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Lady Daphnes Verehrer

Lady Daphnes Verehrer

Titel: Lady Daphnes Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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Schuldgefühlen sehr ähnlich waren. Wegen dieses Abends und wegen anderer Dinge.
    »Anscheinend ist er stattdessen vor Gericht gegangen. Und er hat Earl Bathurst und Lord Liverpool besucht.«
    Albrighton hatte ihm eindeutig etwas zu sagen. Und wenn er einmal offen redete, was er nur selten tat, war es in der Regel hörenswert.
    »Ich nehme an, sie haben zusammengesessen und Portwein getrunken und den erbärmlichen Zustand des Reichs beklagt«, sagte Castleford.
    »Es ist wohl wahrscheinlicher, dass sie darüber gesprochen haben, dass man sich auf einen Aufstand vorbereiten muss. Wenn du die Feinsten der Gesellschaft öfter besuchen würdest, wüsstest du, wie besorgt deinesgleichen sind.«
    »Ich muss keine Besuche machen, um das zu wissen. Überall wird davon geredet. Ich kann es schon nicht mehr hören. Es langweilt mich zu Tode.«
    »Es ist nicht das Gerede, das sich bald als todbringend erweisen könnte.«
    Das klang allerdings interessant. »Hast du etwas gehört, das über bloßes Gerede hinausgeht? Sei ehrlich, Albrighton.«
    »Ich schnappe nur noch hier und da etwas auf, weil ich offiziell nicht mehr für die Regierung arbeite. Aber durch andere, die noch gut informiert sind, habe ich von einer Reihe Besprechungen erfahren.« Er sah Castleford an und fing seinen Blick ein. »Es ist die Rede davon, dass die Armee wegen dieser Protestkundgebung, die für nächsten Monat geplant ist, nach Manchester geschickt werden soll.«
    Castleford blieb ruckartig stehen.
    Verflucht noch eins. Er hatte kein Interesse an Parlamentssitzungen, in denen seine Standesgenossen langweilige Reden hielten, aber er war stolz darauf, behaupten zu können, dass er normalerweise von den echten Entscheidungen, die in privaten Gemächern getroffen wurden, Kenntnis erhielt. Diese war ihm offensichtlich entgangen, weil Mrs Joyes ihn zu sehr abgelenkt hatte. Als er am Morgen im Keller des Kriegsministeriums in ihrer Vergangenheit herumgeschnüffelt hatte, waren die Minister in den oberen Etagen wahrscheinlich damit beschäftigt gewesen, etwas Irrsinniges zu planen.
    Nach dem Unsinn zu urteilen, den die Spitzen der Regierung ausheckten, wenn sie zusammenkamen, hätte man meinen können, sie seien völlig ahnungslos. Eigentlich sagten einem der gesunde Menschenverstand wie auch die Erfahrung, dass die Armee die Ordnung nicht aufrechterhalten könnte, wenn eine große Demonstration für eine radikale Parlamentsreform stattfände, sondern ihre Präsenz nur zu weiteren Unruhen führen würde.
    »Danke, dass du mich informiert hast, Albrighton.«
    Sie setzten ihren Spaziergang fort. Castleford malte sich aus, wie Latham sich bei solchen Zusammenkünften in der Aufmerksamkeit sonnte, die ihm entgegengebracht wurde. Er stellte sich vor, wie es dem Kerl mithilfe seiner Redekunst gelang, die Unterdrückung der Rechte freier Menschen vernünftig und notwendig erscheinen zu lassen.
    »Hast du Latham gesehen?«, fragte er.
    »Im Vorbeigehen. Er hat mich nicht erkannt«, sagte Albrighton.
    »Das kann ich mir denken. Du warst ja nur der Mann, der seine Sklavin der Guillotine ausgeliefert hat. Ich hingegen habe ihm ins Gesicht gesagt, dass ich wusste, dass er die Fäden gezogen und nur zu seinem Vergnügen und für ein paar Francs zum Verräter geworden ist.«
    Er war sich sicher, dass seine Stimme nicht stockte. Doch er konnte sich nicht überwinden, in Worte zu fassen, was damals geschehen war und was für einen schrecklichen Ausgang es genommen hatte.
    Natürlich hatte er keine andere Wahl gehabt. Das hatte er sich schon oft gesagt. Aber wenn seine Neugier jemals zu unerwarteten Ergebnissen geführt hatte, dann bei dieser Sache. Ihm war recht schnell der Verdacht gekommen, dass Marie reiche Engländer ausnahm, indem sie ihnen Teile ihres Grundbesitzes verkaufte. Es hatte ihn jedoch überrascht herauszufinden, dass das Geld an Getreue Napoleons ging, die unbedingt noch eine Armee in seinem Namen aufstellen wollten.
    Nun ging er neben Albrighton her, ganz ähnlich wie sie mit Marie in ihrer Mitte gegangen waren, als sie sie den Franzosen und ihrem Schicksal ausgeliefert hatten. Er hatte natürlich zuvor noch wissen wollen, ob er mit seinem letzten Verdacht in Bezug auf die Intrige um sie richtig gelegen hatte.
    »Du warst auch Lathams Geliebte, nicht wahr?«, hatte er sie gefragt. »Hat er dich auf mich angesetzt, damit ich unwissentlich zum Komplizen werde?«
    Er hatte ihr Gesicht in der Abenddämmerung gesehen, als sie die untergehende Sonne betrachtet

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