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Lacunars Fluch 02 - Die Prinzen

Lacunars Fluch 02 - Die Prinzen

Titel: Lacunars Fluch 02 - Die Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ahrens
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Suthranna Gewissheit erlangten? Und würde sich Rastafan auf diese unsichere Sache einlassen?
    »Suthranna ist bereits im Bilde«, sagte Jaryn schnell, der Caelians Zögern bemerkte. »Ich habe alles erzählen müssen. Vielleicht weiß er aber noch nicht, dass Rastafan bereits hier ist.«
    »Dann komm, lass uns zu ihm gehen.« Caelian hatte wenig Hoffnung, aber er wollte wie Jaryn nichts unversucht lassen.

24
    Rastafan war ein gut aussehender Kerl, dem die Mädchen nachschauten und etliche Burschen ebenso, aber noch nie hatte er so prächtig ausgesehen wie in diesem Augenblick, wo er seinem Vater gegenübertrat. Doron war geradezu entzückt von diesem Sohn, den ihm Zahira ins Haus gebracht hatte. Dabei vermerkte er dessen Schönheit nur nebenbei. Vielmehr erfreuten ihn die stolze Haltung, der kühne Blick und das kalte Lächeln dieses Mannes. Der da vor ihm stand, kannte weder Furcht noch Gnade mit seinen Feinden. Er war der geborene Herrscher, ein Kriegerkönig, wie viele seiner Vorfahren. Doron war jetzt mehr denn je davon überzeugt, dass Rastafan ein Spross seiner Lenden war. Die Frucht eines Fenraond und einer klugen und heißblütigen Frau.
    Sie saßen sich gegenüber. Zahira war nicht dabei. Das hier war eine Sache zwischen Männern, zwischen Vater und Sohn. Da wollte Doron keine Frauen dabei haben und schon gar keine Mütter. »Wir hätten uns schon viel früher kennenlernen müssen«, sagte Doron. »Dann wäre uns manches erspart geblieben.«
    Rastafan hätte Dorons Erscheinung ebenfalls beeindruckt, wäre da nicht sein grenzenloser Hass gegen diesen Mann gewesen. Aber er war sich bewusst, dass er diesen tief in sich begraben musste, wenn er in Margan die Stellung einnehmen wollte, die ihm gebührte. Hatte er diese erst einmal gefestigt, würde er weitersehen. Deshalb hatte er sich vorgenommen, bei allen Themen eine möglichst unbeteiligte Miene zur Schau zu stellen.
    »Du magst mir glauben, Vater, das trifft mehr auf mich zu als auf dich.« Sie hatten sich darauf geeinigt, wie Vater und Sohn miteinander umzugehen, obwohl Doron die öffentliche Anerkennung noch hinauszögern wollte. Erst vor wenigen Wochen hatte er Margan praktisch aus dem Nichts einen Prinzen zugemutet. Es war nicht ratsam, nach so kurzer Zeit einen Zweiten hervorzuzaubern. Man musste eine günstige Gelegenheit abwarten.
    Doron zeigte ein sparsames Lächeln. »Das schulden wir einer Frau. Frauen wittern überall Unheil und begreifen einfach nichts von den erforderlichen Dingen des Lebens. Solange hast du dem Land geschadet, wo du an meiner Seite hättest aufwachsen können. Und statt adliger Pflichten hast du das Räuberhandwerk gelernt.«
    Rastafan zögerte mit der Antwort. Ihm gefiel es nicht, dass Doron seine Mutter herabsetzte, aber es wäre unklug, ihm zu widersprechen. Denn dass man Doron nicht unterschätzen durfte, bewies der Umstand, dass dieser bereits informiert war, obwohl Zahira ihm ihr Leben etwas anders geschildert hatte.
    Er blinzelte etwas. »Vielleicht gibt es da gar keinen großen Unterschied?«
    Doron stutzte. Dann lachte er, und er lachte sehr selten. »Da magst du recht haben, Rastafan. Doch ab heute kämpfen wir Seite an Seite.« Beiläufig fragte er: »Kannst du ein Schwert führen?«
    »Ich bin sehr gut mit dem Messer.«
    »Aber der Kampf mit deinem Bruder muss mit Schwertern ausgetragen werden.«
    Rastafan fühlte den Stich bis in die Magengrube. Darüber hatte er nicht sprechen wollen. »Jaryn weiß noch nicht einmal, wie man ein Schwert hält«, erwiderte er gleichgültiger als ihm zumute war. »Ich sehe da keine Schwierigkeiten.«
    Doron nickte abwesend. »Keine schöne Sache. Auch wenn du ihn kaum kennst, so ist er doch dein Bruder. Ich nehme an, du hast hier keine unliebsamen Bedenken?«
    Rastafan nahm erleichtert zur Kenntnis, dass Doron doch nicht alles wusste. »Jaryn ist kein ebenbürtiger Gegner, aber ich nehme an, wir können der Sache nicht ausweichen?«
    »So ist es leider.« Doron setzte eine betrübte Miene auf. »Ein göttliches Gesetz, das scheinbar wie ein Fluch auf unserer Dynastie lastet. Doch manche vergessen dabei leicht, dass es aus diesem Grunde in Jawendor niemals blutige Kriege gegeben hat, wie es in anderen Ländern oft geschieht, wenn ein Bruder den anderen bekämpft, weil er sich benachteiligt fühlt. Diese scheußlichen Kämpfe ersparen wir uns, indem wir die Beteiligten gleich gegeneinander antreten lassen. Auf den ersten Blick erscheint es grausam, auf den Zweiten jedoch

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