Lady, ich will dich!
Schlüssel sind auf der Kommode.” Sie deutete dorthin.
Auf dem Weg zur Kommode konnte Jake im Spiegel sehen, wie Maggie ins Badezimmer rannte. Das weite T-Shirt schwang um ihre Hüften, und er fragte sich, wie lange es wohl dauern würde, bis er dieses Bild und ihren Anblick beim Aufwachen würde vergessen können.
Nach fünf Minuten stürmte Maggie in Jeans und blauer Bluse zum Pick-up. Sie hatte ihr Haar mit einem blauen Band zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Rasch stieg sie neben Jake auf den Beifahrersitz.
“Das ist schon Dads zweiter Herzanfall”, sagte sie ernst.
“Wann hatte er den ersten?”
“Vor drei Jahren. Wahrscheinlich hat ihn diesmal der Brand so aufgeregt.”
Sie schwiegen während der Fahrt. Jake, der ahnte, dass Maggie es eilig hatte, zu ihrem Vater zu kommen, gab Gas.
Am Krankenhaus angekommen, öffnete er ihr die Beifahrertür. “Gehen Sie schon rein. Ich parke nur und komme dann nach.”
Maggie sprang aus dem Wagen und lief zum Eingang. Nachdem Jake geparkt hatte, folgte er ihr. An der Rezeption fragte er bei der diensthabenden Schwester nach und erfuhr, dass Ben Alden auf die Intensivstation verlegt worden war.
Erst in diesem Augenblick begann Jake, sich zu fragen, was Ben Aldens Herzinfarkt für ihn, Jake, bedeuten würde. Wahrscheinlich musste er nun länger auf der Ranch bleiben, als er es vorgehabt hatte. Er ging durch die Vorhalle, bis er Maggie entdeckte, die mit zwei anderen Frauen zusammenstand. Die eine erkannte er als ihre Schwester Patsy. Es war die Brünette, die er auf der Ranch getroffen hatte.
“Maggie, ich setze mich ins Wartezimmer”, sagte er.
Die drei Frauen drehten sich zu ihm um.
“Jake, das sind meine Schwestern, Patsy Loomis und Olivia Sommersby.”
“Hi. Tut mir leid, was mit Ihrem Vater geschehen ist.”
Sie dankten ihm für seine Anteilnahme, und er ging in das leere Wartezimmer. Er setzte sich, streckte die Beine aus und schloss die Augen.
Als Nächstes erinnerte Jake sich nur daran, dass ihn jemand aufweckte. Er öffnete die Augen und sah in Maggies Gesicht.
“Entschuldigung. Aber es ist schon nach drei Uhr früh, und ich will jetzt nach Hause. Der Arzt meint, es gehe meinem Vater schon besser. Da er den Herzinfarkt hier in der Klinik bekommen hat, konnten sie ihn sofort behandeln. Sie sind jedenfalls sehr zuversichtlich.”
“Gut.”
Gemeinsam verließen sie das Krankenhaus, und Jake nahm Maggies Arm und führte sie zum Pick-up.
“Ich schätze, wir hatten gerade mal eine Stunde Schlaf, bevor der Anruf kam.” Sie fuhr sich mit der Hand über die Stirn.
“Fahren Ihre Schwestern auch nach Hause?”
“Die sind schon lange weg.”
Auf der Rückfahrt schwieg Jake, da er sich vorstellen konnte, dass Maggie nervlich ziemlich am Ende war. Wieder auf der Ranch, ging er mit ihr ins Haus.
“Möchten Sie ein kaltes Getränk?”, fragte er, als ob er ihr Gastgeber sei.
“Nur einen Eistee. Ich werde bestimmt nicht schlafen können. Dazu bin ich viel zu angespannt, obwohl ich gleichzeitig todmüde bin.” Wieder fuhr sie sich über die Stirn. “Hoffentlich passiert nicht noch etwas.”
Maggie machte sich große Sorgen um ihren Vater. Da hatten ihr auch die aufmunternden Worte des Arztes nicht viel geholfen. Denn in Zukunft würde nichts mehr so sein wie früher.
“Dad wird nicht mehr so hart arbeiten können.” Ganz in Gedanken versunken, merkte sie kaum, dass Jake zwei Gläser mit Eistee füllte.
Er brachte ihr ein Glas und zog einen Küchenstuhl heran. “Setzen Sie sich.”
Mechanisch setzte Maggie sich und nippte an ihrem Getränk.
Jake nahm sich ebenfalls einen Stuhl und setzte sich neben sie. “Drehen Sie sich um.”
Maggie begriff, dass er ihren Rücken massieren wollte, und die Idee gefiel ihr. Sie drehte sich mit ihrem Stuhl so, dass Jake nun hinter ihr saß, und wunderte sich, wie schnell ein bis vor kurzem noch völlig Fremder zu einer vertrauenswürdigen Person geworden war, die ihren Wagen fuhr, ihr Eistee brachte und ihr nun den Rücken massierte.
Mit seinen kräftigen Händen bearbeitete Jake stetig ihre Schultern und ließ seine Hände dann allmählich zu ihrem Nacken gleiten. Seine geschickten Berührungen waren eine solche Wohltat, dass sie die Augen schloss.
“Entspannen Sie sich”, flüsterte er. “Sie sind verspannt, aber das ist ja auch kein Wunder. Nach dem heutigen Tag wäre das wohl jeder.”
“Wann sind Sie angespannt, Jake?”, fragte sie neugierig, aber auch, um sich von ihren Sorgen
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