun.
    »Ich werde dir jetzt helfen, ob du willst oder nicht.«
    »Zeit zu gehen, León.« Ihr Gesicht verzog sich zu einem Lächeln, doch ihre Augen wirkten plötzlich kalt. »Denk an die kleinen Mäuse, wir sind blind wie sie.«
    Bevor León reagieren konnte, wandte sich Kathy um und rannte den Gang hinunter. León lief ihr, ohne zu zögern, hinterher. Obwohl Kathy schwer verletzt war, entstand rasch ein Abstand zwischen ihnen. León legte all seine Kraft in die Beine, aber es half nicht. Er hatte das Gefühl, als würde er sich überhaupt nicht fortbewegen, so als halte ihn eine unsichtbare Kraft zurück. Seine Füße trafen den Boden, aber er kam nicht voran, während Kathy singend vor ihm davonlief.
    Three blind mice,
    Three blind mice.
    See how they run,
    See how they run!
    Dann verschwand sie in der Ferne des Ganges und León war allein. Schwer keuchend blieb er stehen. Sein Brustkorb hob und senkte sich und in seinem Körper loderten die Schmerzen. Für einen Moment hielt er die Luft an und lauschte. Kathys Gesang hallte durch den Gang zu ihm.
    Three blind mice mice mice mice.
    Three blind blind blind blind mice mice mice.
    See how they run run run run run
    See see see see seeeeeeeeeeeee
    Jenna und Jeb gingen mittlerweile voran. Mary und Mischa waren zurückgefallen. Jenna schaute kurz zurück und sah, dass Mischa die Hand in die rechte Seite gepresst hielt. Sein Gesicht war schmerzverzerrt, aber in seinen Augen brannte ein kaltes Feuer, als er ihren Blick erwiderte.
    »Er macht mir Angst«, sagte Jenna leise, als sie sich wieder Jeb zuwandte.
    »Ich passe auf dich auf.«
    Anscheinend ging es Jeb einigermaßen gut. Zwar atmete er flach, aber er hatte ihr erklärt, dass es ihm so leichter fiel.
    »Wie geht es dir?«, fragte Jenna.
    »Etwas schwach, aber besser. Mir ist immer noch schwindelig, ich hoffe, das vergeht auch bald.«
    »Du musst, Jeb. Wir beide …« Sie zögerte. »Ich habe das Gefühl, uns verbindet etwas ganz Besonderes und wir müssen jetzt noch mehr zusammenhalten. Mir lässt die Sache mit Leóns Tod keine Ruhe. Wenn Mischa etwas damit zu tun hat, ist er echt gefährlich.«
    »Du sprichst von ihm wie von einem Verbrecher«, setzte Jeb energisch dagegen. »Seit wir hier sind, war er immer ein guter Kamerad, stets hilfsbereit und freundlich. Es ist nicht erwiesen, dass er Schuld hat an Leóns Tod.«
    »Den Mischa, von dem du sprichst, den gibt es nicht mehr. Schau in seine Augen. Ich traue ihm nicht. Und das heißt umso mehr, dass wir durchhalten müssen. Du musst kämpfen. Du darfst niemals aufgeben.«
    Jeb runzelte die Stirn. »Wieso sagst du das?«
    Jenna blickte ihm in die Augen. »Weil ich Marys Ausbruch vorhin nachempfinden kann. Wenn dir etwas geschehen würde … ich weiß nicht, ob ich allein weiterleben wollte. Dann würde mein Weg enden.«
    »Jenna, nein. Du musst kämpfen, du auch. Bis zum letzten Atemzug.«
    »Solange du lebst, werde ich das tun. Geschieht dir etwas, setze ich mich hin und stehe nie wieder auf.«
    »Jenna …«
    Aber sie hatte sich umgewandt und wartete auf Mary.
    Jeb sah ihr nach und sein Herz wurde schwer. Er liebte Jenna und ihm war klar, dass sie es sein musste, die das letzte Tor durchschritt. Er hatte vorgehabt, sie bis dahin zu begleiten und zu beschützen, aber nun erkannte er, dass dieses Vorhaben sinnlos war. Sein Opfer, mochte es auch aus Liebe gebracht werden, würde Jenna zerbrechen. Nichts wäre gewonnen.
    Jenna, wie soll ich dich dazu bringen zu überleben? Denn ich möchte ohne dich doch auch nicht leben. Aber wenn wir es beide nicht einmal versuchen, dann haben wir gar keine Chance.
    Er schüttelte den Kopf. Nein, das kam nicht infrage. Solange sie noch lebten, gab es Hoffnung. Sie würden einen Weg aus dem Labyrinth der Welten herausfinden. Es konnte, es durfte nicht anders sein. Mischa tauchte neben ihm auf.
    »Wie geht es dir?«, fragte Mischa, der kaum noch Ähnlichkeit mit dem Jungen von vor ein paar Tagen hatte. Die strahlend blauen Augen waren stumpf geworden, die winzige weiße Narbe, die Mischas rechte Augenbraue teilte, fiel neben all den Blessuren und Wunden kaum mehr auf.
    »Ganz okay. Und dir?«
    »Mir tut jeder Knochen weh und meine Rippen bringen mich noch um. Aber Hauptsache, wir schaffen es rechtzeitig zu den Toren. Die Show muss ja weitergehen, oder?«
    »Du glaubst also auch, dass jemand hinter alldem steckt? Uns beobachtet und …«
    »Sich daran aufgeilt«,

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