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Lady Daphnes Verehrer

Lady Daphnes Verehrer

Titel: Lady Daphnes Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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Bordelle
.
    »Ich verstehe, warum Sie die Arbeit an diesem Buch so fesselt.«
    »Nun, in Wahrheit wurden mir die Recherchen allmählich lästig, aber wenn ich mir ein solches Unterfangen vornehme, was glücklicherweise nicht oft vorkommt, dann bringe ich es auch zu Ende. Erfreulicherweise ist dieser Teil der Arbeit abgeschlossen.«
    Ach was!
    »Ich werde mich jetzt verabschieden, Hoheit. Ich will Sie nicht länger behelligen, damit Sie sich wieder der Vorbereitung Ihres Geschenks an die Männer Englands widmen können«, sagte sie und zog damit aus irgendeinem Grund seine Aufmerksamkeit auf sich. Vielleicht lag es an ihrem Ton oder aber an dem steifen, flüchtigen Knicks, den sie vor ihm machte.
    Plötzlich taxierte dieser Teufel sie und amüsierte sich offenbar über das, was er sah.
    »Sind Sie eifersüchtig, Mrs Joyes? Oder entrüstet? Ich weiß nicht, welche Gefühlsregung für die Rötung Ihres Gesichts verantwortlich ist.«
    Eifersüchtig! »Weder noch. Wenn ich rot geworden bin, dann nur, weil ich Mühe hatte, es mir zu verkneifen, Sie abermals zu schelten, wie Sie es verdient hätten.«
    »Sie müssen sich beherrschen! Nehmen Sie alle Kraft zusammen. Passen Sie auf, ich werde Ihnen sogar helfen, den Drang, mich zu schelten, zu unterdrücken.« Er zog sie so schnell an sich, dass ihr der Atem stockte. Plötzlich lag seine Hand in ihrem Nacken und sein Mund auf ihren Lippen.
    Zuerst war sie zu verblüfft, um zu reagieren. In diesem kurzen Moment der Lähmung – sie war sich ganz sicher, dass er äußerst kurz war – wurde der Kuss, der anfänglich scherzhaft gemeint gewesen sein mochte, intensiver und leidenschaftlicher; so als hätte Castleford gemerkt, dass er ihr insgeheim Wonne bereitete.
    Die Stimmung änderte sich rasch. Sie spürte, wie er seine sinnliche Energie strömen ließ. Sie war beinahe greifbar. Er schlang die Arme um sie. Sie legte die Hand auf seine Brust – um sich zur Wehr zu setzen selbstverständlich –, und als sie seine nackte Haut unter dem blauen Morgenmantel spürte, wurde sie schlagartig aus ihrem Schockzustand gerissen.
    Entsetzt über sich selbst riss sie sich los, wich eilends vor ihm zurück und starrte ihn zornig an.
    »Kommen Sie wieder her«, sagte er mit besänftigender, verführerischer Stimme. Sein Blick – mokant, belustigt und vielsagend – verbot es ihr wegzusehen. »Sie wissen, dass Sie es wollen.«
    Sie schnappte angesichts seiner ungeheuerlichen Arroganz nach Luft. »Ganz gewiss nicht!«
    Er nahm sie ins Visier. »Das ist vielleicht sogar wahr. Vielleicht wissen Sie es noch nicht.«
    Er ging zum Tisch und schenkte sich noch Kaffee ein.
    »Ich muss sagen, die Idee ist wirklich genial«, sagte er. »Ich werde Ihnen von nun an jedes Mal, wenn Sie mich schelten oder Ihre Augen mir verraten, dass Schelte im Anzug ist, einen atemberaubenden Kuss geben. Meiner Meinung nach machen Sie dabei das bessere Geschäft, aber zumindest bekomme ich so eine gewisse Entschädigung.«
    Erfüllt von skandalöser Selbstgefälligkeit rief er nach einem Diener.
    Als dieser kam, um sie hinauszubegleiten, stand sie bereits an der Tür.

8
    Castleford dachte über Daphne Joyes nach, während er auf seinem Pferd durch London ritt. In letzter Zeit kreisten seine Gedanken viel zu oft um sie. Das würde sicherlich aufhören, sobald er sie verführt hatte.
    Doch einstweilen fragte er sich, was für ein Bild sie wohl von ihm hatte. Ausgehend von ihrem Erstaunen, als sie erfahren hatte, dass er ein Buch schrieb, nahm er an, dass sie ihn für nicht besonders gescheit hielt.
    Da war sie nicht die Einzige. Schuld daran war seine Gutmütigkeit. Die Welt hielt mürrische, grüblerische Kerle für intelligent und freundliche, angenehme Artgenossen für beschränkt. Da er nur dienstags missleidig war, wurde er oft unterschätzt. Diese Fehleinschätzung war jedoch nachteilig für diejenigen, die sich in ihm täuschten, und so kümmerte es ihn normalerweise nicht.
    Sie hielt ihn auch für einen Säufer. Das hatte sie klar genug zum Ausdruck gebracht. Und es hatte auch keinen Zweck, zu versuchen, sie von dieser Ansicht abzubringen.
    Dann war da natürlich noch sein Ruf in Bezug auf Frauen. Sie wusste sicherlich davon. Die ganze Welt wusste davon. Und wenn Hawkeswell und Summerhays gegenüber ihren Frauen kein Stillschweigen über seine Huren bewahrt hatten, wusste Daphne Joyes zweifelsohne auch, dass er diesem Zeitvertreib nicht nur zu Recherchezwecken nachging.
    Nicht, dass er sich das Vergnügen

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