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Lady Daphnes Verehrer

Lady Daphnes Verehrer

Titel: Lady Daphnes Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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gesagt.«
    »Ach so,
das

    »Hast du sie verführt?«
    »Nein.«
    Summerhays nahm seine Antwort kommentarlos hin. Im Gegensatz zu Hawkeswell neigte er nicht zu Sticheleien.
    »Aber wir haben eine Affäre. Das kannst du ruhig wissen. Ich bin ohnehin nicht gut darin, solche Dinge geheim zu halten.«
    »Gleichwohl werde
ich
mich bemühen, es zu tun.«
    »Nachdem ich beschlossen hatte, sie zu heiraten, dachte ich, eine richtige Verführung wäre kein guter Anfang. Also habe ich es letzten Endes nicht getan, obwohl ich es zunächst darauf angelegt hatte. Ich war selbst erstaunt darüber. Und ich hoffe, diese Selbstlosigkeit wird mir nicht zur Gewohnheit.«
    Summerhays war ziemlich überrascht. »Und ich bin erstaunt darüber, dass du ganz nebenbei vom Heiraten sprichst. Ich hätte nie gedacht, dass ich den Tag erlebe, an dem du heiratest. Wann wird es so weit sein?«
    »Das ist noch nicht geklärt. Es ist wohl das Beste, wenn du deiner Frau nichts davon sagst, denn es soll noch geheim bleiben.«
    Summerhays schenkte Castleford und sich noch einmal nach und erhob sein Glas. »Ich gratuliere dir. Mrs Joyes ist eine außergewöhnliche Frau.«
    Castleford stieß mit ihm an. Er war sehr froh, dass Summerhays wieder in der Stadt war. Unter anderem, weil sein Freund erkannt hatte, dass Daphne nicht bloß liebreizend war.

22
    »Nein!« Hawkeswell schlug im Kartenspielzimmer des Brook’s mit der Faust auf den Tisch. »Das lasse ich nicht zu!«
    Er stand auf, um zu unterstreichen, wie sehr ihm das, was er gerade gehört hatte, missfiel. »Du wirst diese Frau nicht heiraten, Castleford. Das kommt überhaupt nicht infrage!«
    Summerhays fasste ihn beschwichtigend am Arm und drängte ihn, sich wieder hinzusetzen. »Du verhältst dich sehr unhöflich. Freu dich für ihn, wie es ein Freund tun sollte.«
    »Den Teufel werde ich!«
    Castleford sah Summerhays vielsagend an. »Er tut immer so, als müsse er sie beschützen. Er denkt, ich ruiniere ihr Leben, wenn ich sie heirate. Das geschieht bekanntlich, wenn ein Mann eine Frau mit Schmuck, Seide und Pelzen überhäuft und sie zur Herzogin macht.«
    »Sie ist eine erwachsene Frau, Hawkeswell«, sagte Summerhays. »Sie weiß, was sie will, und hat deine Hilfe nicht nötig.«
    »Verflucht, es ist nicht
ihr
Leben, das ruiniert wird!« Hawkeswell seufzte auf seine unerträgliche Art. »Denk nach, Mann! Was tust du da? Du bist nicht für die Ehe gemacht. Verdammt, du bist Castleford! Du stehst für etwas. Für etwas Wichtiges, und das ist bestimmt nicht Häuslichkeit!«
    »Was für ein theatralischer Auftritt, Hawkeswell. Du bist ja ganz rührend um mein Wohlergehen und meinen Ruf besorgt. Aber keine Bange, das ist nicht das Ende der Zivilisation. Ich bleibe auf jeden Fall der, der ich bin.«
    Hawkeswell lachte bitter. Sogar Summerhays musste grinsen.
    »Glaubst du?«, sagte Hawkeswell. »Lass dir gesagt sein, mein Freund, dass die Ehe nur dann für einen Mann geeignet ist, wenn er entweder bis zur Ergebenheit verliebt ist wie ich oder ihm die Frau völlig gleichgültig ist. Alles, was dazwischen liegt, verursacht unsäglichen Verdruss. Sag es ihm, Summerhays. Erkläre ihm, dass Frauen einem nur dann Freude machen, wenn man so liebestrunken ist, dass man ihre kleinen Manipulationen nicht unerträglich, sondern ganz bezaubernd findet. Bring ihn zur Vernunft!«
    »Du musst zugeben, dass er in seinem Alter längst verheiratet sein müsste.«
    »Das trifft auf jeden anderen zu, aber nicht auf ihn!« Hawkeswell wandte frustriert den Blick ab, als würde er mit einem Fremden reden, der seine Sprache nicht verstand. Castleford fand seine Aufregung charmant.
    Hawkeswell schüttelte den Kopf. »Die letzte große Hoffnung der Männerwelt, und jetzt das!« Er seufzte abermals. »Sie hat dich verhext. Das ist die einzige Erklärung. Sie hat dich bei deinem eigenen Spiel geschlagen.«
    »Du hattest recht, Castleford«, sagte Summerhays entschuldigend. »Ich habe mich geirrt. Du hättest es ihm noch nicht sagen sollen. Ich hätte dich besser nicht dazu gedrängt.«
    Hawkeswell fuhr ruckartig zu ihm herum. »Noch nicht? Ist es etwa noch ein Geheimnis? Das ist sehr ungewöhnlich, wenn es um die Verlobung eines Herzogs geht.« Er sah Castleford forschend an. »Wann willst du es öffentlich bekannt geben?«
    »Sie wollen es noch geheim halten. Bis alles geklärt ist«, sagte Summerhays.
    Hawkeswell runzelte argwöhnisch die Stirn. »Summerhays, du bist einfach zu gut für diese Welt. Ich glaube, unser

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