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Lady Daphnes Verehrer

Lady Daphnes Verehrer

Titel: Lady Daphnes Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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Dörfer alle von Ausschreitungen verschont geblieben sind, Daphne. Die Einzigen, denen etwas angetan wurde, sind die armen Seelen, die den Schwertern der Soldaten zum Opfer gefallen sind.«
    Hoffentlich war das die Wahrheit. Daphne war sich jedoch nicht hundertprozentig sicher. Sie hatte nicht ohne Grund mit Castleford am Fenster gestanden, und mehrmals musste er seine Pistole auf Eindringlinge richten, die nichts Gutes im Schilde führten.
    »Ich möchte mich selbst davon überzeugen«, sagte sie zu Margaret. »Sobald es ruhig ist, müssen wir nach den Foresters und den anderen Freunden sehen.«
    Margaret ergriff ihre Hand. »Mach dir nicht solche Gedanken, Daphne. Das ist kein Kampf, der in den Dörfern und auf dem Lande ausgefochten wird.«
    »Was wird nun aus uns?«, fragte eine der Frauen und trocknete ihre Tränen. »Was geschieht, wenn sie erfahren, dass wir uns hier getroffen haben, und herkommen, um uns …«
    »Wir stehen unter dem Schutz eines Herzogs. Der Prinzregent wäre besser, aber wir müssen eben mit Castleford vorliebnehmen«, sagte Daphne.
    Alle lachten, aber ihre Heiterkeit wich rasch wieder der gedrückten Stimmung, die schon den ganzen Abend herrschte.
    Daphne ging, um mit besagtem Herzog zu verhandeln. Sie fand ihn im Wohnzimmer, wo er es sich in einem Polstersessel am Fenster bequem gemacht hatte. Ein Fensterflügel stand offen, damit er etwaige Geräusche von draußen hören konnte. Sein Pferd hatte er bereits vor einer guten Stunde auf die Rückseite des Hauses gebracht, um Draufgänger nicht unnötig in Versuchung zu führen.
    Er schaute in den Garten, aber sie glaubte nicht, dass er die langen Schatten sah, die sich inzwischen über das Grundstück zogen, oder überhaupt irgendetwas, denn sein Blick war starr und verschleiert. Jenseits der Mauer machte sie noch einige wenige Menschen aus, aber das Schlimmste schien vorbei zu sein.
    Sie überlegte, wie sie das Thema anschneiden sollte, über das sie mit ihm reden musste. Es konnte natürlich sein, dass er ihrer Bitte ohne Weiteres nachkam. Aber wenn sie seine Neugier zu sehr reizte, dann würde er sie erbarmungslos mit Fragen quälen.
    Dass diese bereits geweckt war, stand zweifelsfrei fest. Es gebe eine Menge Dinge, über die sie sprechen müssten, hatte er gesagt. Sie konnte nur hoffen, dass er mit »eine Menge« nicht alles meinte, aber das glaubte sie eigentlich nicht. Er wäre gewiss nicht mehr da, wenn er wirklich alles wüsste.
    Als sie zu ihm trat, kehrte er zurück von wo auch immer er mit seinen Gedanken gewesen war. Dann sah er sie auf eine Weise an, die darauf hindeutete, dass er sich gedanklich gar nicht weit von ihr entfernt hatte.
    Er stand nicht auf, wie es die Höflichkeit geboten hätte. Stattdessen zog er sie am Arm. Sie wirbelte herum und landete auf seinem Schoß.
    Er küsste sie, zuerst zärtlich, dann verführerisch. »Lassen Sie uns die Speisezimmertür abschließen«, raunte er ihr zu. »Dann sind die Frauen dort eingesperrt und ich kann hier in Ruhe über Sie herfallen.«
    »Das ist wohl kaum der richtige Ort dafür.«
    »Dieser Sessel ist ganz hervorragend dafür geeignet. Ich versichere Ihnen, es gibt mindestens fünf Möglichkeiten, wie ich Ihnen hier ganz bequem beiwohnen kann.« Er zog ihren Rock ein Stück hoch. »Wenn Sie es schaffen, sich Ihre Freudenschreie zu verkneifen, wird niemand etwas merken.«
    Sie schlug ihm auf die Hand. »Wir müssen verschwinden.«
    »Stimmt. Am besten in ein weit entferntes Gasthaus. Ich lasse Summerhays’ Kutsche kommen, und schon sind wir weg.«
    »Ich meinte, wir alle müssen von hier verschwinden.«
    Er schaute Richtung Speisezimmer. »Nein, nur Sie und ich müssen verschwinden und ein Gasthaus aufsuchen, bevor es dann wieder zurück nach London geht. Und die anderen Damen? Wohin müssen die eigentlich?«
    »Ich nehme sie bei mir in Cumberworth auf, bis bekannt ist, was nach diesem Tag hier passieren wird, und sie hier in der Region wieder sicher sind.«
    Er schloss die Augen. »Darf ich fragen, warum diese Frauen alle eine Zuflucht brauchen?« Seine Miene deutete darauf hin, dass er es bereits ahnte.
    »Da Sie ein Mitglied der Regierung sind, sollten Sie besser nicht fragen. Und ich sollte diese Frage ganz gewiss nicht beantworten.«
    »Verflucht noch eins!« Er schüttelte den Kopf und schaute gen Himmel, um ihn zu bitten, ihm Geduld zu schenken. »Daphne …«
    »Mein Plan ist folgender: In Summerhays’ Kutsche ist nicht genug Platz für uns alle. Ich schlage vor, Sie

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