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Lady Daphnes Verehrer

Lady Daphnes Verehrer

Titel: Lady Daphnes Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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Fassung. Sie ließ sich nicht anmerken, welche Wirkung die sanften Berührungen auf sie hatten. Doch von ihrer Hand aus jagte ein Schauder nach dem anderen ihren Arm hinauf, bis sich ein wohliges Kribbeln in ihrem Körper ausbreitete.
    Ihre Brüste reagierten umgehend. Ihr war, als würden sie ebenfalls von seinem Daumen gestreift.
    Wusste er, wie er auf sie wirkte? War er so von sich überzeugt? Sie befürchtete es, obwohl sein Gesichtsausdruck keinerlei Anzeichen von Triumph zeigte, sondern nur Interesse an den Spuren der Arbeit auf ihren Händen.
    Sie konnte das Gefühl fast nicht aushalten, wie ihre ganze Haut zu brennen begann. Ihr Verstand ließ sie zusehends im Stich, und sie konnte nicht verhindern, dass sie an andere Liebkosungen und direktere Berührungen dachte. Und tief in ihr begann sich Verlangen zu regen …
    »Sie haben Besseres verdient.« Er ließ ihre Hand los und lehnte sich zurück; scheinbar ohne ihre Erregung zu bemerken. »Falls die Frauen nicht herkommen können, muss ich dafür sorgen, dass sie auf dem Anwesen ungestört bleiben. Ich werde Mr Edwards mit den Männern mitschicken. Er wird darauf achten, dass niemand behelligt wird. Er wird in dem Gasthaus in Cumberworth übernachten und die Männer jeden Tag auf das Anwesen begleiten.«
    Sie hatte das Gefühl, Einspruch erheben zu müssen, nur wusste sie nicht, was sie vorbringen sollte. Er war bislang so durchtrieben gewesen, und sie ahnte, dass er auch jetzt wieder Hintergedanken hatte. Doch selbst der Beweggrund, den er genannt hatte – dass er herausfinden wollte, ob das Land Bodenschätze barg –, war schwerlich eine gute Nachricht für sie.
    »Wie lange wird es Ihrer Meinung nach dauern? Ich muss Katherine und Mrs Hill Bescheid geben.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Wenn nichts gefunden wird, zwei Wochen. Etwas länger, wenn man etwas findet.«
    Zwei Wochen. So lange würde sie also mindestens in London bleiben.
    »Ich werde ihnen schreiben und es ihnen erklären.« Sie stand auf, um ihm zu entkommen, bevor er versuchte, sie erneut zu berühren. »Danke, dass Sie mich informiert haben.«
    Er erhob sich. Als er sich ihr zuwandte, hatte sie sich wieder gefasst.
    »Woher wissen Sie von dem Mann, der mit dem Fuhrwerk nach London fährt, Hoheit?«
    »Ich habe keine Ahnung. Einer unserer gemeinsamen Freunde muss ihn erwähnt haben.«
    Zweifellos. Jedoch gewiss nicht beiläufig.
    »Haben Sie Erkundigungen über mich eingezogen?«
    »Nur solche Erkundigungen, wie man sie über einen Pächter anstellt, den man überraschend geerbt hat.«
    »Über die Pächter der anderen Liegenschaften, die Sie von Becksbridge geerbt haben, erkundigen Sie sich also auch?«
    »Ich habe sie noch nicht kennengelernt. Also konnten sie auch noch nicht mein Interesse wecken.«
    »Ich sehe Ihren Besuchen bei ihnen freudig entgegen. Ich hoffe, Sie werden sie schon bald aufsuchen. Die Ländereien liegen hier in der Nähe, nehme ich an.«
    »Ganz und gar nicht. Dummerweise sind sie über das ganze Land verteilt. Shrewsbury. Devon, glaube ich. Manchester.« Er sah sie durchdringend an. »Warum sehen Sie meinen Besuchen bei ihnen freudig entgegen? Kennen Sie sie etwa?«
    »Ich hoffe nur, dass sie Ihnen neue Zerstreuungen bieten. Ich empfinde das Interesse, das Sie meiner Person entgegenbringen, als übermäßig.«
    »Ich auch.« Er lachte über sich selbst. »Das kommt manchmal vor und lässt sich weder vorhersagen noch erklären. Aber ich bin zuversichtlich, dass diese Neugier bald vergehen wird. In ein, zwei Wochen, höchstens in dreien.«
    Sie wollte nicht, dass er überhaupt Nachforschungen über sie anstellte. »Wäre es nicht nützlicher, wenn Sie Ihre Wissbegierde den Geheimnissen der Natur widmen würden? Oder philosophischen Fragen? Sie verschwenden Ihre Fähigkeiten auf bedeutungslose Dinge.«
    Er reagierte, als hätte sie ihn abermals gescholten. Was sie wohl auch getan hatte.
    »Mrs Joyes, seien Sie versichert, dass ich meine Fähigkeiten fast ausschließlich höchst bedeutsamen Angelegenheiten widme, und das kleine Rätsel, das Sie mir aufgeben, steht dem nicht im Weg. Neben anderen wichtigen Tätigkeiten schreibe ich zur Zeit ein Buch, das sich als großer Segen für die Menschheit erweisen wird. Daran habe ich gearbeitet, als Sie eintrafen.«
    Sie spürte, wie ihr die Hitze ins Gesicht stieg, als er so von oben herab mit ihr sprach. Wie eitel und dumm sie ihm erscheinen musste! Sie war nur ein Zeitvertreib, ein Spielzeug für ihn, und sie hatte ihm einen

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