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Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)

Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)

Titel: Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Myles , Barbara Goldstein
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für mich.
    Dies ist kein Abschied, Mark, noch nicht. Ich komme bald zurück, mein Liebster, zurück zu Dir.                      Shainee
     
    Eine Weile saß er reglos auf dem Bett, dann atmete er tief durch und ging mit dem Brief ins Arbeitszimmer.
     
     

     
     
    Nächtliche Geräusche raschelten, knisterten und zirpten aus dem Dschungelgarten, der ihre Overwater Bungalows von der leuchtenden Lagune des Hotels trennte. Über ihnen flapperten die Palmen, und aus der Ferne drang leise Musik zu ihnen herüber.
    Vor Shainees Haus blieben sie stehen. Tim legte den Kopf in den Nacken, genoss die warme Brise auf seinem Gesicht und sah hinauf in den glitzernden Sternenhimmel.
    Sie folgte seinem Blick und sah eine Sternschnuppe aufleuchten und verglühen.
    Tim hatte sie auch gesehen. »Was hast du dir gewünscht?«
    Sie atmete tief durch.
    »Die Nacht ist so unglaublich schön«, flüsterte er.
    »Ja.«
    Er nahm ihre Hand. »So wie du.«
    »Tim ...«
    Plötzlich stand er dicht vor ihr, legte den Arm um ihre Hüfte und zog sie an sich. Sie schmiegte sich an ihn, und er küsste sie sanft und zärtlich. Warum sie diesen Kuss erwiderte? Weil sie sich den ganzen Abend danach gesehnt hatte. Weil sie dabei war, sich in Tim zu verlieben. Weil sie ihn nicht gehen lassen wollte. Nur noch ein Tag!
    Als Tim sie wieder losließ, glühte sie innerlich, und ihr Herz klopfte wie verrückt.
    Sein Blick war ernst und weich. »Sehen wir uns morgen?«
    Sie nickte. »Wir könnten auf meiner Veranda frühstücken.«
    »Bei Sonnenaufgang?«
    »Wie romantisch«, lächelte sie. 
    Er zögerte, als wollte er noch etwas sagen, schwieg dann aber. »Na dann, gute Nacht.«
    »Schlaf gut, Tim.«
    »Du auch.«
    Shainee sah ihm nach, bis er den Holzsteg zu seinem Bungalow erreicht hatte, dann trat sie zurück in den Schatten. Mit den Fingerspitzen berührte sie ihre Lippen. Der Kuss – sie hatte ihn genossen, sehr sogar. Das war kein freundschaftliches Gutenachtküsschen auf die Wange gewesen. Der Kuss war der Beginn von etwas ... Wie eine Woge überkam sie ein Gefühl von Traurigkeit ... das morgen Abend enden würde. Wenn sie nach dem Abendessen ihre  Koffer packte, um nach Moorea hinüberzufliegen. Und Tim auf Tahiti zurückließ.
    Mit einem beklommenen Gefühl betrat sie ihren Bungalow, stellte die Strandtasche aufs Bett, legte sich zwischen die duftenden Blüten auf der Bettdecke und packte die Souvenirs aus. Da war die große Muschel für Mark, die Postkarte, die sie ihm schreiben wollte, um ihm Mut zu machen, und das Parfum und die Perlenkette für Lexie. Und hier war der wundervolle Pareo, den Tim ihr geschenkt hatte. Und die passende Blütenkette. Ihre Finger streichelten die Tiare-Blüten, als sie von draußen plötzlich ein Platschen und Spritzen hörte.
    Sie huschte zur Verandatür und schob sie auf. Verborgen hinter dem Vorhang, beobachtete sie Tim, der mit kräftigen Schwimmstößen durch die starke Strömung in die Finsternis der Lagune hinausschwomm. Silbrig glitzerte das schwarze Wasser hinter ihm im Mondlicht, dann konnte sie ihn nicht mehr sehen. Er schwamm ziemlich weit raus. War er so aufgewühlt wie sie?
    Shainee ging zurück zum Bett, zog sich rasch die Hose und das Shirt aus und entfaltete den Pareo. Okay, der Wonderbra. Sie warf ihn aufs Bett, schlang sich die weiche Seide um ihren erhitzten Körper und verknotete den Stoff im Nacken. Dann zog sie die Blütenkette aus der knisternden Folie und legte sie sich um.
    Im Spiegel betrachtete sie sich aufmerksam. Das Gesicht mit den leuchtenden Augen und den zum Kuss geöffneten Lippen – wo sie heute Morgen tiefe Falten wahrgenommen hatte, sah sie jetzt nur noch ein sanftes Strahlen auf der Haut. Ihr Blick glitt hinunter zu den Schultern, deren seidige, bronzefarbene Haut sich danach sehnte, berührt und gestreichelt zu werden, und zu den Armen und den Händen, die berühren und streicheln wollten. Die Blüten und der Pareo verbargen das, was sie lange nicht anschauen konnte.
    Sie kreuzte die Arme vor der Brust und betrachtete sich. Dabei ließ sie sich viel Zeit. Schließlich nahm sie den Blütenkranz ab und zog eine Blüte heraus, die sie sich hinter das Ohr steckte. Mit erhobenen Ellbogen zog sie den Knoten im Nacken auf und ließ den Pareo zu Boden fallen.
    Das Gleiten der kühlen Seide über ihre Haut ließ sie erschauern, und sie stellte sich vor, es wäre Tim, der sie am ganzen Körper küsste und mit seinem Atem streichelte. Ein aufregendes Gefühl!

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