Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lady Ghoul

Lady Ghoul

Titel: Lady Ghoul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
gelegt. Dabei starrte er gegen die Decke, an der Fliegendreck klebte.
    »Du bist wieder soweit?«
    »Sicher.«
    Der Manager schloß die Tür. »Scheiße, Mickey, du mußt endlich von dem Zeug loskommen.«
    »Die Blauen«, wie er das Zeug nannte, »sind gut für mich.«
    »Mal sehen, wie du in zwei Jahren darüber denkst«
    »Da schwebe ich über allem.«
    »Vorausgesetzt, du bist nicht abgestürzt.«
    Mickey schnellte hoch. Ein anderer hätte ihm dies nicht sagen dürfen, doch sein Manager, ein Italo-Amerikaner mit dem Namen Salvatore Bani, besaß diesen Mut. Er stand einen Schritt hinter der Tür und hatte die Hände in die Außentaschen seines dezent gestreiften Zweireihers geschoben, wobei er Mickey nur anschaute.
    »Was glotzt du denn so?«
    Bani hob die Schultern. Er war ziemlich klein und hatte, bis auf ein paar Haare am Hinterkopf, eine Glatze. Sein Gesicht war rund, die Nase leicht gebogen und schmal, dafür besaß er dicke Wangen und eine breite Stirn. Das Kinn fiel kaum auf. Es floh zum Hals hin.
    »Ich überlege, Mickey.«
    »Kannst du das auch?«
    »Vielleicht besser als du.«
    »Ach nee.«
    »Laß diese verdammten Pillen weg, ich sage es dir. Sonst ist deine Karriere im Eimer, und ich verdiene auch nichts mehr. Meinetwegen kannst du sie schlukken, aber komm nicht angewinselt, wenn ich kein Konzert mehr für dich manage. Außerdem ist die Konkurrenz nicht schlechter geworden.«
    Mickey fuhr hoch. »Willst du damit sagen, daß ich eine beschissene Musik mache, Spaghettifresser?«
    »Das habe ich mit keinem Wort erwähnt.«
    »Aber ich habe es so verstanden.«
    »Deine Sache, Mickey.«
    Graft war sauer. »Irgendwann«, so versprach er, »stopfe ich dir noch mal deine große Schnauze.«
    Bani kannte die Sprüche. Er regte sich nicht weiter darüber auf und setzte sich auf den zweiten Stuhl. »Hast du sonst noch Probleme?«
    »Ja.«
    »Dann hol das A-Team.«
    »Du Arsch.« Graft war bekannt für seine rüde Ausdrucksweise. Das stellte er auch jetzt wieder unter Beweis.
    »Weiter.«
    Craft schlug sich milden Fäusten auf die Oberschenkel. »Nicht weiter.«
    Bani nickte. »Doch, du hast Probleme. Das spüre ich.«
    »Mir geht es prächtig, hörst du? Ich bin gut drauf. Ich habe die Blauen geschluckt. Ich werde die Show nachher an mich reißen, darauf kannst du dich verlassen.«
    »Hoffentlich.«
    Mickey wurde mißtrauisch. »Wie meinst du das denn?«
    »Wir sind nicht allein.«
    »Du denkst an dieses Modell?«
    »Exakt. Die ist gut, die Kleine.«
    »Weiß ich.«
    »Und sie hat Fans.«
    »Ich auch.«
    »Aber nicht hier.«
    »Mann, was willst du damit sagen?«
    Salvatore Bani beugte sich vor. »Ich sehe dir doch an, daß du Probleme hast. Und diese Probleme haben auch einen Namen. Celeste - nicht wahr?«
    Mickey Craft lehnte sich zurück und grinste.
    »Es stimmt also?«
    »Klar.«
    »Du willst sie haben?«
    »Auch das.«
    Bani hob die Schultern. »Ich bin dein Agent, dein Manager, dein Ersatzvater, dein Bagger für Schwierigkeiten, die aus dem Weg geräumt werden müssen, dein Ratgeber…«
    »Noch was, he?«
    »Ja - sogar ein guter Ratgeber. Deshalb sage ich dir jetzt, daß du die Finger von der Frau lassen sollst. Es gibt genug Mädchen, die dir nachrennen…«
    »Ich will aber sie!« schrie Mickey und war störrisch.
    »Da läufst du dir eine Blase.«
    »Und woher willst du das wissen?«
    »Weil ich es weiß, und weil ich mehr Menschenkenntnis besitze als du. So einfach ist das.«
    »Zu einfach.«
    »Nein.« Bani schüttelte den Kopf und starrte in den großen Spiegel. »Ich bin Realist.«
    »Und ich auch.« Craft stand schwungvoll auf. Die Blauen zeigten ihre Wirkung. »Wo willst du hin?«
    Der Popmusiker schaute auf die Glatze seines Managers. »Ich gehe jetzt zwei Türen weiter, okay?«
    »Daran hindern kann ich dich leider nicht. Ich warne dich aber. Die kannst du nicht so einfach herumkriegen.«
    »Ha.« Er lachte auf. »Weiber — die sind doch alle gleich.«
    »Wenn du dich da mal nicht irrst, mein Junge.«
    An der Tür blieb Craft stehen. »Du bist doch ein halber Italiener; ich dachte immer, ihr kennt euch bei Frauen aus.«
    »Ja, deshalb habe ich es dir gesagt.«
    »Spinner.«
    Salvatore Bani legte die Stirn in tiefe Sorgenfalten, als sein Schützling den Raum verließ. Mickey war einfach nicht zu belehren. Noch schwamm er auf der Welle des Erfolgs, aber er geriet bereits ins Rutschen, und das war gefährlich. Nicht umsonst hatten sie die England-Tournee eingeplant, da sollte noch einmal Power

Weitere Kostenlose Bücher