Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)
versuchte, sich zu beruhigen: Tief durchatmen, Lexie!
Das Blut rauschte in ihren Ohren.
Sie öffnete die Augen und blinzelte.
Wo bin ich?
Ah, ein Krankenzimmer. An der Wand hing ein Cartoon von einem surfenden Pinguin, dessen Kopf und Flossen in dicke Verbände gehüllt waren. Er trug eine Armschlinge, und ein gekreuztes Pflaster hielt sein zerbrochenes Surfboard zusammen. Darauf stand hingekritzelt ›Gute Besserung‹.
Das nervige Piepsen kam von den Geräten neben ihrem Bett. Herzfrequenz, Blutdruck, Körpertemperatur, Atemfrequenz, elektrische Hirnströme.
Alles Intensivmedizin.
In einer Plexiglashalterung an der Wand steckte eine transparente Plastikhülle mit einer DVD. Hatten sie ein CT oder ein MRT von ihr gemacht?
Was ist passiert?
Ach ja, der Wipeout. Wie lange war das her? Noch nicht lange, glaubte sie. Die Brandung hatte sie in die Tiefe gerissen. Und dann ... nichts.
Wie bin ich hergekommen?
Lexies Blick fiel auf den Nachttisch neben dem Bett. Barbie und Ken hielten Händchen und küssten sich. Sie sahen aus, als gehörten sie zusammen, dachte sie gerührt. Wie süß!
Sie wollte sie berühren, aber sie konnte sich nicht bewegen. Irgendjemand hielt sie ganz fest. Lexie zog den Arm unter der Bettdecke heraus und tastete: eine Hand auf ihrer Brust, ein Arm, eine Schulter. Sie drehte den Kopf und sah ihn an. Er lag neben ihr auf der Bettdecke, sein Gesicht an ihrer Schulter, und schlief.
Lexie küsste ihn sanft. »Ray?«
Er erwachte, setzte sich auf und blinzelte sie an. »Lexie!« Er wirkte angespannt, aber auch erleichtert. »Wie geht’s dir?«
»Ich hab starke Kopfschmerzen. Und wie geht’s dir?«
»Ich war müde, ich bin eingeschlafen.«
»Du hast an meinem Bett gewacht.«
Er nickte langsam. »Die ganze Nacht. Ich hatte solche Angst um dich.« Er beugte sich über sie, strich ihr über das Haar und küsste sie auf die Lippen. Zuerst ganz sanft, kaum mehr als ein Streifen der Lippen, dann ein bisschen ungestümer. Lexie schloss die Augen. Sein Atem strich über ihr Gesicht. Mit der Zungenspitze fuhr sie die Linien seiner Lippen nach. Dann legte sie die Arme um seine Schultern, vergrub die Finger in seinem Haar und küsste ihn voller Leidenschaft.
In diesem Augenblick wurde die Tür geöffnet. »Dad!«
Ray richtete sich auf und drehte sich um. »Sir!«
»Lexie, du bist ja wach!« Dad legte einen Blumenstrauß aus weißen Rosen und eine Geschenktüte mit süßem Delfinmuster auf den Nachttisch und kam näher. Seine Hand ruhte auf Rays Schulter, als er sagte: »Fahr nach Hause, Ray, und schlaf dich aus. Ich bleibe jetzt wieder bei Lexie.«
»Ich bleibe hier. Bei ihr.« Ray beugte sich über sie und küsste sie. Dann stand er auf und sah Dad an. »Ich warte draußen. Sie wollen sicher einen Augenblick mit Ihrer Tochter allein sein.«
Dad berührte Ray auf eine freundschaftlich-respektvolle Art an der Schulter, die sie zu Tränen rührte. »Danke.«
»Sir«, nickte Ray, sah Lexie kurz an und verließ leise das Krankenzimmer.
Lässig zog Dad mit dem Fuß einen Stuhl heran und setzte sich neben das Bett. »Ich hab mir solche Sorgen gemacht.«
Sie nickte verhalten, denn ihr Kopf dröhnte bei der kleinsten Bewegung.
»Die Rosen sind vom ganzen Team. Auf der Karte haben alle unterschrieben. Brian, Declan, Liza, Jon ... alle.«
»Sag ihnen, dass ich mich sehr darüber freue.«
»Ich schreibe Brian nachher eine SMS«, nickte Dad. »Der Cartoon mit dem surfenden Pinguin mit Armschlinge stammt von Hayden, du kennst ihn ja. Er ist gestern aus New York gekommen und war mit mir den ganzen Abend hier. Er hat das Movie von deinem Wipeout von CBS San Francisco auf dein Handy geladen, damit du es dir später ansehen kannst. Ein ziemlicher Stunt!«
Lexie atmete tief durch. »Wer hat mich gerettet?«
»Ray.«
»Er ist ein feiner Kerl.«
»Ein echter Gentleman.« Dads Blick fiel auf Barbie und Ken auf dem Nachttisch. »Liebst du ihn?«
Lexie nickte.
»Er liebt dich auch.«
Sie lächelte. »Ich weiß, Dad.«
Er strich ihr sanft über das Haar. »Ich habe dir auch etwas mitgebracht.« Er nahm die Geschenktüte mit den niedlichen Delfinen vom Nachttisch und holte ein Plüschkänguru heraus. Skippy hielt ein Flugticket in den Pfoten. San Francisco – Sydney. »Aus der TV-Serie einen Spielfilm zu machen, war deine Idee. Ich muss in einigen Tagen nach Sydney fliegen. Ich will Kyle Winslow kennenlernen. Hast du Lust mitzukommen?«
Lexie drückte seine Hand. »Danke, Dad.«
»Und das hier ist
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