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Lady Daphnes Verehrer

Lady Daphnes Verehrer

Titel: Lady Daphnes Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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Angebot von fünfzigtausend plötzlich gar nicht mehr so verlockend wie vorhin.«
    Lathams Augen leuchteten. Er lächelte selbstgefällig, denn er wähnte sich bereits seines Sieges sicher. »Ich könnte es vielleicht noch etwas erhöhen.«
    »Leg dein Angebot schriftlich nieder und ich werde darüber nachdenken.«

23
    »So werden Rosen geschnitten, Mrs Palmer.« Daphne zeigte der Frau, wie man das kleine scharfe Messer richtig benutzte. Der Kletterrose an der Laube waren die Folgen des unsachgemäßen Gebrauchs dieses Werkzeugs deutlich anzusehen, den Daphne nicht eher hatte verhindern können.
    Während Mrs Palmer es noch einmal versuchte, ging Daphne in den Küchengarten, wo Mrs Reever Unkraut jätete. Jede der Frauen verstand etwas vom Anbau von Gemüse und Kräutern, und die Beete waren seit ihrer Ankunft vor einer Woche hervorragend gepflegt worden. Daphne sorgte jedoch dafür, dass sie sich abwechselten, denn wenn das Geschäft florieren sollte, musste sie ihnen erst noch die Feinheiten des Gartenbaus beibringen.
    Es war immer noch recht warm, aber nachdem der September angebrochen war, hatte der Wind bereits die Frische, die von kälterer Witterung kündete. Schon bald würden sich die Arbeiten auf das Gewächshaus konzentrieren, und dort würden noch viel mehr Unterweisungen vonnöten sein.
    Aus Failsworth hatten sie die Nachricht erhalten, dass tatsächlich einige Männer nach Margaret gesucht und sogar ihr Haus durchsucht hatten. Daphne hoffte, dass das im Rahmen ordentlicher Ermittlungen über die schrecklichen Ereignisse geschehen war, aber sie glaubte es nicht. Ihre Gäste glaubten es ebenso wenig.
    Sie ging davon aus, dass die Frauen noch eine ganze Weile bei ihr bleiben würden.
    Mrs Hill kam aus dem Haus. »Post!«, rief sie und brachte ihr mehrere Briefe. »Ich habe Vorräte angelegt und so weiter, wie Sie mir gesagt haben. Und ich kann immer noch ein paar Esser mehr mit dem Geld durchfüttern, das wir zur Verfügung haben, aber machen Sie sich auf viel Suppe und Brot gefasst.«
    »Ich habe vollstes Vertrauen in Sie, Mrs Hill. Solange wir nicht verhungern, ist alles in Ordnung.«
    Mrs Hill schaute in die Gärten und zu den drei Frauen, die vornübergebeugt ihrer Arbeit nachgingen. »Ihre Sorgen werden vorübergehen, wie Sie sicher wissen. Sie werden nicht ewig bleiben. Und die anderen, die jetzt noch kommen, auch nicht. Ich selbst verstehe mich nicht auf die Gärtnerei, nur aufs Kochen, wie Sie ebenfalls wissen. Wenn sie eines Tages alle weg sind und wo Katherine nicht mehr bei uns ist …«
    »Und wie
Sie
wissen, ziehe ich anscheinend Frauen an, die ein Zuhause brauchen, wie das Licht die Motten«, sagte Daphne lächelnd. »Es werden andere kommen.«
    Mrs Hill nickte. »Das mit Katherine hatte ich mir schon gedacht. Ich war versucht, mit ihr zu reden und sie zu beruhigen. Sie war furchtbar ängstlich, so als hätte sie damit gerechnet, dass jeden Moment ein richterlicher Beamter vor der Tür steht. Ich nahm natürlich an, sie wäre so klug gewesen, ihren Kerl gleich um die Ecke zu bringen. Wenn sich eine Frau schon mit dem Messer gegen einen Rohling zur Wehr setzt – und da bin ich sehr dafür –, dann kann sie ihm auch gleich die Kehle durchschneiden.«
    Daphne fand Mrs Hills fehlendes Bedauern in Bezug auf die Kehle eines bestimmten Rohlings immer ein wenig erschreckend. Aber dann rief sie sich in Erinnerung, wie schlimm zugerichtet und gebrochen Katherine gewesen war, als sie die Frau sechs Jahre zuvor kennengelernt hatte.
    »Es ist gut, dass Sie nicht mit ihr geredet haben, Mrs Hill, und vor allem, dass Sie für sich behalten haben, was Ihrer Meinung nach mit Männern passieren sollte, die ihre Frauen schlagen. Wir hätten schließlich nicht gewollt, dass sie draufkommt, unter welchen Umständen
Sie
hier bei mir gelandet sind, nicht wahr? Es ist zwar schon etliche Jahre her, aber irgendein Richter interessiert sich wahrscheinlich immer noch für Ihren Verbleib.«
    »Das ist sicherlich wahr.« Mrs Hill bückte sich und zupfte etwas Salbei aus dem Kräuterbeet. »Ich lasse Sie jetzt mit Ihren Briefen allein. Ich muss noch das Zimmer für die zwei Frauen herrichten, die heute Morgen gekommen sind.«
    Daphne setzte sich auf die kleine Bank am Rand des Küchengartens und sah ihre Post durch.
    Ein Brief erregte gleich ihre Aufmerksamkeit. Er trug Castlefords Siegel. Sie hatte nichts von ihm gehört, seit sie vor zwei Wochen aus London abgereist war. Das Danach war schneller gekommen, als sie

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