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Lady Ilianas lustvolles Spiel

Titel: Lady Ilianas lustvolles Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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badet, aber ich will, dass ihr ein Bad nehmt, ehe ihr euer geschenktes Plaid in Empfang nehmt. Denn es ist nicht sehr sinnvoll, einen schmutzigen Körper mit einem schönen, sauberen Plaid zu bedecken.“ Iliana wartete, bis das Gemurmel wieder verstummt war. „Ich werde meinen Badezuber jedem zur Verfügung stellen, der ihn benutzen möchte.“ Mit einem unsicheren Lächeln nickte sie, dann setzte sie sich. Es war totenstill. Sie hielt dies für kein gutes Zeichen und befürchtete, dass die vierhundert neuen Plaids Staub ansetzen würden, bis der gewohnte Zeitpunkt für das allgemeine Bad gekommen war.
    „Mylady?“
    Iliana hob den Kopf und lächelte, als sie Janna erkannte, eine der Frauen, die ihr im Garten geholfen hatten.
    Die Frau erwiderte ihr Lächeln zaghaft und sagte leise: „Ich hätte gern so ein neues Plaid, und ich würde mich freuen, Euren Zuber zu benutzen, wenn ich darf!“
    „Wirklich?“ Jetzt strahlte Iliana über das ganze Gesicht. Sie sah zur Küche und erhob sich. „Dann darfst du die Erste sein“, versicherte sie ihr. „Und ich werde dafür sorgen, dass das Wasser über das Feuer kommt.“ Schnell ging sie in Richtung Küche. Elgin war aufgestanden und eilte ihr nach. Seit er seine Kochkünste wiederentdeckt hatte, war er sehr besitzergreifend geworden, was seine Küche betraf.
    Auf ihrem Weg wurde Iliana noch von sechs weiteren Frauen angesprochen. Drei von ihnen waren aus dem Garten, zwei aus dem Bergfried selbst, und die Letzte war Eda, die Frau des Tuchmachers. Iliana sicherte ihnen allen ein Bad zu und betrat dann die Küche, wo Elgin bereits Wasser aufgesetzt hatte. Auch er bat um die Möglichkeit, baden zu dürfen, und Iliana nickte erfreut.
    Sie lächelte noch immer, als sie in die große Halle zurückkehrte, doch dieses Lächeln wich einem Ausdruck der Ungläubigkeit, als sie sah, dass die Frauen geschlossen Schlange standen, um sie um den Badezuber zu bitten.
    Die Männer hatten sich verzogen, doch das störte Iliana nicht sonderlich. Bestimmt würde es nur zwei oder drei Tage dauern, bis sie alle im Zuber hatte.
    „Was hältst du davon?“ Iliana hielt die Kochmütze hoch, an der sie gearbeitet hatte, um sie Ebba zu zeigen. Sie hatte versucht, diese Haube genauso zu nähen wie die, die der Koch ihrer Mutter aus Paris mitgebracht hatte. Diese jedoch stand nicht senkrecht, sondern kippte immer wieder schlaff über das breite Kopfband.
    „Etwas Stärke könnte vielleicht helfen“, schlug die Zofe vor. Sie saß neben Iliana und nähte an einer Schürze.
    Iliana nickte. „Ja. Das ist eine gute Idee“, stimmte sie zu und hob den Kopf, als Janna mit noch feuchtem Haar und angetan mit einem hübschen neuen Plaid in die Halle trat.
    Alle hatten geduldig am Zuber Schlange gestanden, bis sie an der Reihe gewesen waren; danach hatten sie dankbar ihre Plaids entgegengenommen. Jetzt waren fast alle sauber. Ilianas Befürchtung, es würde Tage dauern, bis jeder gebadet hätte, war unberechtigt gewesen. Elgin hatte vorgeschlagen, den Zuber in einer Ecke der Küche aufzustellen und den Bereich mit ein paar alten Leintüchern als Vorhang abzuteilen. Dadurch hatte sich die ganze Prozedur beschleunigen lassen. Nun tobten etwa drei Dutzend Kinder in neuen Plaids und mit glänzenden, sauberen Haaren durch die Halle, während ihre Mütter die Wandbehänge vor dem großen Kamin reinigten und ihre Haare bei der Arbeit trocknen ließen.
    Iliana war angenehm überrascht gewesen. Den Vormittag hatte sie damit verbracht, Plaids auszuteilen und die Wunde ihres Gemahls zu versorgen, aber den Nachmittag hatte sie wieder mit Gartenarbeit verbringen wollen. Doch als sie die Küche verlassen wollte, hatte Elgin sich mit ausgebreiteten Armen vor die Tür gestellt. Er würde nicht zulassen, dass sie sich wieder solchen Strapazen wie am Vortag aussetzte, und bedeutete ihr, sich auszuruhen.
    Iliana hätte den kleinen Mann wegen seines ungebührlichen Verhaltens zurechtweisen müssen, aber er hatte sofort Rückendeckung von Ebba, den Frauen aus dem Garten und sogar von Giorsal bekommen. So war ihr nichts anderes übrig geblieben, als sich zu fügen und in die große Halle zurückzukehren.
    Ebba hatte den Vorschlag gemacht, sie solle sich entspannt ans Feuer setzen und mit der Schürze anfangen, die sie Elgin versprochen hatte. Iliana war nicht gerade begeistert gewesen. Sie wollte unbedingt mit dem Putzen der großen Halle fertig werden, damit sie endlich mit dem Reinigen der Schlafgemächer beginnen konnte.

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