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Lady Daphnes Verehrer

Lady Daphnes Verehrer

Titel: Lady Daphnes Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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zusichern zu können, dass ihnen allen keine Gefahr drohte.
    Sie ging davon und kehrte kurz darauf mit ihrer Pistole zurück. Zwei kleine Beutel mit Kugeln und Schießpulver legte sie auf dem Tisch ab. Anschließend legte sie die Waffe zu seiner auf das Fensterbrett und blieb neben ihm stehen.
    Vier Männer drangen in den Garten vor und beäugten das Cottage, dann Castlefords Pferd. Vielleicht war ihnen aufgefallen, dass das schöne Tier und der Sattel niemandem ihresgleichen gehören konnten, vielleicht suchten sie aber auch nur nach einem Vorwand, um ihrem Zorn über den Ablauf der Ereignisse freien Lauf zu lassen.
    Einer hob einen dicken Stein vom Boden auf.
    Sobald ein Stein flog, folgten wahrscheinlich weitere. So war es immer bei solchen Dingen. Castleford öffnete einen Fensterflügel und zielte mit der Pistole auf den Mann, der den Stein in der Hand hielt.
    »Wenn du ihn wirfst, wird es das Letzte sein, was dein Arm tut!«, rief er.
    Vier Augenpaare sahen erschrocken zu ihm herüber. Dann rannten die Eindringlinge los und sprangen über die Mauer, um ihm zu entkommen.
    »Das machen Sie sehr gut, Hoheit. Ihr Ton macht deutlich, dass es Sie zu Tode langweilen würde, auf sie zu schießen, Sie es aber trotzdem tun würden, wenn man Ihnen keine andere Wahl lässt.«
    »Ich werde mich weiterhin bemühen, den richtigen Ton zu treffen, wenn Sie damit fortfahren, mich zu loben.«
    Sie lächelte, wandte den Blick jedoch nicht vom Garten ab.
    Sie sah so wunderschön aus, wie sie dort im goldenen Licht des späten Nachmittags stand. Bezaubernd. Stark und entschlossen trotz ihrer Angst. Er bezweifelte nicht, dass sie nötigenfalls Gebrauch von ihrer Pistole machen würde. Er kannte nicht viele Männer, in deren Mut er ebenso viel Vertrauen hatte.
    »Es gibt eine Menge Dinge, über die wir sprechen müssen, Daphne.«
    »Das habe ich mir gedacht.«
    Zwei junge Männer kamen in den Garten und zeigten zu viel Interesse an seinem Pferd. Er öffnete das Fenster abermals. »Aber nicht jetzt.«
    »Nein, jetzt nicht.«

19
    »Gütiger Himmel!«, sagte Daphne leise.
    Margaret lächelte hilflos und zuckte mit den Schultern. »Niemand wollte, dass so etwas passiert.«
    »Aber du musst gewusst haben, dass es dazu kommen könnte. Ihr alle müsst es gewusst haben.« Daphne sah die anderen drei Frauen streng an, die an die Tür gehämmert hatten, als Castleford weg gewesen war.
    »Wir wussten es«, sagte die älteste von ihnen. Sie hieß Jane Woodman und schien um die fünfzig zu sein. »Deshalb wurden wir im Verein als Anführerinnen bestimmt. Wir haben alle keine Familie mehr. Unsere Männer sind fort und die Kinder erwachsen. Falls wir verschleppt oder gehängt werden …« Sie verstummte. »Nun, das ist jedenfalls der Grund.«
    »Ihr werdet nicht gehängt.« Daphne hoffte, dass sie recht hatte, aber niemand konnte es mit Sicherheit sagen. In der Vergangenheit hatte es bereits Hinrichtungen gegeben, wenn es bei Arbeiterprotesten zu Problemen gekommen war.
    Nachdem sie zwei Stunden am Fenster Wache gehalten hatten, war der Menschenstrom auf der Straße abgeebbt. Castleford war hinausgegangen und hatte mit einigen von denen gesprochen, die noch vorbeitrotteten. So hatte er erfahren, wie gewalttätig die Auseinandersetzungen in Manchester gewesen waren.
    »Sie werden uns dafür verantwortlich machen«, sagte Jane Woodman. »Wir waren unbewaffnet und friedfertig, aber es wird alles unsere Schuld sein, ihr werdet schon sehen!« Sie schüttelte den Kopf. »Sie haben Mrs Fildes keine fünf Meter vor mir niedergestochen. Ein grauenhafter Anblick!«
    Der Angriff auf Mrs Fildes hatte die Frauen zutiefst erschüttert, und Daphne wusste, dass sie sich in den kommenden Tagen nicht sicher fühlen würden. Vielleicht würden sie sich ihr Leben lang nicht mehr sicher fühlen.
    Margaret war ebenso erschüttert wie ihre Freundinnen. In ihrem Cottage hatten die Treffen des hiesigen Unterstützungsvereins stattgefunden. Sie war zwar keine Arbeiterin, aber sie hatte sich mit den Frauen zusammengetan und wusste, dass sie sich damit selbst angreifbar gemacht hatte.
    »Als die Protestler heimgekehrt sind, gab es keine Hinweise auf Gewalt«, sagte Daphne. »Wir haben zum Beispiel nichts von Ausschreitungen im Dorf gehört. Das ist immerhin etwas. Es entwickelt sich also nicht zu einer Katastrophe, die das ganze Land heimsucht, wie es prophezeit wurde.«
    »Warum sollten sie ihresgleichen Schaden zufügen?«, sagte Margaret. »Ich bin mir sicher, dass die

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