Lady, ich will dich!
bekommen. Nochmals danke, dass du mich in die Stadt gefahren hast. Du warst mir eine große Hilfe.”
“Leg dich nur hin. Ich mache das Licht im Haus aus.”
Als sie aus der Küche ging, spürte sie, dass er ihr mit den Blicken folgte. ‘Ein einfacher Kuss wird unser Leben nicht verändern.’ Sein Kuss war für sie überwältigend gewesen. War sie denn wirklich so einsam und ausgehungert? Oder spielte da noch etwas anderes eine Rolle? Aber schon der bloße Gedanke, dass etwas ganz Besonderes sie zu Jake hinziehen könnte, ängstigte Maggie. Allein schon deshalb, weil er wohl der Wahrheit entsprach. Sie wollte sich aber nicht derart intensiv zu einem Mann wie Jake hingezogen fühlen. Er würde ihr nur das Herz brechen und sich dann aus dem Staub machen.
Sie zitterte, als sie an seine Umarmung dachte. Vergiss ihn, wies sie sich selbst an. Oben auf dem Treppenabsatz sah sie sich noch einmal um. Aus der Küche fiel ein dünner Lichtstrahl in den dunklen Flur. Im nächsten Moment ging das Licht aus.
Schnell lief sie weiter in ihr Schlafzimmer, zog sich rasch um und löschte auch dort das Licht. Aber dann konnte sie doch nicht widerstehen und ging zum Fenster. Vorsichtig schob sie die Jalousie beiseite. Jake hatte sich wieder in die Hängematte gelegt, Oberkörper und Füße waren nackt. Sofort dachte sie daran, wie er sie mit seinen starken Armen an seine Brust gedrückt hatte.
Sie riss sich von seinem Anblick los und legte sich ins Bett. Während Maggie dann in die Dunkelheit starrte, liefen die Ereignisse des Tages noch einmal vor ihrem geistigen Auge ab.
“Warum bist du bloß hergekommen, Jake?”, fragte sie leise in die Dunkelheit hinein. Im nächsten Augenblick schämte sie sich für den Gedanken. Denn schließlich hatte er ihnen selbstlos beim Kampf gegen das Feuer geholfen.
Doch sie nahm sich vor, auf jeden Fall mehr Abstand zu ihm zu wahren. Und natürlich eine andere Aushilfe zu finden.
4. KAPITEL
Jake wurde vom ersten Tageslicht geweckt. Er streckte sich und sah, dass die Sonne noch nicht aufgegangen war. Als er sich dem Haus näherte, konnte er den köstlichen Geruch frischen Kaffees und gebratenen Specks wahrnehmen.
Als er die Küche betrat, sah er Maggie am Herd stehen. Sie trug wieder abgeschnittene Jeans, T-Shirt und Turnschuhe. Ihre Haare hatte sie erneut zu einem Pferdeschwanz zusammengenommen. Für einen Moment stand Jake einfach da und genoss den Anblick dieser dichten, seidigen Pracht.
“Guten Morgen”, begrüßte er Maggie dann höflich, wobei er sich zusammenreißen musste, um nicht zu ihr zu gehen und sie in die Arme zu nehmen.
Sie lächelte ihm über die Schulter zu. “Hallo. Ich habe mir überlegt, dass du Eier mit Speck vertragen könntest, nachdem du gestern so wenig zu essen bekommen hast.”
“Mir läuft das Wasser im Munde zusammen.” Aber eigentlich dachte er dabei eher an sie als an das Frühstück.
Da war sie wieder, diese unbeschreibliche Spannung zwischen ihnen. Maggie wurde rot und richtete den Blick schnell wieder auf die Bratpfanne.
“Kann ich dir helfen?”, fragte Jake.
“Du kannst das Brot toasten, und dir Kaffee einschenken”, schlug Maggie vor, wobei sie einen heimlichen Blick auf ihn riskierte.
“Gut. Aber ich will mich vorher kurz waschen”, antwortete er und ging zur Treppe.
Zurück in der Küche, machte Jake als Erstes einen Toast und goss sich dann eine Tasse Kaffee ein. Maggie und er unterhielten sich über dies und das, doch es fiel ihm schwer, sich auf das Gespräch zu konzentrieren, weil er kaum den Blick von ihr nehmen konnte, während sie geschäftig durch die Küche wirbelte.
Am liebsten betrachtete er sie, wenn sie sich unbeobachtet glaubte. Wieso faszinierte sie ihn nur so? Schließlich traf er auf seinen Reisen und auf den Rodeos auf viele schöne Frauen, aber eine solche Anziehungskraft hatte er zu ihnen nie verspürt. Allein dieser Kuss letzte Nacht … Jake atmete einmal tief durch, um die Erinnerung zu vertreiben. Bedenklich war allerdings, dass er diese seltsamen Gefühle für Maggie schon gehabt hatte, noch bevor sie sich überhaupt geküsst hatten.
Jake setzte sich vor seinen Teller mit Rühreiern, knusprigem Speck und frischem Toast. Während er aß, erzählte Maggie ihm, was heute anlag.
“Erst schaue ich bei Dad vorbei und hole dann Katy ab. Sollte Dad von der Intensivstation zurückverlegt worden sein, sehe ich zu, dass auch Katy ihn besuchen kann. Danach hole ich noch etwas ein und komme dann zurück. Irgendwann am
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