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Lady Daphnes Verehrer

Lady Daphnes Verehrer

Titel: Lady Daphnes Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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Nachmittag und willens, sich über absolute Belanglosigkeiten zu unterhalten.
    Was zum Teufel war mit ihm los?
    Er beschloss, sich die Zeit mit Nachforschungen zu vertreiben. Mrs Albrighton hatte sehr lange bei Mrs Joyes gewohnt. Sie kannte sie vermutlich besser als jeder andere.
    Aber er bezweifelte, dass sie auch Mrs Joyes’ Geheimnisse kannte. Mrs Albrighton wusste gewiss nicht von Becksbridge und wie Mrs Joyes zu dem Anwesen gekommen war. Und wahrscheinlich wusste sie ebenso wenig, was er am Morgen im Keller des Kriegsministeriums herausgefunden hatte: dass Mrs Joyes eine Lüge lebte, eine Lüge hinsichtlich ihrer Vergangenheit.
    »Ihre Freundin ist eine schöne Frau«, sagte er zu Mrs Albrighton. »Und offenbar sehr aufmerksam und zuvorkommend. Ich hoffe, sie genießt ihren Aufenthalt in London.«
    Mrs Albrighton schürzte die Lippen. »Sie hat dafür gesorgt, dass es kein reiner Vergnügungsausflug für sie ist, aber das überrascht mich nicht. Sie hat eine Neigung zu großer Ernsthaftigkeit, die es von ihr verlangt, immer auf irgendeine Weise fleißig und arbeitsam zu sein.«
    »Vielleicht ist sie viel auf Reisen. Dann könnte ein Besuch in London für sie zu alltäglich sein, um den Wunsch nach Vergnügungen zu wecken.«
    »Sie ist natürlich gereist, als sie verheiratet war. Als sie dem Regiment ihres Mannes im Tross gefolgt ist. Aber seit sie in Cumberworth wohnt, war sie kaum einmal über Nacht weg.« Mrs Albrighton hielt nachdenklich inne. »Es ist selten vorgekommen, dass sie sich mehrere Tage von dort entfernt hat. Und nur ein einziges Mal war sie länger fort. Zwei Wochen, glaube ich, aber ich weiß es nicht mehr genau, weil es schon viele Jahre her ist.«
    »Möglicherweise zieht sie es vor, zu Hause Besuch zu empfangen.«
    »Nein, nicht dass ich wüsste. Nun ja, Audrianna und ihre Mutter waren beispielsweise dort, aber ansonsten hatten wir keinen Besuch aus London.«
    Sollte Mrs Joyes’ Verhältnis mit dem alten Herzog also fortbestanden haben, als sie bereits auf dem Anwesen lebte, dann jedenfalls nicht in den fünf Jahren, die Mrs Albrighton dort gewohnt hatte. Darüber hatte Castleford schon oft nachgedacht.
    »Sie schlägt sich wacker, aber ich vermute, sie hatte kein leichtes Leben«, sagte er.
    Mrs Albrighton warf einen Blick über ihre Schulter, um sich zu vergewissern, dass die, von der die Rede war, noch nicht den Garten betreten hatte. »Ganz und gar nicht. Als ihr Vater starb, ging der Familienbesitz an einen Vetter zweiten Grades, der sich ihr ebenso wenig verpflichtet fühlte wie ihre anderen Angehörigen. Audrianna – Lady Sebastian Summerhays – ist ihre Cousine, wie Sie vielleicht wissen, und sie hat mir erzählt, dass sie es als große Schmach empfunden hat, als ihre Eltern meinten, sie könnten es sich nicht leisten, Daphne bei sich aufzunehmen. Als Audrianna dann ein Dach über dem Kopf brauchte, hat Daphne trotzdem nicht gezögert. Sie hatte noch andere Verwandte, die ihr jedoch auch keine Hilfe waren, und so musste Daphne als Gouvernante in Dienst gehen.«
    »Sie müssen sie dazu ermuntern, die Woche in London auszukosten, Mrs Albrighton«, sagte Castleford. »Ein Leben ohne Spaß ist ein trauriges Leben, wie bewundernswert tugendsam es ansonsten auch sein mag.«
    Albrighton zog eine Augenbraue hoch, aber weil er ein guter Kerl war, sagte er nichts. Wäre Hawkeswell dabei gewesen, hätte er gleich angemerkt, wie eigenartig die Worte »bewundernswert tugendsam« aus dem Mund eines Mannes klangen, der Tugend noch nie bewundert hatte.
    »Ich sehe das auch so«, sagte Mrs Albrighton. »Und Lady Hawkeswell ebenfalls. Wir haben schon überlegt, was wir unternehmen könnten. Ich habe Vauxhall Gardens vorgeschlagen. Ich glaube nicht, dass Daphne jemals dort war.«
    »Das sollte man wenigstens einmal gesehen haben.«
    »Manche Leute meinen, einmal ist mehr als genug«, bemerkte Jonathan trocken.
    »Warum laden Sie Mrs Joyes nicht gleich für morgen Abend dazu ein, wenn das Wetter gut ist? Es macht dir doch sicherlich nichts aus, die Damen zu begleiten, Albrighton?«
    Albrighton sah ihn verärgert an.
    »Ja, warum nicht? Ich werde heute Abend noch eine Nachricht an Verity schicken«, sagte Mrs Albrighton, der die Idee offensichtlich sehr gut gefiel.
    »Ich werde Hawkeswell zureden, damit er sich einverstanden erklärt«, sagte Castleford. »Sagen Sie, wollen wir nicht eine kleine Party daraus machen? Wenn die Damen nichts dagegen haben, dass ich mich beteilige, und mir die Ehre

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