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Lady Helenes skandaloeser Plan

Lady Helenes skandaloeser Plan

Titel: Lady Helenes skandaloeser Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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abgeschnitten hatte. Helene trug ein hochgeschlossenes Straßenkostüm, dessen Schnitt ihre fehlenden Kurven noch betonte.
    »Gib es zu«, forderte Helene. »Du hast bereits im Alter von vierzehn mehr vorzuweisen gehabt!«
    »Eher im Alter von zwölf«, gab Esme zu. »Aber Gentlemen fühlen sich nicht nur von großen Brüsten angezogen, weißt du.«
    »Aber sie mögen Rundungen. Ich will mich jetzt nicht über Unmögliches aufregen. Ich besitze keine Rundungen. Und ich kann nicht auf diese Weise flirten wie du, als ob du …«
    »Als ob ich was?«, fragte Esme und geriet schon wieder in Harnisch.
    »Ach, du weißt doch, was ich meine, Esme. Als ob du ihnen etwas versprechen würdest. Ich kann das nicht. Es war mir stets zuwider, mit Rees im Bett zu sein. Und deshalb fällt es mir so schwer, einen Mann anzuschauen, als wollte ich freiwillig so etwas mit ihm tun!«
    Esme biss sich auf die Lippen. Helenes eheliche Beziehungen mussten entsetzlich unerfreulich gewesen sein. »Dann musst du ihm eben Verlangen vorspielen«, erklärte sie unverblümt. »Denn für einen Mann ist Begehren viel wichtiger als ein großer Busen.«
    »Ich weiß nicht einmal, wie ich das anstellen soll. Stephen Fairfax-Lacy hat sich ehrlich gesagt nur ein paar Augenblicke lang täuschen lassen. Er hat erkannt, dass ich eigentlich gar nicht wirklich wollte.«
    »Daran arbeiten wir später«, versprach Esme. »Es ist gar nicht so schwer, einem Mann vorzuspielen, dass du ihn für Adonis persönlich hältst, wenn du es nur geschickt anstellst.« Sie musterte Helene von Kopf bis Fuß. »Zunächst einmal müssen wir dich neu einkleiden.«
    Helene lächelte verhalten, es war lediglich ein winziges Schürzen der Lippen. »Du kannst mich in eine Modegöttin verwandeln, und dennoch würde kein Mann mich begehren.«
    »Unsinn! Du bist hinreißend, Darling. Viele Frauen würden alles dafür geben, solches Haar zu haben, geschweige denn solche Wangenknochen. Wir werden dich so präsentieren, dass du verführerisch bist und verfügbar fürs Bett. Männer sind leider in diesen Dingen recht schwer von Begriff und brauchen deutliche Signale, wie zum Beispiel die richtigen Kleider.«
    Helene seufzte und machte sich daran, ihre Zöpfe wieder zu der von ihr bevorzugten Frisur aufzutürmen. »Ich muss mir also nur ein Schild vor die Brust hängen:
Heute Nacht verfügbar. Nachfragen im Schlafzimmer.
«

4
    Von Primadonnen und Dirnen
    Rothsfeld Square Nummer 15
    Alina McKenna langweilte sich. Wer hätte gedacht, dass das Leben einer Kurtisane so öde sein konnte? Immer öfter sehnte sie sich nach dem bunten Treiben im Opernhaus zurück, wo, wie sie sich erinnerte, die Gentlemen am Bühneneingang Schlange gestanden hatten, um einen Blick auf sie zu erhaschen. Natürlich war sie keine Primadonna gewesen und hatte auch nicht so viel Aufmerksamkeit wie die Hauptrolle erhalten, aber dennoch … Ihr Blick wurde weich, als sie sich eines gewissen Hervey Bittle entsann, der ihr ein Paar rote Handschuhe geschenkt und sie im Hyde Park ausgefahren hatte. Eigentlich war es traurig, dass sie heutzutage niemals mehr so mangelhaft genähte Kleider trug.
    Wobei ihr unweigerlich ihre derzeitige Situation einfiel. Natürlich hatte Hervey Bittle, nachdem Godwin sein Interesse an ihr bekundet hatte, neben einem echten Earl nicht bestehen können. Die anderen Mädchen waren gelb vor Neid geworden, als Rees Alina umgehend zu seinem prächtigen Haus am Rothsfeld Square gebracht und ihr so viele neue Kleider versprochen hatte, wie sie wollte, wenn sie nur für ihn sänge, sobald er es wünschte. Und mit ihm ins Bett ginge, das gehörte stillschweigend mit zu dem Handel.
    Darüber geriet Alina ins Sinnieren. Rees war beileibe nicht der erste Gentleman in ihrem Leben gewesen, wenngleich es fraglich war, ob der gute Hugh Sutherland damals in Schottland als Gentleman gelten konnte. Vermutlich eher nicht. Er war der Sohn eines Metzgers, und alle hatten ihn nur »Ochse« genannt, als er noch ein Junge war. Aber Hugh hatte sich zu einem recht stattlichen jungen Mann entwickelt, der durchaus das Auge einer gelangweilten Pastorentochter auf sich ziehen konnte, die sich danach sehnte, mit ihrer schönen Stimme in London Furore zu machen.
    Nun, wie dem auch sei, Hugh war Vergangenheit. Es hatte auch wenig Sinn, sich zu fragen, was ihr Vater jetzt von ihr dachte. Zweifellos betete er jede Nacht für ihre Seele, auch wenn er nicht wusste, dass sie eine Mätresse geworden war. Lina presste ihre Lippen

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