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Lady Daphnes Verehrer

Lady Daphnes Verehrer

Titel: Lady Daphnes Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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anzuziehen.«
    Diese Erklärung war nicht akzeptabel, auch wenn sie praktisch gesehen einleuchtete. »Sie haben noch gar nicht geschlafen?«
    »Ich habe noch kein Auge zugetan, auch wenn ich mir natürlich von meinem Kammerdiener die Stiefel habe ausziehen lassen und so weiter. Für mich ist immer noch gestern.«
    Was nichts anderes bedeutete, als dass er die ganze Nacht getrunken und herumgehurt hatte.
    Sie stand wieder auf. »Dann sollte ich wiederkommen, wenn für Sie heute ist.«
    Er seufzte theatralisch und richtete den Blick gen Himmel. »Hören Sie auf, sich wie ein Schulmädchen aufzuführen! Ich bin schließlich nicht unbedeckt. Setzen Sie sich und frühstücken Sie mit mir, und wir besprechen die Angelegenheit, die sie hergeführt hat. Es sei denn, Sie wollen niemals darüber reden. Ich weiß jedenfalls nicht, wie wir vorankommen sollen, wenn ich Sie nicht besuchen darf und Sie mich nicht besuchen.«
    Sie sah ein, dass sie ihn und sein unkonventionelles Benehmen ertragen musste – zumindest bis zu einem gewissen Grad –, und setzte sich an den Tisch. Er nahm ebenfalls Platz und schenkte ihr Kaffee ein.
    »Sie müssen sich keine Gedanken um das Geschwätz der Leute machen«, sagte er. »Ich versichere Ihnen, dass die Diener, die meine privaten Gemächer betreten und uns heute bedienen, absolut diskret sind.«
    »Gut zu wissen, dass wenigstens Ihren Dienern mein Ruf am Herzen liegt, selbst wenn er Ihnen egal ist.«
    »Oh, mir liegt er auch sehr am Herzen. Deshalb sind wir ja hier. Schon eine Besprechung in meinem Arbeitszimmer wäre sehr viel öffentlicher. Ich vertraue den Dienern, die sich heute Morgen um Sie gekümmert haben, aber für die anderen kann ich nicht bürgen.«
    Sie beugte sich vor und sah ihm direkt in die Augen. »Ich bin keineswegs hier, weil Sie sich um meinen Ruf sorgen. Ich wäre Ihnen verbunden, wenn Sie sich an Ihren ersten Eindruck von mir erinnern – dass ich nicht dumm bin.« Sie richtete sich auf. »Und wenn Sie glauben, Ihre leichte Bekleidung würde Sie in irgendeiner Weise verführerischer machen, dann irren Sie sich. Sie erinnert mich nur daran, was für ein unberechenbarer, verantwortungsloser Lüstling Sie sind.«
    Er tat sich Rührei auf und bot ihr davon an. Als sie ablehnte, löffelte er trotzdem etwas auf ihren Teller. »Die nächste Beschimpfung! Erstaunlich, dass mir Ihre Schelte nicht viel mehr gegen den Strich geht. Ich zähle allerdings mit, für den Fall, dass es mich irgendwann drängt, Sie dafür zu bestrafen.«
    Er widmete sich seinem Essen. Sie stocherte in ihrem herum, nachdem sie ihre Handschuhe ausgezogen hatte. Die häusliche Atmosphäre störte sie erheblich. Dieses vertrauliche Frühstück deutete noch viel mehr Intimität an als seine Bekleidung.
    Schließlich legte er sein Besteck zur Seite. »Ich werde Männer hinaus zu The Rarest Blooms schicken, die ermitteln sollen, ob es dort außer hübschen Gärten noch etwas anderes von Wert gibt. Sie sehen sich auch das Grundstück an, das Sie nie benutzt haben.«
    »Sie meinen, die Männer werden nach Metallen und dergleichen suchen?«
    »Ja. Es wäre das Beste, wenn Sie Ihre Haushälterin und Katherine herkommen ließen, damit sie eine Weile hier bei Ihnen in London bleiben. Sie könnten die Anwesenheit der Männer als Belästigung empfinden.«
    »Und was ist mit den hübschen Gärten? Und den Einkünften, die ich mit ihnen erwirtschafte? Sie müssen fortwährend gehegt und versorgt werden. Was Sie verlangen ist geschäftsschädigend!«
    »Können Sie nicht für diese Zeit einen Mann einstellen? Oder beschäftigen Sie nicht schon einen? Ich meine den, der die Pflanzen nach London bringt.«
    »Er steuert ein Fuhrwerk und taugt nicht dazu, das Geschäft zu führen. Könnte ich einen Mann einstellen, der sich um die Blumen und Pflanzen kümmert, ohne dass es mich den ganzen Gewinn des Geschäfts kostet, sähen meine Hände nicht so aus.« Sie streckte eine aus.
    Trotz gewissenhafter Pflege hatte die Arbeit im Lauf der Jahre auf subtile, aber merkliche Weise Spuren hinterlassen.
    Er beschloss, ihre Geste als Aufforderung zu verstehen, sich ihre Hand anzusehen, und ergriff sie. Daphne wäre um ein Haar erschrocken aufgesprungen, als er ihre Finger fest umklammerte. Er drehte und wendete ihre Hand und unterzog sie einer genauen Prüfung. Dabei strich er mit dem Daumen erst über den Handrücken, dann über die Innenseite, als wollte er erforschen, wie rau sie waren.
    Sie ließ es über sich ergehen. Sie wahrte die

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