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Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition)

Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition)

Titel: Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ahrens
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die Hände fallen, verstehst du?«
    Tasman nahm es an sich. »Natürlich. Soll ich selbst …?«
    »Nein, schicke einen unserer Männer. Vielleicht Taor, der ist pfiffig.«
    »Gibt es Ärger?«
    »Nein, nicht mit Lacunar. Der Tag war zermürbend, und noch ist er nicht zu Ende.«
    »Du wirkst zerfahren.«
    »Dummköpfe an allen Orten, was soll ich tun?« Rastafan schlug Tasman auf die Schulter. »Morgen besiege ich dich mit dem Langbogen, stell dich darauf ein.«
    »Ja, darauf, deine verschossenen Pfeile wieder aufzusammeln.«
    Rastafan lachte. Tasman schaute ihm nach. Das Lachen seines Freundes hatte nicht so munter wie sonst geklungen.

10
    Araboor war eine lang gestreckte Schlucht, durch die der Ara floss. Ein Gewässer, das als steiniger Bergbach begann und sich dort, wo die Felsen zurücktraten, als behäbiger Fluss durch eine grüne Ebene schlängelte. Es war ein fruchtbares Tal, doch das Bemerkenswerteste an ihm war das schmale Felsentor, das den einzigen Zugang zu ihm bildete. Es konnte leicht mit wenigen Leuten verteidigt werden, daher war Araboor so gut wie uneinnehmbar. Die uralten Felsenhöhlen zu beiden Seiten des Flusses waren mit der Zeit zu behaglichen Wohnräumen erweitert worden.
    Dieser Umstand und sein Wasserreichtum hatten die Lacunare Achlads schon immer veranlasst, sich dort zu verschanzen, denn das von Steppen und Wüsten beherrschte Land war schwer zu regieren, und die Position des Lacunar nicht unangefochten. Immer wieder waren zwischen den einzelnen Stämmen und Familien blutige Fehden um die Vorherrschaft ausgebrochen. Zwar war verbürgt, dass der erste Lacunar ein Zarnaont gewesen war, doch die Familien waren so miteinander verschwägert und versippt, dass es immer wieder zu Zerwürfnissen kam, wer von den vielen Nachkommen berechtigt sei, den Titel des Lacunar zu tragen. Momentan stritten sich zwei Familien um diesen Anspruch wobei Yarian von Zarnaont, der Vater Caelians, den Sieg davongetragen hatte. Und wer in Araboor saß, dem konnte niemand diesen Titel streitig machen.
    Radomas von Mabraont, sein Gegenspieler, hielt sich seinerseits für den wahren Lacunar und behauptete, darüber alte Schriften zu besitzen. Er hatte den Vorteil, in der Hauptstadt zu leben, dem Knotenpunkt vieler Karawanen. So besaß Yarian die sichere Festung und Radomas das Geld. Und für Geld konnte man Kämpfer kaufen. Für Yarian war dieser Umstand ein ständiges Ärgernis und zwang ihn, immer wieder Raubzüge zu unternehmen, um seine Schwarzen Reiter bei Laune zu halten.
    Deshalb war die Nachricht, die er von Khasker, seinem Spitzel im Hause Mabraonts, erhalten hatte, so überaus wichtig für ihn. Dass Radomas seine Leute bei der versunkenen Hauptstadt Zarador graben ließ, wusste er, doch das ließ ihn kalt. In all den Monaten hatten sie kaum etwas von Wert gefunden, was Yarian nicht verwunderte, denn die Stadt war schließlich nicht über Nacht verschüttet worden. Die Bewohner hatten die Stadt wahrscheinlich nach und nach verlassen und ihre Habseligkeiten mitgenommen. Doch Khasker hatte etwas von einer Pyramide erzählt, die man zwar noch nicht gefunden habe, in der sich jedoch fünf große Krüge, angefüllt mit Gold, Silber und Juwelen befinden sollten. Das Gerücht hätten zwei Fremde mitgebracht, die vorübergehend bei Radomas zu Gast gewesen seien.
    Nun hätte Yarian nichts auf Gerüchte gegeben, hätte Radomas nicht plötzlich einen bemerkenswerten Eifer an den Tag gelegt und sich im Eilmarsch zum Ferothisgebirge begeben. An dem Gerücht musste also etwas dran sein. Yarian war entschlossen, sich diese Krüge zu holen. Als Lacunar hätte er Radomas befehlen können, die Pyramide für ihn zu finden, auszugraben und ihm die Krüge zu überlassen, aber das war reines Wunschdenken. So viel Macht besaß er nicht. Also musste er listig vorgehen. Sollte Radomas doch die Pyramide für ihn finden und ausgraben. Bis dahin würde er so tun, als habe er nie etwas von der Sache gehört und seine Schwarzen Reiter in Ruhe darauf vorbereiten. Dann würde er überraschend zuschlagen.
    Lacunar saß mit einigen seiner Männer um ein Lagerfeuer unten am Fluss. Sie sprachen über Radomas, über Zarador und das Gold, das angeblich dort auf sie wartete. Ein Mann näherte sich Lacunar und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Ein Fremder war in das verborgene Tal gekommen. Lacunar furchte die Stirn, erhob sich und sah ihm entgegen. Der Mann war gekleidet wie ein Wüstenkrieger und braun gebrannt wie ein Schwarzer Reiter. Rötliche

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