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Lady Ilianas lustvolles Spiel

Titel: Lady Ilianas lustvolles Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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absichtlich ins Gesicht blies. Aus einem an sich kurzen, einfachen Gespräch machte er ein quälend langes Palaver. Und ihr reichte es allmählich.
    „Die Frage ist nicht sonderlich schwer zu verstehen, Cailean Cummins. Wenn du darauf keine Antwort weißt, brauchst du es nur zu sagen.“
    „Ich weiß die Antwort“, brauste er auf und war so beleidigt, dass er tatsächlich die Pfeife aus dem Mund nahm.
    Iliana, die sich schon zum Gehen gewandt hatte, fuhr herum und machte ein zweifelndes Gesicht, um ihre Genugtuung zu verbergen. „Ach ja? Nun denn - wie viele Leute leben hier auf Dunbar?“
    „Etwa vierhundert.“
    „Schön. Dann möchte ich genauso viele Plaids.“
    Beinahe wäre ihm die Pfeife heruntergefallen. Bei dem Versuch sie aufzufangen, verbrannte er sich die Finger und stieß einen derben Fluch aus. Im nächsten Augenblick lief er dunkelrot an. „Verzeihung“, stieß er hervor. „Aber was habt Ihr gesagt?“
    „Ich hätte gern vierhundert Plaids, bitte“, wiederholte Iliana geduldig. „Natürlich bezahle ich dich dafür.“
    „Ich ... Ihr ... Was ..."
    Iliana verdrehte die Augen, dann klopfte sie dem stotternden Mann beruhigend auf den Arm. „Ich möchte nur wissen, ob du so viele Plaids liefern kannst. Wenn nicht, dann werde ich sie woanders besorgen“, fügte sie liebenswürdig lächelnd hinzu.
    Gekränkt schaute er sie an, richtete sich zu seiner vollen Größe auf, wobei er immer noch ein Stück kleiner war als Iliana, und fragte: „Gehe ich recht in der Annahme, dass Ihr die Plaids für die Leute hier kaufen wollt?“
    „So ist es. Es ist höchste Zeit, dass jeder ein neues Plaid bekommt, findest du nicht?“
    „Nein, das finde ich nicht. Jedes Jahr im Januar bekommen alle ein neues vom Laird. Jetzt haben wir erst Juni. Die Plaids halten also noch weitere sieben Monate.“
    „Sie würden viel länger halten, wenn jeder zwei davon hätte“, erwiderte Iliana. „Wenn sie nur eins besitzen, haben sie nichts anzuziehen, wenn dieses gewaschen wird.“
    „Man wäscht Plaids nicht, Mylady! “ Er wirkte aufrichtig empört. „Wenn man sie wäscht, halten sie nicht mehr warm!“ Wieder verdrehte Iliana die Augen. „Kannst du mir nun die Plaids liefern oder nicht?“
    Er runzelte nachdenklich die Stirn. „Mylady, es ist nicht so, dass ich sie nicht liefern könnte, aber der Laird ... “
    .....lässt mir vollkommen freie Hand auf der Burg und bei den Leuten“, vollendete sie seinen Satz. Diese Lüge hatte ihr schon einmal einen guten Dienst erwiesen, warum sollte sie also nicht erneut darauf zurückgreifen? „Wie ich schon sagte, wenn du nicht liefern kannst, kaufe ich sie woanders.“
    „Er kann sie liefern.“
    Iliana sah zur Tür der Hütte, vor der sie standen, und zog überrascht die Brauen hoch, als eine große, stämmige Rothaarige zu ihnen trat. Mr. Cummins’ Frau war bestimmt einen Kopf größer als ihr Mann, und sie schien eine starke Persönlichkeit zu sein.
    „Sag ihr, dass du das kannst, Cailie.“
    Der Mann verzog das Gesicht, nickte aber. „Ja. Das bringt mich zwar bei einem anderen Auftrag in Verzug, aber gut, ich kann Euch die Plaids verkaufen.“
    „Wann darf ich damit rechnen?“
    „Bis zum Mittagsmahl“, antwortete seine Frau für ihn.
    „Bis zum Mittagsmahl! Heda, es ist doch schon fast Mittag!“ protestierte Cailean heftig.
    „Du musst doch so viele vorrätig haben, Cailean. Du brauchst sie nur abzuzählen.“
    „Ja, aber ...“
    „Das wäre großartig“, rief Iliana begeistert. „Dann kann ich die Neuigkeit schon beim Essen verkünden. Ich erwarte dich also am Mittag.“
    „Jawohl, Mylady“, willigte er resigniert ein und drehte sich dann wütend zu seiner Frau um.
    Iliana ging langsam davon und lächelte vor sich hin, doch mit einem Mal erstarrte sie, als sie sah, dass ihr Gemahl auf sie zukam.
    „Me Laird! “ Mr. Cummins hastete an ihr vorbei, um mit Duncan zu plaudern, und Iliana befürchtete schon, auf die neuen Plaids für die Leute verzichten zu müssen. Bestimmt würde ihr Gemahl nicht gerade begeistert von dieser Idee sein. Doch die Frage, ob er ihr seine Erlaubnis geben würde oder nicht, stellte sich gar nicht erst, denn er hatte keine Zeit für Mr. Cummins.
    Duncan achtete nicht auf ihn und stürmte geradewegs auf Iliana zu. Er packte ihren Arm und zog sie mit sich in die Richtung, aus der er eben gekommen war. „Auf ein Wort, Gemahlin!“
    „Auf ein Wort, Mylord?“ wiederholte Iliana beunruhigt und warf einen Blick über die

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