Lady Daphnes Verehrer
Bemühungen heute Abend.«
Als sie wieder zu ihrem Mann zurückkehrte, tippte Daphne Castleford mit ihrem Fächer an. »Sie hat vollkommen recht. Sie sind zu bescheiden. Es gibt genug Leute, die Sie so fürchten, dass sie es nicht wagen werden, ihn geringschätzig zu behandeln.«
»Ich versichere Ihnen, dass mich der Großteil der Gesellschaft hasst und nicht fürchtet.«
Es gab allerdings auch Mitglieder der Gesellschaft, die durchaus etwas für ihn übrig hatten, und zwar die besten und höchsten. »Werden Sie den Prinzregenten einladen, um mit ihm zu dinieren, wie Sie es in Veritys Fall getan haben?«
»Vielleicht. In ein paar Monaten. Wenn es mir nötig erscheint. Würden Sie auch kommen, wenn ich es tue? Vielleicht mache ich einen Ball daraus, dann können Sie die Diamanten tragen.«
»Wenn ich eingeladen werde, komme ich vielleicht.« Sie gab ihm einen kleinen Nasenstüber mit dem Fächer und ging weiter nach hinten, um mit Verity zu sprechen, die schon mehrmals zu ihr herübergeschaut hatte.
»Es ist alles erledigt«, raunte Verity ihr zu. Sie stand mit dem Rücken zur Wand und sah sich verstohlen nach links und rechts um. »Audrianna konnte die Post problemlos abfangen. Beim Dinner hat sie mir erzählt, dass bis auf zwei alle zugesagt haben.«
»Das ist ja besser, als ich erwartet habe. Die versprochene Überraschung und die Aussicht auf Klatsch ziehen sie anscheinend an.«
»Wir stehen alle bereit.« Verity ergriff Daphnes Hand. »Wir unterstützen dich in dieser Sache, aber wir machen uns auch Sorgen um dich. Ob dein Plan aufgeht oder nicht, du wirst es nicht weiter geheim halten können und es wird auch nie Gras darüber wachsen.«
»Ich glaube, ich werde froh darüber sein. Ich werde erleichtert sein, wenn alle Geheimnisse gelüftet sind.« Sie gab Verity einen Kuss auf die Wange. »Das wirst du sicherlich verstehen.«
Die Logentür öffnete sich, als Verity davonging. Daphne wollte ihrer Freundin folgen, doch da sah sie Latham hereinkommen.
Er blieb stehen und blickte suchend umher. Als er merkte, dass sie keine zwei Meter von ihm entfernt war, fuhr er verdutzt zusammen.
»Ah, da sind Sie ja. Ich dachte doch, dass ich Sie hier oben gesehen habe«, sagte er und kam näher.
Castleford hatte sich inzwischen hingesetzt und verfolgte das Theaterstück von seinem Platz neben Celia. Niemand schenkte dem, was im hinteren, dunklen Teil der Loge vorging, Aufmerksamkeit.
»Ich hatte gehört, dass Sie die Stadt verlassen haben«, sagte Latham. »Sie können sich bestimmt vorstellen, wie sehr ich mich über Ihre Einladung gefreut habe.«
»Ich hoffe, Sie werden diskret sein, wie in dem Brief verlangt.«
»Absolut diskret, Teuerste. Wie klug von Ihnen, dieses Haus anzumieten. So bleiben Sie unbeschadet von dem Skandal um Wittonbury und unbehelligt von Lady Sebastians Neugier. Ich freue mich darauf, Ihr neues Heim zu sehen.« Er warf einen Blick in Castlefords Richtung. »Weiß er es? Es wird ihm nicht gefallen.«
»Es schert den Herzog nicht im Geringsten. Wo ich wohne und wen ich einlade ist für ihn nicht von Bedeutung.«
Latham lachte leise. »Hat er bereits das Interesse verloren?«
»Er kann nichts verlieren, was er nie gehabt hat.«
»Ich kenne ihn so gut wie mich selbst, Daphne. Wir waren in der Kindheit unzertrennlich und ich kann seine Gedanken immer noch lesen, wie gleichgültig er auch tut. Er hat ein Auge auf Sie geworfen, meine Teure. Aber wie Sie inzwischen wissen müssten, verweilt sein Blick nie lange am selben Ort.« Er nahm mit zusammengekniffenen Augen Castlefords Hinterkopf ins Visier. »Ein Jammer, dass Sie ihn so schnell gelangweilt haben. Nachdem ich ihm das Land abgeluchst habe, würde ich gern sein Gesicht sehen, wenn ich Sie ihm auch noch wegnehme.«
Sie bekam von seiner Stimme eine Gänsehaut. Sie ließ es sich jedoch nicht anmerken und gab sich verwirrt. »Welches Land? Haben Sie wieder zu einer List gegriffen?«
»
Er
wollte besonders listig sein und sich an einem Stück Land bereichern, das mein Vater ihm hinterlassen hat. Aber ich habe mir zurückgeholt, was mir rechtmäßig gehört. Es hat mich mehr gekostet als es sollte, aber das wird nichts sein im Vergleich zu dem Gewinn, den ich mache, wenn ich erst anfange, das Silber zu fördern, das dort im Boden steckt.« Er grinste wie ein ungezogener Junge. »Ihm werden Hunderttausende durch die Lappen gehen.«
Sie starrte ungläubig in Castlefords Richtung. Latham redete von The Rarest Blooms! Castleford hatte
ihr
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