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Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)

Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)

Titel: Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Myles , Barbara Goldstein
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neun.«
    Tim nickte. »Alles klar.«
    »Und wenn was ist ...« Der Pilot zuckte lässig mit den Schultern: Was sollte schon sein?. »... dann benutzt das Satellitentelefon, ich komme dann und hole euch.«
    »Okay, see you.«
    Ein letztes Winken, und er hob ab und ließ sie allein zurück. Sobald das Flattern der Rotoren verklungen war, wurde es still um sie. Nur das Rauschen der Brandung und das Knistern der Palmwedel in der leisen Brise waren zu hören. Und Tim und Shainee genossen ihr Inselglück: Niemand außer ihnen war hier, exklusiver ging’s nicht mehr.
    Rasch bauten sie ihr Lager am Strand auf, breiteten Decken und Kissen im Sand aus, errichteten einen Sonnenschutz aus Palmwedeln und schoben die Kühlbox mit ihren Vorräten in den Schatten. Dann rissen sie sich die Shirts und Shorts vom Leib und stürmten lachend ins warme und kristallklare Wasser, um in der Lagune zu schwimmen und am Riff zu schnorcheln.
    Die schillernden Fischschwärme brachten Tim auf eine Idee: Er wollte angeln, wie Tom Hanks in Cast Away . Frischer Fisch vom Grill? Aber ja! Ihr Abenteurer hatte natürlich sein Survival Kit eingepackt: Aus seiner Tasche zog Tim nicht nur ein Schweizer Messer und ein Kombiwerkzeug, sondern auch S-förmige Haken und eine aufgerollte Schnur. Daraus bastelte er eine Angel, die Tom Hanks vor Neid erblassen ließe. Und was zog er nach nicht mal einer Stunde aus dem Meer? Einen kleinen Lagunenhai, noch ein Baby, aber doch ein ziemlich großer Fisch, den Shainee in der Brandung ausnahm und zerlegte, während Tim ein paar Schritte entfernt mit beiden Händen ein tiefes Loch in den Sand grub. Er hatte sich in den Kopf gesetzt, den Babyhai in einem traditionellen polynesischen Erdofen zu grillen. Na klar, warum nicht? Es dauerte Stunden, bis der in Blätter gewickelte Fisch medium gegart war, aber am frühen Nachmittag hatte jeder ein Pfund zartes Haifischsteak auf seinem Teller.
    Nach dem üppigen Essen und einem kühlen Bier rekelten sie sich träge auf den Kissen und Decken, kuschelten miteinander und genossen diesen perfekten Tag am Strand. Sie berührten sich ständig, streichelten und küssten sich, als könnten sie nicht einen Herzschlag lang ohne den anderen leben. Als bräuchten sie die Gewissheit, dass er immer noch da war, und sie nicht wieder allein, ohne ihn.
    Vielleicht hatten sie beide Angst, sich in dieser Einsamkeit für immer zu verlieren, und hielten sich deshalb aneinander fest. Tim ging es wie ihr: Sie wollten nicht denken, nicht an einen Abschied übermorgen am Flughafen und eine Rückkehr nach Sydney oder San Francisco, nicht an eine Trennung von Mark und Lexie oder Jodi und Kyle, und was eine solche Entscheidung für sie und ihre Familien bedeuten würde, nein, sie wollten jetzt nur fühlen. Nur füreinander da sein, diesen perfekten Tag, den schönsten ihrer Reise, und das Glück zu zweit genießen – und die Liebe, die sie von den Füßen riss. Ja, auch diesen Wunsch von ihrer Liste erfüllte ihr Tim, wie immer, wenn er mit ihr schlief, voller Leidenschaft und Hingabe.
    Während sie hinterher im warmen Wasser herumplanschten und sich ausgelassen lachend gegenseitig nass spritzten, fragte Shainee sich, ob er Jodi gegenüber genauso aufmerksam gewesen war wie bei ihr. Wie oft hielten sie Händchen, wie oft redeten sie über etwas, das sie im Innersten berührte, und wie oft schwiegen sie gemeinsam, weil sie einfach wussten, was der andere gerade empfand. Nicht einmal Mark verstand sie nach all den Jahren so gut wie Tim, und das, obwohl sie ihn erst seit ein paar Tagen kannte. Die sechs Tage mit ihm hatten ihr ganzes Leben umgekrempelt. Aber ihm ging es mit ihr nicht anders, das wusste sie, wenn sie ihm nur in die Augen schaute und sein Lächeln sah. Ja, das war eine Liebe, die alles mit sich riss – auch den Gedanken, dass alles, was zwischen ihnen geschehen war, schon bald zu Ende sein konnte. Denn wie oft konnten sie sich sehen, wenn jeder in sein altes Leben zurückkehrte? Ein Mal im Monat? Oder noch seltener? Und immer nur für ein paar Stunden? Dann, irgendwann, ein leises, resigniertes ›Das war’s – nett, dich kennengelernt zu haben‹?
    Am späten Nachmittag liebten sie sich noch einmal in ihrem Liebesnest am Strand und hielten einander eng umschlungen, bis die Sonne im Pazifik versank. Er küsste sie zärtlich, dann fragte er: »Sag mal, willst du eines Tages über uns schreiben?«
    Shainee nickte versonnen. »Das würde ich schon gern tun.«
    »Willst du erzählen, wie es mit

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