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Lady Ilianas lustvolles Spiel

Titel: Lady Ilianas lustvolles Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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ihre Schwägerin trug, und sie seufzte. Sie hatte ihr ein Bad und ein neues Plaid angeboten, aber Seonaid hatte abgelehnt und beteuert, das alte würde noch eine ganze Weile halten. Unwillkürlich musste Iliana nun wieder an die Worte ihres Gemahls denken. „Warum ist ein sauberes Plaid ungesund?“
    Verständnislos sah Seonaid von ihrer Näharbeit auf. „Wie bitte?“
    „Duncan sagte, saubere Plaids seien ungesund. Warum?“ „Warum fragt Ihr ihn nicht selbst?“
    Iliana presste die Lippen aufeinander. „Weil ich Euch frage.“ Achselzuckend betrachtete Seonaid die Nähnadel in ihrer Hand. Dann ließ sie das Nähzeug in ihren Schoß sinken und wandte sich Iliana zu. „Es ist nicht so, dass sie ungesund sind. Vielmehr kann ein schmutziges Plaid gesünder sein. Ein Plaid ist zwar sehr warm, aber nicht wasserdicht. Es sei denn, es ist schmutzig.“
    Das überraschte Iliana. „Schmutzige Plaids sind wasserdicht?“
    „Manchmal. Es kommt darauf an, wovon oder wie stark sie verschmutzt sind. Manche Männer reiben ihre neuen Plaids sofort mit Fett ein, um sie wasserdicht zu machen.“
    „Ich verstehe.“ Iliana nickte, doch gleich darauf schüttelte sie den Kopf. „Aber wozu braucht man ein wasserdichtes Plaid? Warum bleibt man nicht einfach in der Burg, wenn es regnet?“
    Seonaid lachte. „Das ist schön und gut, wenn man nichts zu tun hat, aber wenn man Schafe hüten, Wache stehen, in den Krieg ziehen oder auf die Jagd gehen muss ... Nicht immer gibt es einen Unterstand. Manchmal ist ein Umhang der einzige Schutz. Wir schlafen sogar bisweilen im Plaid.“
    Plötzlich musste Iliana daran denken, wie Duncan sich in sein Plaid gewickelt hatte, nachdem sie in der ersten Nacht die sauberen Laken vom Bett gerissen hatte.
    „Natürlich gilt das nur für die Männer. Die Frauen brauchen ihre Plaids nur selten, um sich vor Wind und Regen zu schützen. Meistens halten sie sich im Warmen und Trockenen auf.“ Iliana dachte einen Augenblick darüber nach. „Aber die Männer von Mclnnes tragen doch auch saubere Plaids. Wie ...?“ „Die Mclnnes’ sind keine Krieger.“
    „Ach nein?“ Iliana war erstaunt.
    „Nein. Sie haben zwar sehr viel Geld, aber nur wenige für den Kampf ausgebildete Männer. Sie nehmen Duncan und seine Leute in den Dienst, wenn sie Krieger brauchen.“
    Iliana beließ es dabei und fragte stattdessen: „Warum baden die Männer so ungern?“
    „Weil es kalt ist.“
    Iliana runzelte die Stirn bei dieser einfachen Erklärung. „Es mag im See und draußen kalt sein, aber drinnen ist es warm, und man kann das Wasser für ein Bad heiß machen ...“
    „Und dann muss man wieder sein schmutziges Plaid anlegen“, gab Seonaid zu bedenken.
    Iliana verzog das Gesicht. „Warum wünscht Euer Bruder das Essen ungewürzt? Gewürzt schmeckt es doch viel besser!“
    „Ja, und es lässt Haferkekse im Vergleich dazu ziemlich trostlos schmecken.“ Als Iliana sie nur verständnislos anstarrte, seufzte Seonaid. „Duncan hatte schon immer vor, die Burg zu vergrößern, damit sie noch mehr von unseren Leuten Schutz bieten kann. Es gab für ihn nur einen Weg, das zu erreichen - er musste viele Münzen verdienen und sparen. Daher verkaufte er jedes einzelne Plaid, das die Frauen hier weben, und er selbst und seine Männer verdingten sich als Krieger oder Viehhüter bei anderen Leuten. Das ist harte Arbeit. Nachts wird es kalt, und die Männer müssen mit Ungeziefer, schlechtem Wetter und Haferkeksen als einzigem Nahrungsmittel zurechtkommen. Das ist nicht so schlimm, wenn die Alternative dazu eine zugige alte Burg mit kargen Mahlzeiten ist. Aber im Vergleich zu einer warmen großen Halle mit frischem Binsenstreu und gutem Essen kann das Leben draußen fast unerträglich scheinen.“
    „Er hat Angst, sie könnten verweichlichen“, erkannte Iliana, und Seonaid nickte. „Doch jetzt, dank meiner Mitgift, kann er sich das alles leisten. Die Männer brauchen sich nicht mehr anderswo zu verdingen und ... “
    „Die Mitgift wird für den gewünschten Ausbau der Burg reichen, das stimmt. Aber wir müssen trotzdem weiter Geld einnehmen, um unsere Leute ernähren zu können. Er wird seine Männer weiterhin anderen zur Verfügung stellen und Plaids verkaufen müssen, nur nicht mehr ganz so oft.“
    Iliana lehnte sich zurück und dachte über das nach, was sie soeben erfahren hatte. Jetzt konnte sie verstehen, warum Duncan so verärgert war über die Veränderungen, die sie vorgenommen hatte, aber ihr war schleierhaft,

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