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Lady, ich will dich!

Lady, ich will dich!

Titel: Lady, ich will dich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Orwig
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abzulenken.
    “Bei Feuer, zum Beispiel. Und wenn ich auf dem Rücken eines bockenden Wildpferdes aus der Box komme, aber dann eher weniger.”
    “Mehr Anlässe kann es in Ihrem Leben wohl auch nicht geben”, meinte sie belustigt. “Schließlich haben Sie keine Verantwortung zu tragen und leben ohne Bindungen.”
    “Dagegen sind Sie jetzt völlig fertig, weil Sie sich um jemanden, den Sie lieben, solche Sorgen machen. Von der Angst um Ihr Haus während des Feuers ganz zu schweigen.”
    “Aber das ist es wert”, erwiderte sie schlicht.
    Jake schwieg einen Moment, und Maggie ahnte, dass er an Menschen und Orte aus seiner Vergangenheit dachte.
    “Nicht, wenn der Schmerz wirklich tief geht. Nicht, wenn Menschen sterben.”
    Er klang sehr ernst, und sie überlegte, ob bei jenem Brand wohl seine ganze Familie ums Leben gekommen war. Aber da sie nicht aufdringlich erscheinen wollte, mochte sie nicht nachfragen.
    “Ich habe Ihnen heute Dinge von mir erzählt, die selbst Leute, die mich seit Jahren kennen, nicht wissen. Man fasst schnell Vertrauen zu Ihnen, Maggie. Ich bin bestimmt nicht der Einzige. Sie müssen eine Menge Geheimnisse kennen.”
    Maggie war froh, dass er in diesem Moment nicht ihr Gesicht sah. “Das Gleiche könnte ich von Ihnen behaupten, Jake. Heute Morgen kannten wir uns noch gar nicht, und nun sitzen Sie nachts in meiner Küche und massieren mich sogar.”
    Für einen Augenblick hielt er in seiner Massage inne, und sie fragte sich, worüber er wohl gerade nachdachte. Dann knetete er die Stelle zwischen den Schulterblättern, um danach mit kurzen kräftigen Handbewegungen wieder ihren Rücken zu bearbeiten.
    “Jetzt weiß ich, warum Katzen schnurren. Ich fühle mich schon viel entspannter.”
    “Gut.” Sein Mund war dicht an ihrem Ohr. Er schob ihr zusammengebundenes Haar beiseite und massierte sanft ihre Kopfhaut. Dann ließ er seine Finger durch ihren Pferdeschwanz gleiten. “Sie haben wundervolles Haar”, sagte er leise, und der Klang seiner Stimme löste ein leichtes Prickeln bei ihr aus.
    “Danke schön.” Je länger sie ihn kannte, desto interessanter wurde er für sie. Und sie wollte mehr über ihn wissen. “Jake, wollen Sie vielleicht nicht doch irgendwann einmal eine Familie gründen? Irgendwann in ferner Zukunft, meine ich. Möchten Sie denn niemals jemanden lieben und selbst geliebt werden?”
    Er strich mit seinen großen Händen über ihren Rücken. “Ich will mich nicht binden.” So barsch, wie er antwortete, war klar, dass er über dieses Thema nicht weiter sprechen wollte. “Nebenbei bemerkt, bekommt man jede Menge Liebe draußen in der Welt. Und ich habe nie gesagt, dass mich das stören würde.”
    “Sie haben also Freundinnen?”
    “Nein, im Moment nicht”, erwiderte er, ohne zu zögern.
    “Wieso fällt es mir nur so schwer, das zu glauben?”, entgegnete sie trocken, und er lachte.
    “Bestimmt nicht schwerer, als es mir fällt, zu glauben, es gäbe keinen Mann in Ihrem Leben.”
    “Nun, es gibt aber tatsächlich keinen. Der begehrteste Junggeselle im ganzen Umkreis ist Weldon Higgens. Er ist unser direkter Nachbar und mag uns gar nicht. Er hätte das Feuer heute auch dann nicht mit uns bekämpft, wenn sein eigenes Land davon bedroht worden wäre.”
    “Er wollte sich also nie mit Ihnen verabreden?”
    “Doch, sofort, nachdem ich nach meiner Scheidung wieder hergezogen bin.”
    “Und sind Sie mit ihm ausgegangen?”
    Jakes Massage, seine Beine neben ihren und seine tiefe, raue Stimme nah an ihrem Ohr hatten eine so entspannende Wirkung auf Maggie, dass sie ihm unwillkürlich antwortete. “Nein. Ich mochte die Art nicht, wie er mich angesehen hat.” Erst da wurde ihr bewusst, was sie gerade erzählt hatte. “Das habe ich noch keinem gesagt. Sie können gut mit Menschen umgehen, Jake.” Maggie war jetzt völlig entspannt, und ihre Stimme klang schläfrig. “Die Massage tut ja so gut”, murmelte sie träge.
    “Wenn Sie ins Bett wollen, kann ich Sie weitermassieren, bis Sie eingeschlafen sind. Ich verspreche auch, dass ich dann auf Zehenspitzen aus dem Zimmer gehen werde.”
    Maggie drehte sich um, warf ihren Pferdeschwanz nach vorn und sah Jake mit einem spöttischen Lächeln an. “Das würde doch ein bisschen zu weit gehen. Ich denke nicht, dass wir schon so vertraut miteinander sind.”
    Er nahm ihren Pferdeschwanz in die Hand und hielt ihren Blick fest. Ihr Atem ging schneller, und sie wusste, dass es ein Fehler gewesen war, ihm in die Augen zu

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