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Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)

Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)

Titel: Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Myles , Barbara Goldstein
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»Verschwinde aus meinen Träumen, steig in meinen Wagen!«
    Er musste herzlich lachen, und Billy sang weiter:
    »Verschwinde aus meiner Fantasie, komm in mein Leben!«
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

     
     
    Sanfte Worte voller Verständnis,
    ohne Mitleid, ohne Trost
     
     
     
     
     

3
     
     
    Lässig an die Rezeption gelehnt, beobachtete Tim den Concierge, der schon seit einer Weile mit dem Beach Resort auf Moorea telefonierte. »Oui ... oui«, sprach er ins Telefon und nickte ihm dabei ermunternd zu. »Madame Ryker ... Shainee Ryker ... Oui, la romancière ... Garden View Bungalow? Un moment, s’il vous plaît.« Über den Rand seiner Brille hinweg sah er Tim fragend an. Als der nickte, sagte er: »Oui, d’accord.« Als er auflegte, lächelte er. »Ça marche.«
    »Merci, Monsieur.« Beschwingt schob Tim einen australischen Hundertdollarschein über die Rezeption.
    Der Concierge ließ ihn in der Tasche verschwinden und zwinkerte ihm liebenswürdig zu. »Bonne chance.«
    Nicht, dass er mir einen schönen Urlaub wünscht!, dachte Tim vergnügt. O nein, viel Glück wünscht er mir! Wen wundert’s, nach der Frühstücksbestellung in Shainees Bungalow! Was glaubt er denn, wo ich die Nacht verbracht habe? Schlaflos in meinem Bett!
    Stundenlang hatte er sich nach dem Rugby-Spiel in den Kissen herumgewälzt, war um halb vier noch mal in die Lagune gesprungen, um sich abzukühlen, und hatte den Rest der Nacht im Liegestuhl auf seiner Veranda verbracht. Wie oft hatte er sich vorgestellt, sie wäre in seinen Armen eingeschlafen, läge neben ihm zwischen den zerwühlten Laken, und er könnte ihren Schlaf beobachten, ihrem Atem lauschen, ihre flatternden Lider streicheln und ihr entspanntes Gesicht betrachten. Wie schön wäre es, neben ihr aufzuwachen, ihr Körper an seinen geschmiegt, ihre Hand über seiner Hüfte, ihr Atem auf seiner Haut, ihre Lippen auf seinen. Um fünf hatte er es nicht mehr ausgehalten und war noch in tiefster Dunkelheit aufgestanden. Während der Kaffee durch die Maschine sprotzelte, hatte er sich Somethin’ stupid von Nicole Kidman und Robbie Williams aus dem Internet heruntergeladen und auf sein BlackBerry überspielt.
    Den Kaffee hatte er im Stehen getrunken, auf der Veranda mit Blick auf die stille Lagune und Shainees Bungalow. Irgendetwas hatte sich in ihm geregt, ein diffuses Gefühl, das ihm Unbehagen bereitete und seine Freude und sein Glück trübte. Er hatte das Gefühl, Jodi zu betrügen und Kyle zu verraten. Wenn gute Ehen scheitern konnten, konnten gescheiterte Ehen wieder gut werden – wenn beide Partner sich noch liebten und einander respektierten? Wenn sie ein gemeinsames Kind hatten, das ihnen sehr viel Freude machte? Ein schönes Haus? Einen tollen Job, Erfolg, Ansehen, Geld? Nur zu wenig Zeit füreinander?
    Okay, vielleicht stecke ich ja wirklich in einer Midlife Crisis, wie Jodi sagt. Ja, ich habe mich verändert, dachte er. Und ja, ich muss mich einfach austoben und meine Grenzen erforschen. Mit meinem Kumpel Laird McKendrick im Outback campen, mit einem Foster’s in der Hand ein Steak auf den Grill werfen und einfach nur reden, von Mann zu Mann, manchmal ernst, aber meistens ziemlich albern – das ganz normale Rudelverhalten unter Männern eben. Meinen Q7 über den Highway jagen, bis mein Herz rast und meine Hände zittern. Mich wieder jung fühlen, noch voller unerfüllter Träume, auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Jodi hatte gehofft, dass dieser ausgeflippte adrenalin- und testosterongesteuerte Lebensabschnitt irgendwann vorübergeht und ich mit einem Gefühl innerer Reife und bewussterer Lebenshaltung zu ihr zurückkehre. Dass ich ruhiger werde. Dass ich mehr für sie und Kyle da bin.
    Aber besteht das Lösen einer Ehekrise wirklich im Loslassen des Partners, der nicht mehr so ist wie damals, als man sich Herz über Verstand in ihn verliebt hat? Oder besteht es nicht vielmehr im Loslassen der romantischen Vorstellungen vom Lebensgefährten? Jodi und ich waren immer ein gutes Team. Flydoc und Homebase – daran hat sich seit unserer Zeit bei den Flying Doctors im Outback nichts geändert. Das Wir ist uns noch nicht abhanden gekommen. Bei meiner Rückkehr nach Sydney hat Jodi mich umarmt, gestreichelt und geküsst – und wir können trotz allem noch herzlich miteinander lachen. Wir haben dieselben hohen Ansprüche an unsere Beziehung – wer viel fordert, gibt auch viel. Jodi allerdings viel mehr als ich, zugegeben, aber kann ich mich nicht

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